Das zauberhafte Musical „Die Eiskönigin“ in Hamburg

Es gibt Veranstaltungen, die sind magisch und lassen einen für immer verzaubert zurück 🥰🫶 Dies war bei dem Musical Die Eiskönigin – Das Musical in Hamburg der Fall. Monate lang lebte ich von den schönen Erinnerungen an dieses Musical und musste es unbedingt noch einmal besuchen. Gestern war es dann soweit 🙏🏻🎊

Ich muss zugeben, dass ich jetzt noch mehr von der Umsetzung geflasht bin, weil ich endlich die unfassbar talentierte Sabrina Weckerlin – in ihrer Rolle der Elsa – live erleben durfte. Für mich ist sie eine der besten deutschsprachigen Musicaldarstellerinnen unserer Zeit. Sie spielt mit so viel Hingabe und ihre Stimme ist eine Wucht. Auch Willemijn Maandag war ein audiovisueller Genuss am gestrigen Abend: zuckersüß und sympathisch als Anna und mit einer voluminösen Stimme gesegnet! Der Olaf-Darsteller Elindo Avastia verzauberte wie schon bei meinem 1.Besuch die Zuschauer (siehe Bericht unten). Endlich durfte ich auch Milan Van Waardenburg als Hans auf der Bühne sehen. Seit dem Musical „Tanz der Vampire“ bin ich ein sehr großer Fan von ihm. Und auch gestern überzeugte er wieder als talentierter Darsteller und grandioser Sänger. Neu im Musical ist David Negletto in der Rolle des sympathischen und hilfsbereiten Kristoff. Als eine absolute Augenweide hat er gestern das Herz jeder kleinen und großen Frau erobert und mit seinem Gesang begeistert.

Der gestrige Abend und das Musical „Die Eiskönigin“ bleiben für immer unvergessen! Das Musical ist für jeden Musical- und/oder Disneyliebhaber ein Must-See! Die Bühne, das Lichtdesign, die Effekte und die Kostüme sind detailverliebte Kunstwerke 🥰💯

Hier der Bericht vom 16. Januar 2022: https://www.facebook.com/1520602494933179/posts/3117504425242970/?d=n

Text von E.Günther
Titelfoto von Stage Entertainment und Fotos von Disney/Johann Persson

Titelfoto © Stage Entertainment
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson

Das zauberhafte Disney-Musical „Die Eiskönigin“ in Hamburg

“ […] Ich lass los, lass jetzt los
Die Kraft sie ist grenzenlos
Ich lass los, lass jetzt los
Und ich schlag die Türen zu
Es ist Zeit, nun bin ich bereit!
Und ein Sturm zieht auf
Die Kälte, sie ist nun ein Teil von mir […]“
(Auszug aus dem Lied „Lass jetzt los“ aus Disneys „Die Eiskönigin“)

Gebt zu, Ihr habt diese weltberühmten Zeilen gerade nicht gelesen, sondern hingebungsvoll gesungen.
Der Disneyanimationsfilm „Die Eiskönigin“ (Originaltitel „Frozen“) hat Milliarden von Herzen kleiner und großer Mädchen auf der ganzen Welt zum Schmelzen gebracht und 2014 zurecht den Oscar für den besten Animationsfilm gewonnen. Der Soundtrack verkaufte sich 10 Millionen Mal. Das weltbekannte Lied „Let it go“ wurde zudem mit einem Oscar für das beste Lied ausgezeichnet.

Eine märchenhafte Erfolgsgeschichte, die sich auf der Musicalbühne wiederholte. Im Jahr 2018 hat das Musical „Frozen“ von Jennifer Lee und Chris Buck mit den Songs von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez am Broadway Premiere gefeiert, im September 2021 auch im Londoner West End. Und nun endlich kam die Eiskönigin Elsa mit ihrem Gefolge auch nach Hamburg und ich wurde am Samstag, den 8. Januar 2022, ein Teil der märchenhaften Welt von Arendelle, die unter der Regie von Michael Grandage im Stage Theater an der Elbe entstand.

