Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften in der Alten Nationalgalerie

„Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. […]“
(Caspar David Friedrich)

Das Jahr 2024 markiert ein besonderes Jahr in der Kunstwelt, denn in diesem Jahr wäre Caspar David Friedrich (1774–1840) 250 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses besonderen Jahres präsentiert die
Alte Nationalgalerie in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin über 60 Gemälde und über 50 Zeichnungen Friedrichs in einer großen Ausstellung und würdigt damit den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik.

Das Werk des am 5. September 1774 in Greifswald geborenen Malers geriet zunächst bis Ende des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit und wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt, als 1906 die Nationalgalerie in Berlin 93 Werke von ihm ausstellte und damit wieder seinen Status als den wichtigsten deutschen Maler der Romantik zementierte.

Heutzutage kennt und schätzt jeder Caspar David Friedrich, seine Bilder von der Rückenansicht eines Mannes, der auf eine Landschaft blickt, haben die Social Media-Welt maßgeblich beeinflusst.
So besuchte ich voller Vorfreude die neue Ausstellung am Samstag, den 20. April 2024.

Auf zwei Etagen werden weltberühmte Bilder wie „Hünengrab im Schnee“ (1807), „Kreidefelsen auf Rügen“ (1818/1819), „Das Eismeer“ (1823/24) und die „Lebensstufen“ (1834) gezeigt. Die Ausstellung beginnt mit dem berühmten Bilderpaar „Mönch am Meer“ (1808-1810) und die „Abtei im Eichwald“ (1809-1810). Das Bilderpaar wurde 1810 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gekauft.

In allen Bildern gibt es wiederkehrende Motive: Natur, Einsamkeit und Sehnsucht. Sonnenauf- und -untergänge, der Mond und der Nebel, Gebirge und Küsten bestimmen das Werk des Ausnahmemalers und sein außergewöhnliches Spiel mit Licht und Schatten. Menschen sieht man nur von hinten. Caspar David Friedrich zeigt sie als unbedeutenden kleinen Teil im Vergleich zu der göttlichen Natur. Seine Bilder wirken melancholisch und regen zum Nachdenken über den Lauf des Lebens nach.

Auch Porträts des Künstlers findet man in der Ausstellung. Die Ausstellung wird durch das Werk des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama (*1968) ergänzt, der Friedrichs Werke mit Fotomontagen rekonstruierte. Auch kann man die Farbpigmente in Form vom Pulver bestaunen, mit denen Friedrich gearbeitet hatte.

Mein Fazit: Eine bemerkenswerte und liebevoll zusammengestellte Ausstellung, die ich jedem Kunstliebhaber und dem Bewunderer von Caspar David Friedrichs Werk empfehle.
„Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften“: nur noch bis zum 4. August 2024 in der Alten Nationalgalerie!

Auch andere Städte werden das Schaffen von Caspar David Friedrich zelebrieren: im Albertinum in Dresden (24.08.2024 – 05.01.2025) und im Metropolitan Museum of Art in New York (07.02. – 11.05.2025).

Preise: Erwachsene 16€ (ermäßigt 8€)

Adresse: Alte Nationalgalerie
Bodestraße 1-3
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/caspar-david-friedrich/
https://www.facebook.com/altenationalgalerie

Text und Fotos © E. Günther

abfotografiert von E. Günther
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Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen

Als sehr großer Filmfan habe ich am Samstag, den 24. Februar 2024, die Deutsche Kinemathek, das Museum für Film und Fernsehen, am Potsdamer Platz besucht.
Die Deutsche Kinemathek wurde 1963 von Regisseur Gerhard Lamprecht gegründet und beinhaltet Sammlungen der Film- und Fernsehgeschichte. Mehr als 100 Jahre deutsche Filmgeschichte und 50 Jahre deutsche Fernsehgeschichte werden dem Besucher auf zwei Etagen gezeigt.
Die Filmgeschichte beginnt beim Stummfilm und den frühen Tonfilmen Anfang der 1930-er Jahre. Man sieht in der Ausstellung viele Kostüme, Plakate und Requisiten und auch Ausschnitte aus früheren und auch heute noch beliebten Filmklassikern, u.a.Fritz Langs Stummfilm „Metropolis“ (1927), der erste Science-Fiction-Film in Spielfilmlänge.
Die Ausstellung befasst sich auch mit dem Film in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus, den Künstlern im Exil und den Film im geteilten Deutschland.

