Viva Frida Kahlo – Immersive Experience im Nåpoleon Komplex

„Ich bin meine eigene Muse. Ich bin das Modell, das ich am besten kenne. Das Modell, das ich besser kennen lernen will.“
(Frida Kahlo)

Als ich den Film „Frida“ mit Salma Heyek und Alfred Molina in den Hauptrollen auf DVD gesehen habe, war ich ganz fasziniert von der Künstlerin Frida Kahlo und ihrer inneren Stärke, die sie trotz ihres qualvollen Lebens zum Weitermachen motivierte.
Frida Kahlo ist die bekannteste Malerin Mexikos und Lateinamerikas. Wegen ihrer privaten und politischen Kämpfe für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung ist sie heute ein Vorbild in Mexiko. Frida Kahlo hat 143 Ölgemälde gemalt. Aufgrund einer Verfügung ihres Erben Diego Rivera dürfen ihre Gemälde Mexiko nicht verlassen.

Aber zum Glück hat man jetzt in Berlin die Gelegenheit, trotzdem das Schaffen der mexikanischen Künstlerin zu bestaunen. Die immersive Ausstellung „Viva Frida Kahlo – Immersive Experience“ im Napoleon Komplex gibt dem Besucher die Möglichkeit, Kahlos farbenfrohe Werke und ihr bewegtes Leben hautnah zu erleben und nachzuempfinden, was wir am Samstag, den 27. Januar 2024, auch taten.

Im Napoleon Komplex in Friedrichshain begibt man sich auf eine Reise nach Mexiko in die Casa Azul in Coyoacán und erforscht Frida Kahlos Leben und Schaffen in den 1920-er bis 40-er Jahren. Trotz ihrer farbintensiven Bilder wird der Besucher Zeuge eines Lebens voller Leid. In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin ihr hartes Leben, das durch die schwere Verletzung bei einem Busunglück und die daraus resultierenden gesundheitliche Probleme und ihre schwierige Ehe mit dem untreuen Künstler Diego Rivera bestimmt war. Auf vielen ihrer Kunstwerke ist sie selbst ihr eigenes Motiv. 1939 schrieb Frida Kahlo dazu erklärend, dass ihre Selbstbildnisse ihre Empfindungen am ehrlichsten widerspiegeln.

In der immersiven Ausstellung können wir Frida Kahlos Leben in einer Zeitlinie nachverfolgen, ihre nachdenklichen und inspirierenden Zitate bestaunen und ihr nachgebildetes Haus mit den blauen Wänden und einem Garten besuchen. In einem anderen Raum werden auf große Leinwände zwei Gemälde projiziert: ein Selbstbildnis mit Papageien und eine Busfahrt, auf der das schreckliche Unglück passierte. In einem weiteren Raum kann der Besucher auf weißen Sitzgelegenheiten in einem audiovisuellen 360-Grad-Erlebnis ein Teil von Frida Kahlos Werken werden. Hochleistungsprojektoren erwecken Kahlos farbgewaltige und bewegende Bilder zum Leben, indem sie auf bis zu 10 Meter lange und 5,5 Meter hohe Wände sowie auf den Boden der Ausstellungshalle projiziert werden. Dabei übernimmt eine Sprecherin die Rolle der Künstlerin und begleitet das Erlebnis mit Kahlos Zitaten und Gedanken. Zusätzlich zu den Zitaten und Gedanken hört man den eigens für die Ausstellung komponierten Soundtrack.
In einem Raum nebenan können die Besucher mit VR-Brillen eins mit Kahlos Werken zu werden und durch den Garten der Casa Azul spazieren. An interaktiven Stationen erfährt der Besucher mehr über das Leben Kahlos und die symbolische Bedeutung der Motive auf ihren Gemälden.

Mein Fazit: In der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ wurde mir wieder deutlich, was für eine Inspiration die Künstlerin noch immer ist. Trotz ihrer qualvollen Schmerzen und ihres schwierigen Lebens hat sie ihren Traum von der Kunst nie aufgegeben. Ihre Bilder sind durch ihre Farbexplosion und die Schwere der Themen bewegend. Aufgrund der vielen begeisterten Besucher wurde die immersive Kunstausstellung „Viva Frida Kahlo“ im Napoleon Komplex bis zum 07.04.2024 verlängert. Ein Must-See in Berlin!

