90s Forever – Hits & Acrobatics im Wintergarten Berlin

Als Kind der 90-er Jahre liebe ich einfach alles an diesem Jahrzehnt: die Filme, die Mode, die Serien und … die Musik. Als ob der Wintergarten Berlin dies geahnt hätte, zelebriert er mit seiner neuen Show „90s Forever – Hits & Acrobatics“ unter der Regie von Frank Müller mein Lieblingsjahrzehnt. Und am Samstag, den 13. April 2024, feierten wir ausgelassen mit.

Es gab diesmal keine Moderatoren, sondern vier Sängergranaten, die durch die Show – eine Mischung aus einem nostalgischen Konzert und einer Weltklasse-Akrobatik – führten. Jay Khan, Keye Katcher (mir bereits aus der Show „Let’s Twist Again!” bekannt), Fannie (erlebte ich ebenfalls in „Let’s Twist Again!”) und Nadia Chavel bescherten uns viele wunderschöne Momente und gaben Lieder von den Backstreet Boys, Robbie Williams, Take That, Bon Jovi, Cher, Jennifer Lopez, Die Ärzte, Die Fantastischen Vier, Tic Tac Toe, Joachim Flut und Celine Dion zum Besten. Mit ihren sehr starken Stimmen, einer ausdrucksstarken Bühnenpräsenz und einem musikalischen Körpergefühl sorgten sie für eine fulminante Stimmung im Wintergarten. Alle Zuschauer sangen und tanzten begeistert mit. Es war schwer, auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben.
Eine ausgelassene Stimmung, so noch nie zuvor im Wintergarten erlebt, ging mit von den vier Sängern hervorragend gesungenen Partyhits wie „Coco Jamboo“ (Mr. President), „Macarena“ (Los del Río), „Mambo No. 5“ (Lou Bega) und „I like to move it“ (Reel 2 Real) in Ekstase über, das Publikum kannte kein Halten mehr!

Doch es waren nicht nur die grandiosen Sänger und die beliebte Musik, die uns einen unvergesslichen Abend schenkten! Es waren auch die fabelhaften Weltklasse-Akrobaten, die die Bühne abfackelten! Ich habe schon so viele Shows im Wintergarten Berlin besucht, habe aber noch nie so viele Akrobatiknummern in einer Show erleben dürfen. Jeder der Artisten war in der Lage, mit seinem Talent eine ganze Show zu füllen.

Kashka (Katharina Lebedew) war für mich an dem Abend die Königin der Lüfte. Mit ihrer Nummer Hairhanging hat sie sehr viel Körpergefühl bewiesen und diese Nummer ganz leicht aussehen lassen. Dass sie auch am Boden in ihrem Element ist, zeigte sie mit ihrem ästhetischen Tanz auf der Bühne. Sie vertanzte jede Note mit ihrem Körper. Gänsehautmoment zum live gesungenen Lied „Nothing compares to you“ von Sinéad O’Connor.

Arsenii Khrapeichuk brachte mit seinem gut durchtrainierten Körper die Frauen zum Dahinschmelzen und mit seiner Körperbeherrschung in einer Handstand-Akrobatik zum Lied „Nothing Else Matters“ von Metallica das ganze Publikum zum anerkennenden Staunen.

Keine Zeit zum Durchatmen und Blinzeln hatten wir bei der Rollschuh-Artistik zu den Latin Pop-Songs „Living La Vida Loca” von Ricky Martin und „Let’s Get Loud” von Jennifer Lopez. Rasant, präzise und mit viel Leidenschaft für ihr Handwerk – das waren Skating Donnerts (The Skating Donnert’s).

Majestic Luxor war das Chamäleon auf der Bühne. Mit einem extravaganten Make-Up und einem Drag-Outfit fesselte er den Saal sowohl an den Strapaten als auch am Hula Hoop. Chers fantastisch in der Show interpretierten Lieder „Believe“ und „Strong Enough“ unterstrichen eine bedeutende Botschaft des Künstlers: Es gibt keine Grenzen in der Kunst.