Wer noch immer diese einzigartige Geschichte von Elsa, Anna, Kristoff, Sven und Olaf nicht kennt, dem helfe ich hier an dieser Stelle:
Elsa, Prinzessin des Königreichs Arendelle, besitzt Zauberkräfte, mit denen sie Eis und Schnee erzeugen kann. Seit ihrer Kindheit lebt sie abgeschottet von der Außenwelt, da sie ihre Kräfte nicht kontrollieren kann. Als junge Frau wird Elsa zur Königin von Arendelle gekrönt. Auf der Krönungszeremonie verlieben sich Elsas Schwester Anna und der Prinz Hans ineinander und verloben sich nach dem sehr kurzen Kennenlernen. Elsa verweigert ihren Segen für die Hochzeit. Ein Streit zwischen den Schwestern eskaliert und Elsa verliert die Kontrolle über ihre Zauberkräfte. Die Gäste sind entsetzt und sehen in Elsa ein gefährliches Monster. Elsa flieht auf den Nordberg und versetzt unabsichtlich Arendelle in einen ewigen Winter.
Anna begibt sich auf die Suche nach ihrer Schwester und trifft auf dieser gefährlichen Reise auf Kristoff und sein Rentier Sven, die sie bei ihren Abenteuern unterstützen.
Gelingt es Anna, ihre Schwester zu finden und sicher nach Hause zu bringen, Arendelle zu retten und Hans zu heiraten? Welche Rolle werden dabei Kristoff und Sven spielen? Und was hat es mit dem Schneemann Olaf auf sich?

Die Kronprinzessin Elsa wird mit Zauberkräften geboren. Sie kann alles in Eis und Schnee verwandeln. Nach einem Spiel, bei dem sie unbeabsichtigt fast ihre geliebte Schwester Anna umbringt, wird sie von ihren Eltern von der Außenwelt isoliert. Sie muss lernen, ihre Gefühle und Zauberkräfte zu kontrollieren. Durch die Isolation wird sie eine unsichere junge Frau, die ihre wahren Gefühle versteckt. Die Flucht aus Arendelle ist wie ein Befreiungsschlag für Elsa und sie findet endlich zu sich selbst.
Die Rolle der Elsa weckt viele Erwartungen bei den Fans, denn schließlich ist sie eine der beliebtesten Disneyfiguren und eine Identifikationsfigur. Doch Janneke Ivankova, vielen Musicalfans aus den Musicals „We will rock you“ und „Tarzan“ bekannt, übertrifft sogar mit ihrer Interpretation der zunächst kalten und schließlich befreiten Elsa die Erwartungen an diese Rolle. Von der ersten Minute schafft sie eine Verbindung zu den Zuschauern und überzeugt mit ihrer starken Stimme. Ich litt mit ihr, als Elsa alles aufgeben musste, und freute mich mit ihr, als Elsa endlich so sein durfte, wie sie ist. Als Janneke Ivankova am Ende der ersten Hälfte voller Inbrunst das beliebte Lied „Lass jetzt los“ sang, hatte ich wie viele im Publikum Gänsehaut und mir kamen die Tränen.

Die kleine Schwester Anna ist das komplette Gegenteil von ihrer Schwester. Sie ist mutig, lebensfroh und abenteuerlustig. Trotz dieser Unterschiede vergöttert sie ihre große Schwester und versteht nicht, warum sich Elsa immer mehr von ihr zurückzieht. Prinzessin Anna hat wegen ihrer Schwester auch wenig Kontakt zur Außenwelt, was sie manchmal naiv und unbedarft handeln lässt. So verliebt sie sich auch nach ein paar Minuten in den Prinzen Hans.
Celena Pieper, die einige bereits aus dem Musical „Tanz der Vampire“ kennen, legt ihr Herz und ihre Seele in ihre Performance als Anna. Sie schafft es perfekt, die Sympathieträgerin in dem Musical „Die Eiskönigin“ zu verkörpern. Man kann einfach nicht anders, als Anna UND Celena Pieper in sein Herz zu schließen. Celena Piepers kraftvolle Stimme überzeugt zudem jeden Musicalliebhaber.