Adresse: Napoleon Komplex
Modersohnstraße 35-45
10245 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.vivafridakahlo.de/vfk/berlin?utm_source=google&utm_medium=localcards&utm_campaign=139389_qpp
https://www.facebook.com/napoleonkomplexberlin

Text und Fotos © E. Günther

Foto © E. Günther
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Das Kleine Grosz Museum – Berlins kleinste Kunstoase in einer ehemaligen 50er-Jahre-Tankstelle

In Schöneberg, in der Nähe des Nollendorfplatzes, liegt eine kleine Kunstoase: das Kleine Grosz Museum. Betritt man das Gelände des Museums, so geht man vorbei am grünen Kieferngarten und einem idyllischen Koiteich neben einer einladenden Terrasse des Museums und gelangt dann in den Ausstellungsbereich. In Berlins kleinstes Museum in einer ehemaligen Tankstelle passen 50 Besucher.

Der Schweizer Galerist und Kunstsammler Juerg Judin machte aus der alten 50er-Jahre-Tankstelle ein Wohn- und Atelierhaus, das 2009 mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2022 stellte Juerg Judin dieses Gebäude für Das Kleine Grosz Museum zur Verfügung. Das private Museum soll zunächst für fünf Jahre geöffnet sein und widmet sich dem politischen Künstler und Gesellschaftskritiker George Grosz (ehemals Georg Ehrenfried Gross, 1893-1953).
Am Samstag, den 23. September 2023, besuchten wir das Museum.

George Grosz zeigt in seinen Bildern einen schonungslosen Blick auf die Gesellschaft der damaligen Zeit. Mit seinem Abriss der deutschen Geschichte übte der überzeugte Pazifist viel Kritik: am Ersten und Zweiten Weltkrieg, am Kapitalismus und an der Ausbeutung des Einzelnen.
1933 konnte Grosz aus Deutschland fliehen, seine Kunst stufte man als „entartet“ ein. Doch auch von den USA, seinem Wunschland, wurde er spätestens mit dem Abwurf der beiden Atombomben maßlos enttäuscht.
Die beeindruckende Ausstellung kann man in verschiedene Phasen einteilen: Grosz‘ Jugendwerke; die Kunstrichtung Dada, deren Strömung er in Berlin mit John Heartfield und dessen Bruder Wieland Herzfelde aufbaute; der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Zweite Weltkrieg, der Neuanfang in den USA und die Desillusionierung durch die USA, deren Konsumgesellschaft er in seinen Bildern kritisiert.

Grosz‘ Werke findet man auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss kann der Besucher in einer multimedialen Dauerausstellung das Leben und Werk des politischen Künstlers in seinen Zeichnungen, Bildern, Fotografien und Originaldokumenten bewundern. In seinen Zeichnungen kritisiert er den Krieg und das Militär und die Zweiklassengesellschaft.
In der ersten Etage gibt es immer eine aktuelle Ausstellung. Bis zum 30. Oktober 2023 findet im Kleinen Grosz Museum die Ausstellung „The Stick Men“ statt. Die Ausstellung visualisiert, dass der Krieg fühlende Individuen in mordende Zombies verwandelt. Grosz schuf diese Werke, die niemanden kalt lassen können, unter den Eindrücken des Zweiten Weltkrieges. Aber auch den Schock nach dem Abwurf der zwei Atombomben verarbeitet er in diesen Bildern. Zudem setzt er sich in dieser Ausstellung mit seiner desillusionierten Bedeutung als politischer Künstler auseinander.

Nach dem Besuch der geschichtlich bedeutenden Ausstellung kann man wunderbar seine Ruhe im Café des Museums finden, indem man sowohl drinnen als auch draußen auf der Terrasse neben einem Koiteich verschiedene Kuchen schlemmen kann.

Mein Fazit: Das Kleine Grosz Museum überzeugt mit seiner Architektur und der zeitlichen Zusammenstellung von Grosz‘ Bildern. Ich war sehr froh, mehr über sein Werk und seine große politische Bedeutung zu erfahren. Seine Bilder und Zeichnungen regen den Besucher zum Nachdenken an und sind auch heute noch sehr aktuell. Beim nächsten Besuch zu wärmenden Sonnenstrahlen freue ich mich auf das idyllische Verweilen auf der Terrasse des Museums.