Ein weiterer kraftvoller Act war das Duo Sienna. Am Vertical Pole und am Luftring verdrehten Sina Brunner und Vienna Holz mit einer synchronen Leichtigkeit ihre Körper und beeindruckten mit ihrer einzigartigen Performance den Saal.

„Mambo No. 5” und „Macarena“ sind zwei echte Partykracher, daher brauchte man auch einen Akrobatenkracher auf der Bühne. Nachdem Vladimir Omelchenko mit Olga Omelchenko zusammen jonglierte, raubte er mit seinem Rola Rola-Programm dem Letzten im Zuschauersaal den Atem. In drei Metern Höhe jonglierte Vladimir Omelchenko mit viel Lebensfreude auf mehreren übereinander gestapelten Brettern, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre.

Jonglage präsentierte auch Selyna Bogino, aber ganz anders als erwartet. Mit ihren Füßen jonglierte sie sehr elegant mit fünf Bällen gleichzeitig. Ein Seltenheitswert in der Artistenwelt!

Doch es ging nicht nur schwungvoll auf der Bühne des Wintergarten zu, es gab auch die Momente der Entschleunigung, die aber mich umso mehr in ihren Bann zogen. Die Künstlerin Yurie nahm mit ihrem Federtanz zum Lied „The Show Must Go on“ von Queen das Publikum gefangen und entführte den Zuschauer in eine friedliche Traumwelt. Es war magisch!

Mit SangSoon Kim wurde es ebenfalls magisch in der Show. Er zauberte mit seinen Sneakers, für mich ganz neu in der Zauberwelt. Mit seinem Charisma ließ er die Sneaker wachsen oder ihre Farbe wechseln.

Mein Fazit: „90s Forever – Hits & Acrobatics“ ist für mich die rundum beste Show, die ich im Wintergarten Berlin gesehen habe! Es ist die beeindruckendste Stimmung, die ich je so im Publikum im Wintergarten erlebt habe! In kurzen Wechseln werden mit viel Liebe zur Musik und Inbrunst die Hits der 90-er Jahre von vier Sängern live gesungen und dazu getanzt und von international bekannten Akrobaten waghalsige und atemberaubende Nummern gezeigt. Eine bombastische Show, noch bis zum 21. Juli 2024 im Wintergarten Berlin!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Str. 96
10785 Berlin

Dauer: ca. 160 Min. inkl. Pause

Weitere Informationen:
https://wintergarten-berlin.de/shows/90s-forever/
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin

Text und Fotos © E. Günther

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AIDA – Das Arena Opern Spektakel 2024 auf Tournee

Ich hatte immer den Traum, drei Opern live zu erleben: „Carmen“, „Madama Butterfly“ und „Aida“. Wie meine fleißigen Blogleser bestimmt bereits festgestellt haben, habe ich schon zwei Opern gesehen: „Carmen“ und „Madama Butterfly“. Nur mit „Aida“ klappte es noch nicht, zu modern waren mir die bisherigen Inszenierungen. Doch das Warten hat sich gelohnt. Am Dienstag, den 27. Februar 2024, erlebte ich bei meinem Besuch des „AIDA – Das Arena Opern Spektakels 2024“ in der Mercedes Benz-Arena das Unvorstellbare.

Nach vier Jahren Vorbereitungszeit haben der Produzent Jasper Barendregt und die Regisseurin Rian Van Holland ein gigantisches Opernspektakel auf die Beine gestellt. Schon beim Betreten der Halle glaubte man, im Alten Ägypten zu sein: ein leises Zirpen der Zikaden, der süßliche Duft von Gewürzen, Palmen auf der Bühne, ein Adler auf einer Projektionsfläche. Wir waren angekommen, in der tragischsten Liebesgeschichte einer Oper.