Die Höhepunkte der Film- und Fernsehgeschichte werden unter anderem in einem großen Spiegelsaal festgehalten, auf dessen 8 Meter hohen Spiegelwänden ein Fernsehprogramm-Zusammenschnitt präsentiert wird und in dem man schöne Selfies machen kann.
Die Deutsche Kinemathek widmet sich sehr ausführlich einer der größten Filmschauspielerinnen: Marlene Dietrich. In der Marlene Dietrich Collection kann man berühmte Show-Kostüme und persönliche Gegenstände der legendären Schauspielerin aus Berlin bewundern.

Zudem gibt es in dem Film- und Fernsehmuseum eine Bibliothek, Sonderausstellungen und inklusive Angebote wie Tastführungen und Rundgänge in Gebärdensprache.

Mein Fazit: Für jeden Filmliebhaber ein Muss!

Adresse: Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
Potsdamer Str. 2
10785 Berlin

Öffnungszeiten
Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
Montag und Dienstag geschlossen

Preise: 9€, ermäßigt 5€

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/deutschekinemathek
https://www.deutsche-kinemathek.de/

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Viva Frida Kahlo – Immersive Experience im Nåpoleon Komplex

„Ich bin meine eigene Muse. Ich bin das Modell, das ich am besten kenne. Das Modell, das ich besser kennen lernen will.“
(Frida Kahlo)

Als ich den Film „Frida“ mit Salma Heyek und Alfred Molina in den Hauptrollen auf DVD gesehen habe, war ich ganz fasziniert von der Künstlerin Frida Kahlo und ihrer inneren Stärke, die sie trotz ihres qualvollen Lebens zum Weitermachen motivierte.
Frida Kahlo ist die bekannteste Malerin Mexikos und Lateinamerikas. Wegen ihrer privaten und politischen Kämpfe für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung ist sie heute ein Vorbild in Mexiko. Frida Kahlo hat 143 Ölgemälde gemalt. Aufgrund einer Verfügung ihres Erben Diego Rivera dürfen ihre Gemälde Mexiko nicht verlassen.

Aber zum Glück hat man jetzt in Berlin die Gelegenheit, trotzdem das Schaffen der mexikanischen Künstlerin zu bestaunen. Die immersive Ausstellung „Viva Frida Kahlo – Immersive Experience“ im Napoleon Komplex gibt dem Besucher die Möglichkeit, Kahlos farbenfrohe Werke und ihr bewegtes Leben hautnah zu erleben und nachzuempfinden, was wir am Samstag, den 27. Januar 2024, auch taten.

Im Napoleon Komplex in Friedrichshain begibt man sich auf eine Reise nach Mexiko in die Casa Azul in Coyoacán und erforscht Frida Kahlos Leben und Schaffen in den 1920-er bis 40-er Jahren. Trotz ihrer farbintensiven Bilder wird der Besucher Zeuge eines Lebens voller Leid. In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin ihr hartes Leben, das durch die schwere Verletzung bei einem Busunglück und die daraus resultierenden gesundheitliche Probleme und ihre schwierige Ehe mit dem untreuen Künstler Diego Rivera bestimmt war. Auf vielen ihrer Kunstwerke ist sie selbst ihr eigenes Motiv. 1939 schrieb Frida Kahlo dazu erklärend, dass ihre Selbstbildnisse ihre Empfindungen am ehrlichsten widerspiegeln.