Adresse: Das Kleine Grosz Museum
Bülowstraße 18
10783 Berlin

Preise: Erwachsene 10 €, ermäßigt 6€
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch geschlossen, an den anderen Tagen 11-18 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.daskleinegroszmuseum.berlin/

Text und Fotos © E. Günther

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Holland-Park Berlin Brandenburg – Freizeitpark für Groß und Klein

Am Samstag, den 6. August 2022, besuchte ich mit meiner Nichte und meinem Neffen einen neuen Freizeitpark für Groß und Klein. Nur 45 min. mit dem Auto von Berlin entfernt, liegt am Autobahndreieck Barnim der Holland-Park, der am 6. April 2022 seine Teileröffnung hatte. Doch schon jetzt bietet der Freizeitpark alles, was das große und kleine Kind zum Strahlen bringt. Der Inhaber Theo Roelofs hat hier ein schönes Fleckchen für die ganze Familie geschaffen. Er erwarb 37 Grundstücke in der Gemeinde Panketal. So entwickelte sich der Holland-Park mit einer Gesamtfläche von insgesamt 19 Hektar.

Zu dem großen Gelände in Schwanebeck zählt der knapp 21 Meter große Rutschenturm, eine der Hauptattraktionen im Holland-Park. Natürlich haben wir den auch sofort ausprobiert. Gleich sechs schnelle Wege führen hinab. Auch die typisch holländische Mühle „Wilhelmus“ und das dazu gehörige Mühlen- und Holzschuhmuseum haben wir besucht und anschließend mit interessanten Informationen über die Clogs verlassen. Die Kinder machten in der 450 qm großen Junge Hall große Augen. Hier entdeckten sie Schildkröten, Erdmännchen, Riesenschnecken, kleine Loris, Rotflossen-Antennenwelsen und Kois im Teich. Auch ein Gehege mit einem Streichelzoo und Fütterungsaussichten mit Zwergziegen und Alpakas gibt es zu bestaunen. In dem Holland-Park können die Kinder so richtig Kind sein und sich austoben. Auf dem Außengelände fordern viele Spielplätze die Kinder heraus. Und drinnen gibt es einen Indoorspielplatz mit einer Kletterhalle mit 48 unterschiedlichen Wegen in die Höhe bzw. mit 48 unterschiedlich gestalteten Wänden, einem Geschicklichkeitsparcours, Riesenrutschen, einer Softballshootarena, Fußball- und Basketball-Areas und einem Kleinkind-Bereich. Ein Escape Room für Kinder ist auch auf dem Gelände. Aber da wir uns nicht vorher dafür angemeldet haben, habe wir ihn auch nicht besucht.

Und wenn sich alle genug ausgetobt haben, dann können sie sich u. a. in „Thea’s Keuken“ die Mägen vollschlagen. Es gibt ein reichhaltiges Frühstücksangebot, ein Mittagsbuffet mit saisonalen Speisen von Hausmannskost sowie eine bunte Salat- und Dessertbar.
Die holländische Atmosphäre findet man auch in der Markthalle mit traditionellen Produkten wie Käse und hölzernen Clogs. Das 5000 qm große Gartencenter bietet eine große Auswahl an Pflanzen, Gartenbedarf und Dekoartikeln. Wir haben eine schöne Vase und Pflanzen für unseren Balkon im Gartencenter gekauft.

Bis Ende des Jahres soll der ganze Park fertig sein. In der Adventszeit ist unter anderem eine Schlittschuhbahn vorgesehen. In einer zweiten Ausbaustufe sind Fußballgolf und Airhockey für Erwachsene geplant.

Mein Fazit: Der Holland-Park ist ein Abenteuerparadies für kleine und große Kinder und bietet mit seinem holländischen Flair und den vielen Einkaufsmöglichkeiten auch Interessantes für die erwachsenen Begleiter. Also ein Unterhaltungsort für Groß und Klein! Vor dem Gelände steht ein riesiger und kostenfreier Parkplatz den Besuchern zur Verfügung. Der Eintritt in den Holland-Park ist frei, die einzelnen Attraktionen müssen extra bezahlt werden.

