„Ich bin meine eigene Muse. Ich bin das Modell, das ich am besten kenne. Das Modell, das ich besser kennen lernen will.“
(Frida Kahlo)
Als ich den Film „Frida“ mit Salma Heyek und Alfred Molina in den Hauptrollen auf DVD gesehen habe, war ich ganz fasziniert von der Künstlerin Frida Kahlo und ihrer inneren Stärke, die sie trotz ihres qualvollen Lebens zum Weitermachen motivierte.
Frida Kahlo ist die bekannteste Malerin Mexikos und Lateinamerikas. Wegen ihrer privaten und politischen Kämpfe für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung ist sie heute ein Vorbild in Mexiko. Frida Kahlo hat 143 Ölgemälde gemalt. Aufgrund einer Verfügung ihres Erben Diego Rivera dürfen ihre Gemälde Mexiko nicht verlassen.
Aber zum Glück hat man jetzt in Berlin die Gelegenheit, trotzdem das Schaffen der mexikanischen Künstlerin zu bestaunen. Die immersive Ausstellung „Viva Frida Kahlo – Immersive Experience“ im Napoleon Komplex gibt dem Besucher die Möglichkeit, Kahlos farbenfrohe Werke und ihr bewegtes Leben hautnah zu erleben und nachzuempfinden, was wir am Samstag, den 27. Januar 2024, auch taten.
Im Napoleon Komplex in Friedrichshain begibt man sich auf eine Reise nach Mexiko in die Casa Azul in Coyoacán und erforscht Frida Kahlos Leben und Schaffen in den 1920-er bis 40-er Jahren. Trotz ihrer farbintensiven Bilder wird der Besucher Zeuge eines Lebens voller Leid. In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin ihr hartes Leben, das durch die schwere Verletzung bei einem Busunglück und die daraus resultierenden gesundheitliche Probleme und ihre schwierige Ehe mit dem untreuen Künstler Diego Rivera bestimmt war. Auf vielen ihrer Kunstwerke ist sie selbst ihr eigenes Motiv. 1939 schrieb Frida Kahlo dazu erklärend, dass ihre Selbstbildnisse ihre Empfindungen am ehrlichsten widerspiegeln.
In der immersiven Ausstellung können wir Frida Kahlos Leben in einer Zeitlinie nachverfolgen, ihre nachdenklichen und inspirierenden Zitate bestaunen und ihr nachgebildetes Haus mit den blauen Wänden und einem Garten besuchen. In einem anderen Raum werden auf große Leinwände zwei Gemälde projiziert: ein Selbstbildnis mit Papageien und eine Busfahrt, auf der das schreckliche Unglück passierte. In einem weiteren Raum kann der Besucher auf weißen Sitzgelegenheiten in einem audiovisuellen 360-Grad-Erlebnis ein Teil von Frida Kahlos Werken werden. Hochleistungsprojektoren erwecken Kahlos farbgewaltige und bewegende Bilder zum Leben, indem sie auf bis zu 10 Meter lange und 5,5 Meter hohe Wände sowie auf den Boden der Ausstellungshalle projiziert werden. Dabei übernimmt eine Sprecherin die Rolle der Künstlerin und begleitet das Erlebnis mit Kahlos Zitaten und Gedanken. Zusätzlich zu den Zitaten und Gedanken hört man den eigens für die Ausstellung komponierten Soundtrack.
In einem Raum nebenan können die Besucher mit VR-Brillen eins mit Kahlos Werken zu werden und durch den Garten der Casa Azul spazieren. An interaktiven Stationen erfährt der Besucher mehr über das Leben Kahlos und die symbolische Bedeutung der Motive auf ihren Gemälden.
Mein Fazit: In der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ wurde mir wieder deutlich, was für eine Inspiration die Künstlerin noch immer ist. Trotz ihrer qualvollen Schmerzen und ihres schwierigen Lebens hat sie ihren Traum von der Kunst nie aufgegeben. Ihre Bilder sind durch ihre Farbexplosion und die Schwere der Themen bewegend. Aufgrund der vielen begeisterten Besucher wurde die immersive Kunstausstellung „Viva Frida Kahlo“ im Napoleon Komplex bis zum 07.04.2024 verlängert. Ein Must-See in Berlin!
Adresse: Napoleon Komplex
Modersohnstraße 35-45
10245 Berlin
Weitere Informationen:
https://www.vivafridakahlo.de/vfk/berlin?utm_source=google&utm_medium=localcards&utm_campaign=139389_qpp
https://www.facebook.com/napoleonkomplexberlin
Text und Fotos © E. Günther