In der immersiven Ausstellung können wir Frida Kahlos Leben in einer Zeitlinie nachverfolgen, ihre nachdenklichen und inspirierenden Zitate bestaunen und ihr nachgebildetes Haus mit den blauen Wänden und einem Garten besuchen. In einem anderen Raum werden auf große Leinwände zwei Gemälde projiziert: ein Selbstbildnis mit Papageien und eine Busfahrt, auf der das schreckliche Unglück passierte. In einem weiteren Raum kann der Besucher auf weißen Sitzgelegenheiten in einem audiovisuellen 360-Grad-Erlebnis ein Teil von Frida Kahlos Werken werden. Hochleistungsprojektoren erwecken Kahlos farbgewaltige und bewegende Bilder zum Leben, indem sie auf bis zu 10 Meter lange und 5,5 Meter hohe Wände sowie auf den Boden der Ausstellungshalle projiziert werden. Dabei übernimmt eine Sprecherin die Rolle der Künstlerin und begleitet das Erlebnis mit Kahlos Zitaten und Gedanken. Zusätzlich zu den Zitaten und Gedanken hört man den eigens für die Ausstellung komponierten Soundtrack.
In einem Raum nebenan können die Besucher mit VR-Brillen eins mit Kahlos Werken zu werden und durch den Garten der Casa Azul spazieren. An interaktiven Stationen erfährt der Besucher mehr über das Leben Kahlos und die symbolische Bedeutung der Motive auf ihren Gemälden.

Mein Fazit: In der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ wurde mir wieder deutlich, was für eine Inspiration die Künstlerin noch immer ist. Trotz ihrer qualvollen Schmerzen und ihres schwierigen Lebens hat sie ihren Traum von der Kunst nie aufgegeben. Ihre Bilder sind durch ihre Farbexplosion und die Schwere der Themen bewegend. Aufgrund der vielen begeisterten Besucher wurde die immersive Kunstausstellung „Viva Frida Kahlo“ im Napoleon Komplex bis zum 07.04.2024 verlängert. Ein Must-See in Berlin!

Adresse: Napoleon Komplex
Modersohnstraße 35-45
10245 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.vivafridakahlo.de/vfk/berlin?utm_source=google&utm_medium=localcards&utm_campaign=139389_qpp
https://www.facebook.com/napoleonkomplexberlin

Text und Fotos © E. Günther

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Jurassic World: The Exhibition in der Expohalle Urban Banks Berlin – Dinosaurier hautnah erleben

Die Filmtrilogien „Jurassic Park“ (basiert auf den Romanen „DinoPark“ und „Vergessene Welt“ von Michael Crichton) und „Jurassic World“ haben in verschiedenen Generationen ein Dinofieber ausgelöst. „Jurassic Park“ gehört seit seinem Start vor ungefähr 30 Jahren längst zu den Filmklassikern.

Nun sind die Dinosaurier in Berlin angekommen und ich habe sie mit eigenen Augen live gesehen, denn ab dem 1. Dezember 2023 hat die preisgekrönte Ausstellung „Jurassic World: The Exhibition“ in Berlin in der Expohalle Urban Banks in den Rathenau-Hallen ihre Tore für die Besucher geöffnet. Die Ausstellung war schon in Melbourne und in Köln gigantisch erfolgreich und erfreut nun in Oberschöneweide die Herzen von Groß und Klein.
Die erfolgreiche Ausstellung basiert auf dem beliebten Filmuniversum rund um „Jurassic World“.

Am Dienstag, den 2. Januar 2024, begann meine spannende Reise zur berühmten Musik von Jurassic Park von John Williams auf die Isla Nublar. Nachdem mir eine erfahrene Rangerin die lebensrettenden Sicherheitshinweise für mein gewagtes Abenteuer erklärt hatte, betrat ich eine für mich neue Welt. Bei meinem Eintritt durch die berühmten Parktore wurde ich von einem übergroßen Brachiosaurus neugierig beäugt. Ich bestand den Test, beobachtete dann einen Tiertransport und ging wissbegierig in ein Forschungslabor, wo Dinos in ihren Eiern auf ihr Schlüpfen warten oder man die Dino-Extremitäten mit Handschuhen abtasten kann.

Anschließend kann der Besucher auf der Insel live das Training mit einem Veloceraptor beobachten oder ein Baby-Dino (Ankylosaurus Bumpy) streicheln. Natürlich nahm ich auch Platz in einem Gyrosphären-Gefährt und begegnete dem gefährlichen Dinosaurier Tyrannosaurus Rex. Es gab auf meiner Reise viel zu entdecken und zu erleben.