Doch wovon handelt meine absolute Lieblingsoper von Giuseppe Verdi?
Aida ist eine äthiopische Königstochter und wird als Sklavin am Hof des ägyptischen Pharaos Il Re gehalten. Dort verliebt sie sich in den Feldherrn Radames, der sich auch unsterblich in sie verliebt, aber gegen Äthiopien in den Krieg zieht. Beim nächsten Feldzug wird auch ihr Vater gefangen, doch keiner weiß, dass er der äthiopische König ist. Wegen seiner Erfolge auf dem Schlachtfeld wird die Tochter des Pharaos, die ihn innig liebt, Radames versprochen.
Wird die Liebe zwischen Aida und Radames am Ende siegen? Was ist wichtiger: die Liebe zu seinem Heimatland oder die Liebe zu einem geliebten Menschen?

Eins vorab: Die Stimmen und die schauspielerische Darstellung in der Operninszenierung „Aida“ haben meine Begleitung und mich an dem Abend umgehauen. Noch nie habe ich so etwas Vergleichbares erlebt. Vor allem die Frauen haben in der Oper brilliert. Yana Kleyn (Sopran) als Aida und Nora Sourouzian (Mezzosopran) als Amneris haben mich auf der ganzen Linie begeistert und mir sehr viele Gänsehautmomente geschenkt. Als Frau konnte ich den Schmerz der beiden Widersacherinnen in der Handlung sehr gut nachempfinden, was der fantastischen Darstellung der beiden Darstellerinnen Kleyn und Sourouzian zu verdanken war: verliebt in den gleichen Mann und zwischen ihrer Liebe und ihrem Pflichtgefühl hin- und hergerissen. Die stimmliche Gewalt und die hingebungsvollen Arien der beiden haben mich an dem Abend innerlich zerrissen. Ich hoffe, beide noch in vielen weiteren Opern zu sehen und zu hören.

Aber auch die männlichen Darsteller konnten mit der geballten Frauenpower auf der Bühne mehr als mithalten. Dr. Martin Shalita (Tenor) hat mit seiner Darstellung des auf dem Schlachtfeld starken und in der Liebe zerbrechlichen Radames die Herzen der Frauen im Publikum im Sturm erobert. In seiner starken Stimme spiegelten sich diese Stärke und Passion wider. Seine Zerrissenheit zwischen seiner Treue zu dem Pharao und seiner Liebe für Aida nahm ich ihm als Zuschauerin ab.
Ebenfalls überragend als Opernsänger und Darsteller waren auch die beiden Vaterfiguren in der Oper: V. Savoy Mcllwain (Bass-Bariton) als Amonasro, König von Äthiopien, und Steffen Bruun (Bass) als der Pharao. Beides zwei stolze Regenten, die ihre Töchter und ihr Heimatland gleichermaßen lieben.

Ganze 250 Mitwirkende haben aus der Oper ein riesiges Opernspektakel geschaffen. Dazu gehörte auch das eigens für die Oper gegründete 60-köpfige Hanseatische Symphonische Orchester unter der Leitung des Dirigenten Michael Ellis Ingram. Unter der großen Pyramide auf der Bühne spielte das Orchester die erhabene und herzergreifende Musik von Giuseppe Verdi. Eines der zahlreichen musikalischen Highlights war nach der Pause die Arie „O Patria Mia“ („Mein Heimatland“) von Yana Kleyn (Aida), zu der das Publikum die Taschenlampen auf seinen Handys einschaltete und einen Sternenhimmel imitierte. Gänsehaut!
50 Tänzer und ein lokales Kinderballett (in Berlin Berlin Ballett & Tanzschulen Carola Vogel) stellten eine komplexe und sehenswerte Choreografie von Jerôme Knols auf der Bühne dar und machten aus dem „Aida-Event“ eine Mischung aus Oper, Musical und Theater.

Aber die Inszenierung der „Aida“ wurde erst durch das Bühnenbild von Andreas Freichels und Jasper Barendregt in Kooperation mit PROP-ART – eine der führenden Requisitenwerkstätten Deutschlands – zu einem wahren Spektakel: Eine mehr als 330 Quadratmeter große Tempelfassade, ein 700 Quadratmeter umfassender Nil in Form eines blauen Satins, ein durch die Zuschauermenge fahrendes Boot und ein fünf Meter großes und echt wirkendes Elefantenmodell, das von neun Puppenspielern gesteuert wurde, sind nur vier Bestandteile eines faszinierenden und kreativen Bühnenbildes, das ich noch nie zuvor in einer Oper gesehen hatte.
Die Kostüme von Ilka Rönitz-Leyh (Entwurf) und von Marieke Hendriks (Umsetzung) rundeten die authentische Reise ins Alte Ägypten ab.