Kristoff verkörpert die wesentlichen Werte im Leben und ist daher der Mann, den sich jeder für seine Tochter und Schwester wünscht. Er ist loyal, freundlich und mutig. Der lebensbejahende Abenteurer wird hervorragend von Benét Monteiro, der mir bereits in seiner Rolle des Sky in dem Musical „Mamma Mia!“ gefallen hatte, gespielt. Benét Monteiro entlockte mir mit seinem Lied über die Liebe einige verliebte Seufzer.

„Manche Menschen sind es wert, dass man für sie schmilzt.“ – Olaf ist der heimliche Star in dem Animationsfilm und Musical „Die Eiskönigin“. Kleine und große Kinder lieben diese Figur und freuen sich jedes Mal, wenn diese im Film und auf der Bühne erscheint.
Elindo Avastia erweckt mit seiner Schneemann-Handpuppe Olaf zum Leben und begeistert damit alle im Publikum. Genauso wie im Film stellt er Olaf als ein herzliches und naives Lebewesen dar.

Es ist eine sehr große Kunst, als Darsteller die Zuschauer zu begeistern und als Figur negative Gefühle beim Publikum zu evozieren. Marlon Wehmeier gelingt dies wunderbar. Die Zuschauer, die bereits den Film kennen, schäumen vor Wut, als sie Prinz Hans, den 13. Sohn einer königlichen Familie zum ersten Mal auf der Bühne erleben. Die anderen täuscht Marlon Wehmeier mit seiner überzeugenden Schauspielerei. Auch seine gesanglichen Einlagen haben mir an dem Abend sehr fallen.

Genauso wie Olaf sorgt auch das Rentier Sven für sehr viele Lacher in „Die Eiskönigin“. Petter Linsky bringt Sven als eine lebensgroße Puppe auf die Bühne. Diese Darstellung verlangt dem Darsteller körperlich viel ab, da er das ganze Musical über auf allen Vieren und auf Stelzen laufen muss. Diese körperliche Anstrengung sieht der Zuschauer aber nicht, was nur für den Darsteller spricht.

Dass jede Rolle im Musical ausgezeichnet besetzt wurde, kann man auch an der Randfigur von Pitzbühl erkennen. Eric Minsk schafft es sehr authentisch, diese ungewollt komische Figur („von Witzwühl“), die keiner in dem Königreich ernst nimmt, zu interpretieren.

Das Musical „Die Eiskönigin“ erfüllt einen mit Vorfreude und Stolz, wenn man an die Zukunft des Musicals in Deutschland denkt. Mit Lily (junge Elsa) und Vita (junge Anna) gelingt der Produktion ein großer Coup. Jeder im Saal verliebte sich augenblicklich in die beiden Mädchen. Wie kann man nur in so jungen Jahren eine Rolle so überzeugend leben?! Hier wachsen zwei sehr Große auf der Bühne heran.

Was den Animationsfilm so besonders macht, ist die hinreißende Musik, die einen Ohrwurm nach dem anderen liefert. Und die Musicalinterpretation setzt dies mit Songs von Kristen Anderson-Lopez und Robert Lopez, dem Dirigenten Thomas Lorey und den neun Musikern im Orchestergraben mehr als fabelhaft um.
Für das Musical wurden acht Filmsongs ins Deutsche übersetzt, zudem kamen zwölf neue Songs dazu – darunter die Lieder „Du bist alles“ von Anna und Elsa und „Hygge“ auf einer Berghütte, das eine Lobhymne auf das skandinavische Lebensgefühl darstellen soll. Und natürlich das Lied „Lass jetzt los“, das – wie schon oben beschrieben – für Gänsehaut sorgte.

Vor dem Musical habe ich mir viele Gedanken darüber gemacht, wie wohl das Bühnenbild die Orte aus dem Film umsetzen wird. Und ich muss Euch schon jetzt verraten, dass das Bühnenbild von Christopher Oram gigantisch war. Zunächst befanden wir uns in Annas Zimmer in dem Schloss der königlichen Familie. Am Ende der ersten Hälfte glaubte der Zuschauer seinen Augen nicht. Es schien so, als ob Janneke Ivankova tatsächlich mit ihren bloßen Händen einen Palast aus Eis erschuf, vielen glitzernden Swarowski-Kristallen und speziellen Lichteffekten sei Dank. Ein frenetischer Applaus und begeisterte Jubelrufe nach der ersten Hälfte – das habe ich noch in keinem Musical in dieser Form erlebt!