Mein Fazit: Die interaktive Erlebnisausstellung ist nicht nur für kleine Kinder sehr interessant und spannend. Als großer Fan des Franchises hat mir die Reise auf die Insel sehr gefallen. An dieser Stelle möchte ich unbedingt die freundlichen, geduldigen und kompetenten Ranger sehr loben, die eine unglaublich schöne Atmosphäre erzeugt haben und immer Zeit hatten, um von den aufgeregten Besuchern Bilder zu machen. Die großen Urzeit-Echsen wirken dank der Technologien des amerikanischen Animatronik- und Robotikunternehmens Neon sehr lebensecht.
Bis zum 2 .Juni 2024 habt Ihr noch die Gelegenheit, auf die Isla Nublar zu reisen und die Dinosaurier live zu betrachten.

Adresse: Jurassic World: The Exhibition
Expohalle Urban Banks
Rathenau-Hallen
Wilhelminenhofstraße 83-85
12459 Berlin

Weitere Informationen:
https://jurassicworldexhibition.com/de/

Text und Fotos © E. Günther

1.Bild © Jurassic World: The Exhibition

Foto © Jurassic World: The Exhibition
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Deutschlandmuseum – 2000 Jahre deutscher Geschichte auf preisgekrönte Weise dargestellt

-deutsche Geschichte mit allen Sinnen erleben-

Seit dem 17. Juni 2023 befindet sich am Leipziger Platz in Berlin-Mitte ein Museumsjuwel, der für seine unterhaltende Darstellung von 2000 Jahre deutscher Geschichte als einziges Museum jemals in Deutschland den THEA-Award gewonnen hat, einen „Museumsoscar“ der Non-Profit-Organisation „Themed Entertainment Association“ (THEA).
Wir wollten uns daher unbedingt dieses neue Berliner Wahrzeichen genau anschauen und besuchten das Museum am Donnerstag, den 28.Dezember 2023.

Eine Gruppe aus Historikern, Pädagogen, Architekten, Spiele-Entwicklern, Grafikern und Designern hat auf einer Fläche von 1400 m² eine Kombination aus Museum und Freizeitpark entwickelt, in der der Besucher in einer interaktiven und immersiven Dauerausstellung deutsche Geschichte sieht, hört, riecht und anfasst. Dabei ist die Dauerausstellung in 12 deutsche Epochen unterteilt. Die Reise beginnt im Jahr 9 n. Chr. im germanischen Wald mit der Varusschlacht zwischen Germanen und Römern. Man sieht und hört tatsächlich die Schlacht in dem Wald und kann die Kämpfer als Hologramme im Hintergrund bereit zum Angriff schleichen sehen. In einem Animationsfilm erfährt man zudem von der unterschiedlichen Lebensweise der beiden Völker.

Nach einem Aufstieg über eine der damaligen Zeit nachempfunden Treppe geht es mit der Epoche des Mittelalters und des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Mittelalter weiter. Diese Epoche ist wie eine Ritterburg gestaltet. Der Besucher verfolgt auf einer Projektion Kämpfe zwischen Rittern und erkennt die schlimmen Bedingungen, unter denen die Bevölkerung leben musste (u.a. Plumpsklos mit Ratten). Auch politisch erfährt man hier viel: z.B. über Karl den Großen und seine Feldzüge und über Kaiser Otto. Das prunkvolle Leben der Herrscher, die im Besitz von vielen Schätzen waren, stand dabei im Kontrast zum erbärmlichen Leben der einfachen Bevölkerung. Die abgebildeten Schätze bilden nach dem Wald am Anfang einen zweiten Fotopunkt für die Besucher, den ich auch gleich ausgenutzt habe.
Als Besucherin fand ich es auch sehr interessant, Informationen von den im Mittelalter existierenden Ständen und den bestehenden Abhängigkeiten zwischen den Ständen zu erhalten.

Die Epoche der Reformation ist die nächste Epoche und befindet sich in einer Werkstatt einer Buchdruckerei, einer der innovativsten und bedeutendsten Erfindungen der Menschheit. Der Besucher kann auch hier wieder aktiv werden und an einer Buchdruckprese einen Buchstaben in Form eines Lesezeichens ausdrucken, was ich natürlich auch gemacht habe. Besonders informativ fand ich die anschließende Erklärung über die Aufteilung in die katholische und in die evangelische Kirche und die Entwicklung des Begriffes „Protestant“.