Die Informationen zu den Preisen für die Attraktionen, den einzelnen Attraktionen und den Öffnungszeiten findet Ihr hier:
https://www.hollandpark.de/
https://www.facebook.com/hollandparkberlinbrandenburg

Adresse: Holland-Park
Dorfstraße 30
16341 Panketal

Text und Fotos © E. Günther

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Japanischer Bonsaigarten in Ferch (2022)

Auch in diesem Jahr war ich im Japanischen Bonsaigarten in Ferch 🥰 Für 7€ kann man in einem wunderschönen Garten mit viel Liebe zur japanischen Gartenkunst verweilen und die Ruhe genießen! Am Ende des Ausflugs sind wir noch in das dortige japanische Teehaus gegangen. Ein wunderbarer Ausflug, den ich jedem empfehlen kann!

Text und Fotos © E. Günther

Japanischer Bonsaigarten – ein Ort der Ruhe in Ferch am Schwielowsee

Am Samstag, den 5. Juni 2021, fuhren wir 40 min. von Berlin nach Ferch, um dort einen kleinen Ort der Ruhe aufzusuchen: den Japanischen Bonsaigarten.
Der Ursprung der Bäume in Schalen, wie man die Bonsaibäume nennt, liegt in China. Verschiedene Abbildungen verdeutlichen, dass die Bonsaibäume wahrscheinlich in der Heian-Periode (600 bis 800 n. Chr.) durch Seefahrer nach Japan gebracht wurden.
Seit 1979 hat sich Tilo Gragert, der Inhaber des Japanischen Bonsaigarten in Ferch, dieser Kunst gewidmet, der Züchtung und Gestaltung der Miniaturbäume. Im Jahr 1994 unternahm er eine Studienreise zu den großen Bonsaimeistern in Japan und setzte zwei Jahre später seine Vision eines Japanischen Bonsaigartens in Brandenburg um.

Mittlerweile findet man im Garten über 1000 Bonsais, manche von ihnen sogar 180 Jahre alt.
Zudem entdeckten wir gestern wunderschöne Azaleen, japanische Ahorne, Zierkirschen und einen Teich mit Kois.

Nach unserem Rundgang durch den zauberhaften Garten besuchten wir das Teehaus im Japanischen Bonsaigarten, wo man japanisches Gebäck und verschiedene kalte und warme Tees auf der Sonnenterrasse mit einem Blick auf den Zen-Garen bestellen kann. Das Teehaus bietet Platz für 18 Personen. Wir entschieden uns u.a. für den erfrischenden Erdbeer-Wassermelonen-Tee, der genau das Richtige bei der Hitze war. Zudem aß ich Dora Yaki für 3,50 € (japanisches Küchlein mit Spezialfüllung). Das schmeckte mir so gut, dass ich in dem Shop nebenan gleich zwei Dora Yakis fürs Zuhause gekauft habe.

Mein Fazit: Der Japanische Bonsaigarten in Ferch ist mit sehr viel Liebe zum Detail gestaltet.
Das gärtnerische Kunstwerk, das auch gleichzeitig das Zentrum japanischer Kunst und Kultur im Land Brandenburg ist, bietet vollkommene Ruhe. In dem Teehaus rundet man schließlich die Reise durch die japanische Bonsaigartenkunst ab.

Der Besuch des Gartens ist wieder ohne Test und ohne Maske möglich. Das Teehaus ist geöffnet – ohne Test (auf dem Weg zum Tisch natürlich mit Maske).

Preise: 6 € für Erwachsene (ermäßigt: 5 €) und 3 € für Kinder

Adresse: Japanischer Bonsaigarten
Fercher Str. 61 OT
14548 Schwielowsee

Öffnungszeiten: April – Oktober
Mittwoch bis Sonntag sowie an gesetzlichen Feiertagen von 11 bis 18 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/JapanischerBonsaigarten
https://www.bonsai-haus.de/

Text und Fotos © E. Günther

Gärten der Welt 2021

Ich liebe die Gärten der Welt in Berlin! Für mich ist es ein wunderschöner Ort, an dem man sich erholen und verschiedene Gartenkulturen in kurzer Zeit erleben kann. Heute war ich hier wieder zu Besuch und es war genauso schön wie im Jahr 2019! Einen MNS müsst Ihr nicht im Freien tragen, sondern nur an der Kasse und in geschlossenen Räumen (sanitäre Anlagen). Ein vorheriger Test ist nicht notwendig.
Hier mein Bericht zu meinem Besuch 2019: https://meineventtipp.wordpress.com/category/garten/