Die wunderschönen und farbenprächtigen Kostüme, die im Bühnenbild versteckten speziellen Effekte von Jeremy Chernick und die Videos von Finn Ross schufen eine magische Welt auf der Bühne.

Mein Fazit: Die beiden Schwestern Elsa und Anna sind so verschieden und doch im Herzen untrennbar miteinander verbunden, was diese Disneygeschichte von den anderen Geschichten unterscheidet. Während in anderen Disneyfilmen die Liebe zwischen einem Mann und einer Frau im Vordergrund steht, ist hier die große Geschwisterliebe das zentrale Thema.
„Die Eiskönigin – Das Musical“ im Stage Theater an der Elbe ist ein farbenfrohes und opulentes Spektakel und ein Feuerwerk der guten Laune. Mit sehr viel Liebe wird die Geschichte von der wahren Liebe, Freundschaft, Loyalität und Mut erzählt. Man muss sich trauen, man selbst zu sein und sich so zu lieben, wie man ist.
In dem Musical stimmt einfach alles: Der Cast ist bis in die kleinste Rolle perfekt besetzt, die Musik und die Lieder sorgen für viele Gänsehautmomente, das Bühnenbild und die Kostüme entführen das Publikum in eine andere Welt. Der Zuschauer wird ein Teil der Märchenwelt von Arendelle und wird in den Bann dieser wunderschönen Inszenierung gezogen.
Ein Must-See in Hamburg! Ein Stern in dem Musical-Himmel!

Praktische Hinweise: Das Musical dauert ca. 2:30 Stunden (inkl. Pause). Seit dem 10. Januar 2022 gilt 2G plus in der Kulturbranche.

Adresse: Stage Theater an der Elbe
Norderelbstr.8
20457 Hamburg

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/EiskoeniginMusical
https://www.stage-entertainment.de/musicals-shows/die-eiskoenigin-hamburg?gclid=EAIaIQobChMIjbG8kYW29QIV2uF3Ch3Z3gOvEAAYASAAEgJXY_D_BwE

Text © E. Günther
Titelfoto © Stage Entertainment
Fotos © Disney/ Johan Persson

Titelfoto © Stage Entertainment
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson

„Pretty Woman – Das Musical“ in Hamburg – eine ungewöhnliche Liebesgeschichte im Stage Theater an der Elbe

Wahre Liebe kennt keinen Grenzen und schafft es, sowohl religiöse als auch gesellschaftliche Hindernisse zu überwinden. Dies faszinierte auch ein Millionenpublikum im Jahr 1990 an dem Film „Pretty Woman“, in dem sich die Figuren von Richard Gere und Julia Roberts trotz aller Hindernisse die ewige Liebe schworen. 30 Jahre nach dem Kassenschlager an den Kinokassen läuft im Stage Theater an der Elbe in Hamburg die Musicalversion des Films, in dem wir alle von Julia Roberts‘ Lachen verzaubert wurde.
 
Und das Musical konnte nur gut werden. Schließlich führt bei dem Musical mit Jerry Mitchell, dem Regisseur auch beim Erfolgsfilm, ein zweifacher Tony Award-Gewinner Regie. Am Samstag, den 7. März 2020, wurde ich mal wieder Zeugin der außergewöhnlichen Liebe zwischen Vivian und Edward im Beverly Hills der späten 80er-Jahre.
 
„Pretty Woman“ handelt vom erfolgreichen, gutaussehenden und reichen Geschäftsmann Edward Lewis. Dieser will nur nach dem Weg zu seinem Luxushotel in Beverly Hills fragen und trifft dabei zufällig die hübsche und nicht auf den Mund gefallene Prostituierte Vivian Ward. Edward bucht Vivian für eine Woche. Diese Woche verändert das Leben der beiden und lässt ihre Liebe zueinander aufblühen. Doch die unterschiedliche Herkunft des Paares stellt es immer wieder vor große Probleme. Schaffen es Vivian und Edward, trotz aller Hürden ein gemeinsames Leben aufzubauen?
 