Es folgt meine Lieblingsepoche: die Aufklärung mit klugen Köpfen wie Immanuel Kant und Gotthold Ephraim Lessing. Der Verstand, die Bildung und die Vernunft stehen unabhängig von der Religionszugehörigkeit im Mittelpunkt. Man hört weise Zitate der Philosophen, Schriftsteller und Komponisten im Hintergrund. Trotz der Ernsthaftigkeit können sich Kinder hier aber auch körperlich austoben.

Der nächste Raum handelt von der Märzrevolution 1848. Man hört den Refrain des Deutschlandliedes. Deutschland ist auf dem Weg zu einem Nationalstaat.
In dem Bereich der späteren Goldenen Zwanziger erkennt der Besucher den wirtschaftlichen Aufschwung und den moralischen Verfall Deutschlands. Eine Apotheke mit den Drogen Kokain, Heroin und Morphium zum Verkauf steht da, ebenso eine Bar, in der Menschen ausgelassen zur Swingmusik tanzen, während man nebenan Pelz kaufen kann.

Zwei dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte werden in den nächsten beiden Räumen dargestellt. Der Erste Weltkrieg mit einem nachgebauten Schützengraben und den Bombengeräuschen repräsentiert die Gefechte zwischen Deutschland und Frankreich an der Westfront im Jahr 1917.
Um zur Epoche des Nationalsozialismus und des Zweiten Weltkrieges zu gelangen läuft man durch einen dunklen und engen Gang. Rechts und links stehen gesichtslose schwarze Figuren mit einem Hitlergruß. Sie symbolisieren die vielen Mitläufer der damaligen Zeit. An den Wänden stehen damalige antisemitische Parolen, im Hintergrund laufen die Joseph Goebbels-Rede und die Jubelschreie des Volkes. Ein sehr beklemmendes Gefühl, das einen aufrütteln soll und mit viel Respekt zu behandeln ist.

Verlässt man diesen Bereich der Schande kommt man in eine 50-er-Jahre-Wohnung und setzt sich mit den Unterschieden zwischen Ost und West auseinander. Eine S-Bahn der 1990-er-Jahre am Ende der Dauerausstellung erinnert an die schönen Zeiten der Vergangenheit: die Wiedervereinigung Deutschlands und das Fußball-Märchen von 2006.

Mein Fazit: Das Deutschlandmuseum ist für mich ein einmaliges Juwel der Museumslandschaft in Deutschland. Man muss seine Sinne (sehen, hören, anfassen und riechen) einsetzen, um die komplexe deutsche Geschichte zu erleben. Trotz der historischen Komplexität wird alles einfach und anschaulich erklärt, ohne die Besucher mit historischen Fakten zu erschlagen. Geschichtsmuffel werden an die Geschichte herangeführt, Geschichte lernen macht wieder Freude.
Die vielen Quizstationen wecken den Wettbewerb-Geist, man kann sein Vorwissen überprüfen und viel Neues lernen. Auch an anderen Stationen wie z.B. der nachgebildeten Buchdruckerpresse hat man die Möglichkeit, aktiv zu werden.
Ich werde auf jeden Fall das Museum noch mehrere Male besuchen, mit meinen Schülern und Kollegen und Verwandten und Freunden, die uns in Berlin besuchen.

Adresse: Deutschlandmuseum
Leipziger Platz 7
10117 Berlin

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/deutschlandmuseum
https://www.deutschlandmuseum.de/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMI8qjdv-TAgwMVeZJoCR3T8Q9ZEAAYASAAEgLqhfD_BwE

Text und Fotos © E. Günther

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URBAN NATION: Museum for Urban Contemporary Art – ein Museum für Streetart

Spätestens seit Banksy ist Streetart salonfähig geworden und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Im Jahre 2017 fand die urbane Kunst in Berlin endlich ein dauerhaftes Zuhause, denn am 16.September 2017 eröffnete mit dem Museum for Urban Contemporary Art das erste Streetart-Museum Berlins.

Am Dienstag, den 5. Dezember 2023, besuchte ich mit meinen Schülern selbst das Museum. Bei dem Museum handelt es sich um eine Stätte für Streetart-, Skulpturen- und Fotografieausstellungen. Über 100 Ausstellungsstücke können Besucher auf zwei Etagen bewundern. Viele gesellschaftskritische Bilder hängen in dem außergewöhnlichen Museum der künstlerischen Direktorin Yasha Young. In der ersten Etage kann man zudem die Geschichte des Museums in Form eines Zeitstrahls nachverfolgen.
Im Moment konzentriert sich das Museum auf die Ausstellung „Talking… & Other Banana Skins – Die Tücken der Kommunikation“, die den Besucher dazu auffordert, mehr miteinander zu kommunizieren und die Probleme der heutigen Gesellschaft aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, da viele Themen zu komplex sind.