Mein Fazit: Das Opernevent „Aida“ war ein wahrhaftes Spektakel und ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk, das alle Sinne angesprochen hat. Die Oper der Superlative begeisterte nicht nur treue Opernliebhaber wie mich, sondern auch Opernneulinge. Die Opernsänger, die musikalische und tänzerische Umsetzung, das Bühnenbild und die Kostüme kreierten ein einzigartiges Erlebnis, das ich nie wieder vergessen werde! Ich hoffe, dass diese Produktion auch nächstes Jahr auf Tournee geht – sowohl mit „Aida“ als auch mit anderen Operninszenierungen.

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/aidaoperalive

Text und Fotos © E. Günther

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Knapp daneben ist auch vorbei – Die Diva der falschen Töne im Schlosspark Theater Berlin

Mit „Knapp daneben ist auch vorbei – Die Diva der falschen Töne“ läuft im Moment im Schlosspark Theater das lustigste und erfrischendste Theaterstück in Berlin. Davon konnten wir uns selbst am Samstag, den 3. Februar 2024, überzeugen.
Das Theaterstück basiert auf der weltweit erfolgreichen Komödie von Peter Quilter („Glorious“), die im Jahr 2005 am Londoner West End ihren Siegeszug in der internationalen Theaterlandschaft antrat. Frank-Lorenz Engel hat die in aller Welt gefeierte Komödie auf der Bühne des Schlosspark Theaters genauso erfolgreich umgesetzt.

Doch wovon handelt die Erfolgskomödie „Knapp daneben ist auch vorbei – Die Diva der falschen Töne“, die auf einer wahren Geschichte beruht?
Florence Foster Jenkins (1868-1944) liebt die Musik und die Oper über alles. Sie singt für ihr Leben gern vor einem Publikum. Doch leider gibt es ein kleines Problem: Sie kann nicht singen und trifft keinen einzigen Ton. Die High Society lacht auf den Veranstaltungen über sie. Sie selbst merkt nichts davon und ist von ihrem gesanglichen Talent fest überzeugt. In ihrer Überzeugung und Leidenschaft wird sie von ihrem Lebenspartner, ihrer besten Freundin und ihrem Pianisten unterstützt. Und schließlich wird sie in die Carnegie Hall eingeladen und soll dort vor einem ausverkauften Haus mit 3000 Menschen singen. Wird jetzt alles auffliegen? Wird sie jetzt selbst merken, dass sie nicht singen kann?

Sängerin und Schauspielerin Antje Rietz ist für mich die beste Besetzung, die man sich in der Rolle der Florence Foster Jenkins nur wünschen kann. Es gehört sehr viel Talent dazu, als ausgebildete und mit Preisen überhäufte Sängerin gekonnt falsch zu singen. Man lacht zwar über die Rolle der reichen Erbin, die alle Arien falsch singt, aber man liebt und bewundert sie auch für ihre naive Begeisterung für die Musik. Antje Rietz schafft es, aus der Rolle keine Witzfigur zu machen, sondern eine charismatische Frau zu kreieren, die ohne Musik nicht leben kann und deswegen alle in ihrem Umfeld mit ihrem Enthusiasmus ansteckt und die Herzen auf der Bühne und im Zuschauersaal gewinnt.
Antje Rietz legt so viel Liebe in diese Rolle und interpretiert die Rolle der leidenschaftlichen und talentfreien Sopranistin hingebungsvoll. Das spiegelt sich selbst in den funkelnden Augen der Darstellerin, die eins mit der Figur wird, wider. Am Ende zeigt Rietz ihr wahres Gesangstalent, bevor sie in der Zugabe mit Kastagnetten wieder die Lachmuskeln der Zuschauer strapaziert.
Eine Paraderolle für Antje Rietz! Es gab vollkommen zurecht sehr viel Szenenapplaus in dem Theaterstück!