Hanna Mall, vielen aus dem Musical „Doktor Schiwago“ bekannt, hatte eine sehr schwierige Rolle. Schließlich musste sie in die Fußstapfen der einzigartigen Julia Roberts treten. Doch Mall gelingt die Interpretation der Vivian Ward erstaunlich gut. Auch die Musical-Version dieser Figur ist eine aufgeweckte junge Frau, die jeden nicht nur durch ihr hübsches Aussehen, sondern auch durch ihre erfrischende Art in ihren Bann zieht – so auch ihre große Liebe Edward Lewis. Hanna Mall überzeugte mich dabei mit ihrem Gesang und ihrem Schauspiel.
 
Edward Lewis ist nicht nur gutaussehend, sondern auch sehr reich. Diesen Reichtum hat er auch seiner beruflichen Skrupellosigkeit zu verdanken. Beim Aufkaufen von großen und von der Insolvenz betroffenen Firma ist er nicht an den Schicksalen der einzelnen Mitarbeiter, sondern nur an dem Profit interessiert. Dies ändert sich jedoch, als Edward der Vivian begegnet, die ihre Meinung zu seinen Geschäften offen sagt. Durch sie entdeckt er seine empathische und positive Seite und zum ersten Mal auch, was es heißt, jemanden aufrichtig zu lieben.
Seit dem 23. Februar 2020 spielt Mathias Edenborn, der allen Musicalliebhabern aus dem Musical „Tanz der Vampire“ bekannt ist, die Rolle des Edward Lewis. Mit seiner authentischen Darstellung der Figur und seinem starken Gesang hat er mich an dem Abend begeistert.
 
Ein großer Gewinn für die Musicalproduktion ist auf jeden Fall die Musicaldarstellerin Piek van der Kaaden, die die temperamentvolle Prostituierte Kit de Luca spielt. Kit de Luca feiert gerne und ist Vivian gegenüber eine loyale Freundin. Sie entscheidet sich dank des Zusammentreffens zwischen Vivian und Edward auch dazu, etwas aus ihrem Leben zu machen. Die rockige und ausdrucksstarke Stimme von Piek van der Kaaden hat mich mitgerissen und ich hoffe, dass ich von der Musicaldarstellerin noch viel sehen werde.
 
Auch eine gute Besetzung stellt Marco Heinrich in seiner Rolle des Hotelmanagers Mr. Thompson dar. Mr. Thompson ist immer für Vivian da und gewinnt nicht nur Vivians Herz mit seiner positiven Art. Das hat Marco Heinrich gut umgesetzt.
 
Die Rolle des skrupellosen und machtgeilen Anwalts scheint Nigel Casey wie auf den Leib geschnitten zu sein. Schon als Anwalt Billy Flynn in dem Musical „Chicago“ erfreute er das Publikum.
Das gelingt ihm auch mit seiner Darstellung des Antagonisten Philip Stuckey in dem Musical „Pretty Woman“. Philip ist nicht an der Freundschaft mit Edward, sondern nur an den Aufträgen interessiert.
 
Eine weitere grandiose Besetzung ist die des Hotelpagen Giulio. Johnny Galeandro machte aus dieser kleinen Rolle etwas ganz Großes und brachte das Publikum durchgehend zum Lachen. Zurecht bekam der Darsteller am Ende einen sehr großen Applaus.
 
Zum Glück schaffte es meine Lieblingsszene aus dem Film „Pretty Woman“ auch in das gleichnamige Musical. Auch diesmal kamen mir bei Vivians und Edwards Besuch der Oper „La Traviata“ die Tränen. Eine wunderschöne Gegenüberstellung zwischen dem Gesang der Hauptdarsteller und dem Operngesang!
Die bezaubernde Schlussszene aus dem Film wurde im Musical mit der Bank als Pferd wunderbar gelöst.
Überhaupt ist der blitzschnelle Wechsel zwischen den Schauplätzen dem Bühnenbildner David Rockwell sehr gelungen. Der große Eingangsportal des Hotels, das elegante Penthouse mit der berühmten Badewannenszene – alles findet sich auch in dem Musical wieder.
 