Dies spiegelt sich auch in der Architektur des Museums wider. In dem Gründerzeitgebäude hat das Architekturenteam von GRAFT eine brückenartige Highline geschaffen, auf der der Besucher die Werke aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten kann.
Urban Nation zeigt aber nicht nur drinnen Streetart. Die Außenfassade des Hauses wird regelmäßig von Streetart-Künstlern mit neuen Murals verschönert.

Mein Fazit: Das moderne Museum Urban Nation hat mich mit den Werken der jungen Steetart-Künstler beeindruckt. Es werden wichtige Themen der heutigen Gesellschaft thematisiert und in der Kunst dargestellt. Es ist schön, dass das Museum eine Plattform für diese Art von Kunst bietet und damit die Urban Art eine längst fällige kulturelle Wertschätzung erhält.

Adresse: Urban Nation: Museum for Urban Contemporary
Bülowstraße 7
10783 Berlin

Praktische Hinweise:
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr
Eintritt: kostenlos (eine Spende möglich)

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/urbannationberlin
https://urban-nation.com/de/

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Black Hole – Unseen Worlds

Das Kunstverständnis hat sich in den letzten Jahren verändert. Hat man früher Ölgemälde bewundert, so konnte man in den letzten Jahren einen digitalen Kunsttrend beobachten. Heutzutage gibt es immer mehr immersive Ausstellungen, die es erlauben, in die Kunstwerke einzutauchen.
Diesem Trend schließt sich auch die aktuelle Ausstellung „Black Hole – Unseen Worlds“ in der P 61 Gallery in Berlin-Schöneberg an, die wir auch gleich besuchten.

Auf zwei Etagen werden acht audio-visuelle Welten dem Publikum präsentiert. Man kann 20 Installationen von 41 Artisten betrachten und genaustens analysieren. Die Kreationen sind bewegte 3D-Animationen von Künstlern aus zehn verschiedenen Ländern. Zur Musik von Musik von Tommy Lee und Zedd macht man einen Rundgang und holt sich an der Bar etwas zu trinken. Da die Räume selbst dunkel gehalten werden, wirken die Kunstwerke noch intensiver.
Bis Anfang September 2024 könnt Ihr selbst in Euch unbekannte Welten eintauchen und die neue Kunstform erleben.

Adresse: P 61 Gallery
Potsdamer Str. 61
10785 Berlin-Schöneberg

Praktischer Hinweis: Kontaktlose Zahlung!

Weitere Informationen:
https://www.blackholeberlin.com/?gad_source=1&gclid=EAIaIQobChMIz8uqm_jwggMVBj8GAB3h1QVIEAAYASAAEgKKxPD_BwE

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Edvard Munch – Zauber des Nordens in der Berlinischen Galerie

In diesem Jahr kommen Kunstliebhaber wie ich in Berlin voll auf ihre Kosten. Nachdem ich Euch vor Kurzem berichtet hatte, dass ich die Bilder von Klimt, von Stuck und Liebermann bewundert habe, ging es für mich am Samstag, den 4.November 2023, mit der nächsten internationalen Ausstellung weiter.

Die Ausstellung „Zauber des Nordens“ in der Berlinischen Galerie präsentiert 80 Werke, darunter bekannte Gemälde, Drucke und Fotografien, von Edvard Munch und geht auf seine ambivalente Beziehung mit Berlin ein.
Der Titel „Zauber des Nordens“ bezieht sich auf das Zitat des Schriftstellers Stefan Zweig, der damit verdeutlichte, wie sehr die Kulturwelt um die Jahrhundertwende vom Zauber des Nordens fasziniert war und wie sehr man sich nach dem Norden sehnte. Aus diesem Grund lud man auch den Norweger Edvard Munch 1892 nach Berlin ein.
Doch Edvard Munch und seine Werke waren anders, als man es von einem nordischen Künstler erwartet hatte. Der norwegische Symbolist schockierte mit seiner radikalen Modernität.