Gärten der Welt – internationale Gartenkunst und ein Ort der Erholung in Berlin

Ich weiß schon ganz genau, wohin ich, nachdem wir alle zusammen die diesjährige Krise überstanden hatten, gehen werde. Genau wie schon im September 2019 werde ich wieder die Gärten der Welt aufsuchen, wo ich nicht nur die Gartenkunst verschiedener Länder bewundern, sondern wo auch meine Seele zur Ruhe kommen kann.
 
Im Jahr 2017, im Rahmen der Internationalen Gartenausstellung in Berlin (IGA), sind die Gärten der Welt auf 43 Hektar gewachsen und vielfältiger geworden. Im Erholungspark Marzahn können Besucher zehn internationale Themengärten besuchen: Orientalischer Garten, Japanischer Garten, Südkoreanischer Garten, Chinesischer Garten, Balinesischer Garten, Italienischer Renaisancegarten, Englischer Landschaftsgarten, Christlicher Garten, Jüdischer Garten und Gartenlabyrinth.
Orientalischer Garten
Das Wort „Paradies“ kommt aus dem Alt-Persischen („pairidaeza“) und bedeutet „ummauerter Raum“. Dies erklärt auch, warum viele Gartenhöfe des Orients traditionell hinter einem Mauerwerk versteckt sind – wie auch der Orientalische Garten in den Gärten der Welt. Der Orientalische „Garten der vier Ströme” wurde im Juli 2005 eröffnet und zeigt die Gartentradition verschiedener islamischer Länder. Durch den „Saal der Empfänge“ kommt der Besucher in den viergeteilten Gartenhof, in dessen Mitte sich ein Pavillon und ein Brunnen befinden. „Zillij, die marokkanischen Keramikkacheln, zieren die Mauern und die Arkaden des Gartens.
 
Japanischer Garten
Im Japanischen „Garten des zusammenfließenden Wassers“, dem Projekt der Städtepartnerschaft Berlin-Tokio, fand ich die größtmögliche Erholung. Der Garten verfügt über einen Pavillon, einen Teich, Wasserläufe, einen Trockengarten und beeindruckende Steinsetzungen, die seit Mai 2003 die Besucher entzücken. In Japan haben Steine eine große Bedeutung, denn es wird davon ausgegangen, dass Steine eine Seele besitzen. 300 sehr alte Augengneis-Steine liegen daher im Japanischen Garten. Zudem entdeckt der Besucher typische japanische Pflanzen wie Fächerahorn, Japanischen Blumenhartriegel oder Japanische Lavendelheide und viele Zierkirschen im Garten.
Die drei miteinander verbundenen Gärten im Japanischen Garten stehen für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. In der Mitte der drei Gärten befindet sich ein Pavillon, der Chaya.
 
Südkoreanischer Garten
Am 31. März 2006 öffnete der Koreanische „Seouler Garten“, ein Geschenk der Stadt Seoul an Berlin. Der Garten vereint drei wichtige Elemente Südkoreas: den Buddhismus, die Lehren des Konfuzius und den volkstümlichen schamanischen Glauben, in dem das Gleichgewicht männlicher und weiblicher Kräfte in der Natur gelehrt wird. So findet man jeweils am Eingang und am Ausgang des Dorfes die männliche („Ritter des Himmels“) und die weibliche Figur („Ritterin der Erde“). Zudem gibt es im Südkoreanichen Garten einen Pavillon, vier aufeinander folgende Höfe, abstrakte Holzfiguren und Totempfähle.
 