Max Gertsch, dessen Schauspielkünste ich schon in so vielen anderen Theaterstücken (darunter „Mord im Orientexpress“) begeistert mitverfolgt habe, überzeugt auch in der Rolle als Florences Liebhaber St. Clair Bayfield. Bayfield – ein britischer Gentleman – ist kein erfolgreicher Schauspieler und weiß die weibliche Schönheit zu schätzen. Er bekräftigt seine Partnerin in ihrer Passion für die Musik und hält ihr den Rücken frei. Die Rolle ist Max Gertsch wie auf den Leib geschnitten.

Jenkins’ Pianist Cosme McMoon ist der Letzte, der in Florences Kreis dazukommt. Er ist ein begeisterter Musiker und mit seiner ganzen Seele spielt er Piano. Cosme McMoon ist zunächst schockiert von Jenkins’ „Talent“, was in seiner Mimik und seinen Antworten deutlich wird. Doch auch er schafft es nicht, der liebenswerten Diva die Wahrheit zu sagen und wird sogleich von ihrer unbändigen Lebensfreude in den Bann gezogen. Er wird zu ihrem Pianisten und einem treuen Begleiter. Christian Miebach, den ich ebenfalls auf vielen Bühnen in Berlin zuvor bewundern durfte, spielt mit voller Hingabe viele Opern auf seinem Klavier und gefällt mit seiner frischen Darstellung des Pianisten.

Eine weitere Stütze in Jenkins’ Leben ist ihre loyale Freundin Dorothy. Dorothy ist immer für die Musikliebhaberin Florence Foster Jenkins da und stärkt ihr den Rücken, indem sie ihr viele Aufgaben abnimmt, wie zum Beispiel die Gestaltung des Balls der silbernen Feldlerchen. Sie bestärkt ihre Freundin in ihrer Ergebenheit für die Musik. Anette Daugardt interpretiert fantastisch die Rolle der ehrenhaften Freundin und macht aus ihrer Figur auch eine Sympathieträgerin, die der Zuschauer in sein Herz schließt.

Der Darstellerin Sophie Göbel ist es zu verdanken, warum man als Zuschauer einen weiteren Grund hatte, um in Gelächter auszubrechen. Göbel mimt sehr authentisch die spanischsprachige Haushaltshilfe Maria aus Mexiko. Maria ist immer missgelaunt, versteht ihre Auftraggeber nicht (und diese sie leider auch nicht) und hat keine Lust, die vielen Aufgaben im Haushalt zu erledigen. Viele herrlich komische Szenen auf der Bühne!

Eine weitere Figur, die nicht gerade mit viel Lebensbejahung glänzt, ist Mrs. Verindah-Gedge. Sie traut sich als erste Person überhaupt, Florence Foster Jenkins persönlich und lautstark als Musikerin zu kritisieren. Sie überreicht ihr eine Petition, damit die Sängerin sofort ihre musikalischen Auftritte einstellt. Obwohl sie ihr nur die Wahrheit sagt, wird sie vom Publikum nicht mit Wohlwollen aufgenommen. Doch das macht auch die gute Schauspielerin Nathalie Hallervorden aus. Man mag den Charakter nicht, aber honoriert die Leistung der Darstellerin.

Mein Fazit: Wir haben an dem Abend Tränen gelacht und waren von der Besetzung vollkommen hingerissen. Das Theaterstück „Knapp daneben ist auch vorbei – Die Diva der falschen Töne“ ist unglaublich witzig, aber auch sehr berührend und inspirierend. Man darf nie seinen Mut verlieren und sollte seine Leidenschaft niemals aufgeben. Bis zum 25. Februar 2024 kann man die Komödie noch im Schlosspark Theater sehen und hören!

Adresse: Schlosspark Theater
Schloßstraße 48,
12165 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/SchlossparkTheaterBerlin
https://www.schlossparktheater.de/start/index.html

Text © E. Günther
Fotos © DERDEHMEL/Urbschat

Foto © DERDEHMEL/Urbschat
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