Hatte man romantische und naturalistische Vorstellungen von Fjordlandschaften erwartet, wurde man nicht nur mit kräftigen Farben und skizzenhaften Bildern konfrontiert, sondern musste sich auch mit der psychologischen Interpretation von Munchs nostalgischen Gemälden auseinandersetzen. So wurde die Ausstellung nach nur acht Tagen geschlossen.
Ab 1933 wurde Munch von den Nazis hingegen als der „große nordische Künstler“ gefeiert. Doch wurden seine Werke von ihnen wenig später als „entartete Kunst“ abgewertet.
Heutzutage werden Edward Munchs Kunst und sein Weg in die Moderne von den Kunstkritikern und dem Publikum gefeiert.

In der Berlinischen Galerie kann man nun in der Ausstellung in Kooperation mit dem MUNCH in Oslo diese widersprüchliche Beziehung zwischen dem Künstler Munch und der deutschen Hauptstadt nachempfinden.
Man erkennt dabei, dass Munchs Landschaften nur ein Spiegel der menschlichen Seele sind. Daher finden sich in den farbgewaltigen Bildern Themen wie der Tod, die Trostlosigkeit, die Sexualität und die negativen Seiten einer Beziehung, z.B. Eifersucht, wieder.
Zu den berühmtesten Bildern in der Ausstellung gehören Munchs Gemälde „Rot und Weiß“, „Auge in Auge“ und „Der Kuss“. Aber auch Porträts von berühmten Personen wie Walther Rathenau gehören zu seinem Schaffen.
Neben Munchs Werken präsentiert die Ausstellung auch Werke anderer nordischer Künstler Ende des 19. Jahrhunderts, darunter von Walter Leistikow oder Akseli Gallen-Kallela.

Mein Fazit: Die beeindruckende Ausstellung „Edvard Munch – Zauber des Nordens“ ist ein Muss für jeden Kunstliebhaber. Munch trifft mit seiner melancholischen Darstellung des menschlichen Seelenlebens den Nerv unserer Zeit. Bis zum 22. Januar 2024 kann man noch die Werke in der Berlinischen Galerie betrachten.
Zudem ist die Berlinische Galerie, in der ich zum ersten Mal war, ein wunderbarer Ort der Kunst, wo in der zweiten Etage eindrucksvolle Bilder mit dem Thema „Berlin“ in einer Dauerausstellung ausgestellt werden.

Adresse: Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 9 Euro (Freier Eintritt bis 18 Jahre und für Geflüchtete)

Weitere Informationen:
https://berlinischegalerie.de/
https://www.facebook.com/berlinischegalerie

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Gemäldegalerie an einem Museumssonntag in Berlin

Wenn man meine Blogbeiträge genau verfolgt, dann weiß man, wie gerne ich ins Museum gehe und dass ich Kunst sehr schätze.
In Berlin können Kunstbegeisterte wie ich an jedem ersten Sonntag im Monat in ein staatliches Museum in Berlin umsonst reinkommen. Da aber die Karten für diese Events sehr beliebt und sehr schnell weg sind, sollte man sie auf jeden Fall im Vorfeld online buchen, was eine Woche vorher möglich ist.
Am Sonntag, den 5. Februar 2023, war es soweit und ich besuchte die Gemäldegalerie in der Nähe des Potsdamer Platzes, in der weltweit bedeutendste Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert ausgestellt wird. In 72 Räumen kann man über 1000 Gemälde bewundern. Die Werke europäischer Künstler, vor allem aus Italien, den Niederlanden und Deutschland, sind nach Epochen und Schulen der Künstler chronologisch aufgebaut.
Im Rembrandt-Saal findet man 16 Arbeiten des berühmten Malers. Aber auch Rubens, Tizian, Botticelli und Raffael sind hier vertreten.