Chinesischer Garten
Der Chinesische Garten, der „Garten des wiedergewonnenen Mondes“, ist der erste „Garten der Welt“. Im Zentrum des Gartens liegt ein 4.500 Quadratmeter großer See. Das Teehaus („Berghaus zum Osmanthussaft“) ist über Uferwege und eine Zickzackbrücke mit anderen typisch chinesischen Bauten verbunden. Dort kann man über 30 verschiedene Sorten Grünen Tee trinken. Im Chinesischen Garten blühen viele typische und symbolträchtige Blumen der Chinesischen Gartenkultur: u.a. Chrysanthemen, die erst dann blühen, wenn alle anderen Pflanzen schon verblüht sind (Symbol für ein langes Leben). Die Magnolien im Chinesischen Garten symbolisieren die Schönheit und Reinheit der Frau und die Kiefern die Struktur und Beständigkeit des Mannes.
 
Balinesischer Garten
Seit dem 18. Dezember 2003 erkundet der Besucher den Balinesischen „Garten der drei Harmonien“ in einem Gewächshaus. Er entstand 2003 im Rahmen der Städtepartnerschaft Berlin-Jakarta und umfasst insgesamt 2.000 qm. Der Balinesische Garten – dem einzigen Garten in einem Tropenhaus – versinnbildlicht das Streben des Menschen nach Einklang mit sich selbst und seinem Umfeld.
 
Italienischer Renaisancegarten
Am 31. Mai 2008 wurde der Italienische Renaissancegarten eröffnet. Mit seiner Loggia, seinen Blumenbeeten und seinem reichen Skulpturenschmuck versetzt er den Besucher in die Zeit der Renaissance. Der Italienische Renaisancegarten, der an Villengärten der Toskana erinnert, besteht aus vier Teilen und besticht durch antike Marmorskulpturen, Säulen, Treppen, Bänke und Plattenflächen.
 
Englischer Landschaftsgarten
Der Englische Landschaftsgarten beeindruckt auf 6.000 hügeligen Quadratmetern durch eine idyllische Wildnis der Landschaftsmalerei. Weite Wiesenflächen, ein Obstbaumhain, ein Rosengarten, Staudenbeete und ein Gemüsegarten, all das findet man im Englischen Garten.
 
Christlicher Garten
Der Christliche Garten wurde im Jahr 2011 eröffnet. Im Zentrum des Christlichen Gartens liegt der „Raum der Sprache und des Wortes“ mit modern gestalteten Zitaten aus der Bibel und der abendländischen Philosophie. Der Garten hat die Form eines Quadrates und steht für die Beziehung des Menschen zur Natur, die sich auch im Wasserspiel des Christlichen Gartens widerspiegelt.
 
Jüdischer Garten
Seit Herbst 2019 entsteht hier, mit Blickkontakt zum Christlichen Garten, auf 2.000 qm der Jüdische Garten, den wir bei unserem letzten Besuch noch nicht sehen konnten. Damit werden in den Gärten der Welt die drei großen monotheistischen Religionen abgebildet: das Judentum, das Christentum und der Islam.
 
Die Gärten der Welt kann man auch von oben mit der Seilbahn erkunden, die jetzt aufgrund der Corona-Krise nicht fährt. Zudem finden hier zahlreiche Konzerte und sommerliche Veranstaltungen statt, die wegen der Pandemie vorerst abgesagt wurden.
 
Mein Fazit: Wollte man schon immer die beeindruckenden Gärten und Pflanzenkulturen verschiedener Länder entdecken, kann man dies zu fairen Preisen in den Gärten der Welt tun. Zudem kommt man hier, fernab von dem hektischen Alltag des Stadtkerns, zur Ruhe.
 
Adresse: Gärten der Welt
Eisenacher Str. 99
12685 Berlin
 
verschiedene Eingänge: Besucherzentrum (Blumberger Damm), Eingang Kienbergpark (Seilbahn) und Eingang Nord (Eisenacher Straße)
 
Eintrittspreise:
Winterpreis (November bis März, je nach Saisonende und -anfang): Tageskarte 4€, ermäßigt 2€
Kombi-Ticket mit Seilbahnfahrt 6,90€, ermäßigt 4,50€
 
Sommerpreis (April bis Oktober, je nach Saisonanfang und -ende): Tageskarte 7€, ermäßigt 3€
Kombi-Ticket mit Seilbahnfahrt 9,90€, ermäßigt 5,50€
Feierabendticket ab 17 Uhr 4,50€
 
wichtiger Hinweis: Hunde und Fahrräder sind im Park nicht erlaubt.
 
Weitere Informationen:
 
Text und Fotos © E. Günther