Der nächste Museumssonntag findet am Sonntag, den 5.November 2023, statt. Hier könnt Ihr Eure Karten für die staatlichen Museen in Berlin eine Woche vorher kostenlos bestellen:
https://www.museumssonntag.berlin/de

Adresse: Gemäldegalerie Berlin
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

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Das Kleine Grosz Museum – Berlins kleinste Kunstoase in einer ehemaligen 50er-Jahre-Tankstelle

In Schöneberg, in der Nähe des Nollendorfplatzes, liegt eine kleine Kunstoase: das Kleine Grosz Museum. Betritt man das Gelände des Museums, so geht man vorbei am grünen Kieferngarten und einem idyllischen Koiteich neben einer einladenden Terrasse des Museums und gelangt dann in den Ausstellungsbereich. In Berlins kleinstes Museum in einer ehemaligen Tankstelle passen 50 Besucher.

Der Schweizer Galerist und Kunstsammler Juerg Judin machte aus der alten 50er-Jahre-Tankstelle ein Wohn- und Atelierhaus, das 2009 mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2022 stellte Juerg Judin dieses Gebäude für Das Kleine Grosz Museum zur Verfügung. Das private Museum soll zunächst für fünf Jahre geöffnet sein und widmet sich dem politischen Künstler und Gesellschaftskritiker George Grosz (ehemals Georg Ehrenfried Gross, 1893-1953).
Am Samstag, den 23. September 2023, besuchten wir das Museum.

George Grosz zeigt in seinen Bildern einen schonungslosen Blick auf die Gesellschaft der damaligen Zeit. Mit seinem Abriss der deutschen Geschichte übte der überzeugte Pazifist viel Kritik: am Ersten und Zweiten Weltkrieg, am Kapitalismus und an der Ausbeutung des Einzelnen.
1933 konnte Grosz aus Deutschland fliehen, seine Kunst stufte man als „entartet“ ein. Doch auch von den USA, seinem Wunschland, wurde er spätestens mit dem Abwurf der beiden Atombomben maßlos enttäuscht.
Die beeindruckende Ausstellung kann man in verschiedene Phasen einteilen: Grosz‘ Jugendwerke; die Kunstrichtung Dada, deren Strömung er in Berlin mit John Heartfield und dessen Bruder Wieland Herzfelde aufbaute; der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Zweite Weltkrieg, der Neuanfang in den USA und die Desillusionierung durch die USA, deren Konsumgesellschaft er in seinen Bildern kritisiert.

Grosz‘ Werke findet man auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss kann der Besucher in einer multimedialen Dauerausstellung das Leben und Werk des politischen Künstlers in seinen Zeichnungen, Bildern, Fotografien und Originaldokumenten bewundern. In seinen Zeichnungen kritisiert er den Krieg und das Militär und die Zweiklassengesellschaft.
In der ersten Etage gibt es immer eine aktuelle Ausstellung. Bis zum 30. Oktober 2023 findet im Kleinen Grosz Museum die Ausstellung „The Stick Men“ statt. Die Ausstellung visualisiert, dass der Krieg fühlende Individuen in mordende Zombies verwandelt. Grosz schuf diese Werke, die niemanden kalt lassen können, unter den Eindrücken des Zweiten Weltkrieges. Aber auch den Schock nach dem Abwurf der zwei Atombomben verarbeitet er in diesen Bildern. Zudem setzt er sich in dieser Ausstellung mit seiner desillusionierten Bedeutung als politischer Künstler auseinander.

Nach dem Besuch der geschichtlich bedeutenden Ausstellung kann man wunderbar seine Ruhe im Café des Museums finden, indem man sowohl drinnen als auch draußen auf der Terrasse neben einem Koiteich verschiedene Kuchen schlemmen kann.

Mein Fazit: Das Kleine Grosz Museum überzeugt mit seiner Architektur und der zeitlichen Zusammenstellung von Grosz‘ Bildern. Ich war sehr froh, mehr über sein Werk und seine große politische Bedeutung zu erfahren. Seine Bilder und Zeichnungen regen den Besucher zum Nachdenken an und sind auch heute noch sehr aktuell. Beim nächsten Besuch zu wärmenden Sonnenstrahlen freue ich mich auf das idyllische Verweilen auf der Terrasse des Museums.

Adresse: Das Kleine Grosz Museum
Bülowstraße 18
10783 Berlin

Preise: Erwachsene 10 €, ermäßigt 6€
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch geschlossen, an den anderen Tagen 11-18 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.daskleinegroszmuseum.berlin/

Text und Fotos © E. Günther

Foto © E. Günther
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