Einer der Gründe, warum ich unbedingt das Musical „Pretty Woman“ sehen wollte, war die Tatsache, dass die Musik und die Songtexte von dem Grammygewinner Bryan Adams stammen. 21 Songs wurden von Bryan Adams und Jim Wallance für das Musical geschrieben. Viele der Lieder berühren das Herz der Zuschauer (und Zuhörer), andere Lieder sind hingegen rockig.
Der Dirigent Anday Rodriguez Toledo und die Band (nicht Orchester) interpretierten sehr gut die Musik von Bryan Adams an dem besagten Abend.
 
Mein Fazit: Das Musical „Pretty Woman“ wird jeden Liebhaber des gleichnamigen Films glücklich machen. Fast jede Filmszene kommt genauso im Musical vor. Die Besetzung der großen und vor allem der kleinen Rollen ist sehr geglückt. Und am Ende kommt auch in der Zugabe unser geliebtes „Pretty Woman“-Lied. Bis zum 8. November 2020 läuft „Pretty Woman“ noch im Stage Theater an der Elbe in Hamburg.
 
Weitere Informationen zum Musical „Pretty Woman“:
 
Text © E. Günther
Fotos © Stage Entertainment (Achtung: Auf den Fotos sind Mark Seibert als Edward Lewis und Patricia Meeden als Vivian Ward abgebildet.)

Das Broadway-Musical „Mary Poppins“ im Stage Theater an der Elbe – Supercalifragilisticexpialigetisches Erlebnis in Hamburg

„Alles was wir wollen, kann passieren.“ Und ich kann noch immer nicht glauben, was am Samstag, den 9. März 2019, passiert ist.
An dem Tag zuvor bin ich extra aus Berlin nach Hamburg gekommen, um das Musical „Mary Poppins“, das Musical über das berühmteste Kindermädchen der Welt, im Stage Theater an der Elbe zu besuchen. Und eins darf ich Euch schon vorweg verraten: Ich hatte ein magisches Erlebnis!
 
Das Musical basiert auf den Geschichten von P. L. Travers und dem gleichnamigen Disney-Film von 1964, der mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde und in dem uns Julie Andrews von einer besseren und bunteren Welt träumen lässt.
 
Wer diese wundervolle Geschichte noch immer nicht kennt, der muss diese Lücke so schnell wie möglich schließen. In „Mary Poppins“ lernen wir das Londoner Ehepaar Banks kennen, das zwei Kinder hat: Michael und Jane. Für die beiden suchen die Eltern das perfekte Kindermädchen, da das letzte Kindermädchen vor den Kindern geflohen ist. Aber bekanntlich kommt alles Gute von oben und so schwebt eines Tages das Kindermädchen Mary Poppins in das Leben der Familie Banks und bringt mit ihren unkonventionellen Erziehungsmethoden das durchstrukturierte Leben der Familie durcheinander.
 
Am 9. März 2019 haben sich bestimmt sehr viele Menschen im Zuschauersaal des Stage Theaters an der Elbe verliebt und zwar in die Hauptdarstellerin Elisabeth Hübert. Zum ersten Mal sah ich Hübert in der Sat.1-Castingshow „Ich Tarzan, Du Jane“, in der sie natürlich die Hauptrolle in dem Musical „Tarzan“ gewonnen hatte. Seit diesem Tag träumte ich davon diese charismatische Musicaldarstellerin einmal live erleben zu dürfen. Und meine Erwartungen wurden in dem Musical „Mary Poppins“ sogar übertroffen.
 
Die zauberhafte Nanny Poppins bringt Farbe und Magie in den grauen und durchgeplanten Alltag der Familie Banks und zeigt, dass man bei Kindern mit Liebe und Charme viel mehr als mit Strenge erreichen kann. Nichts kann das Kindermädchen aus der Ruhe bringen und sie tanzt und singt sich mit ihrer geduldigen Art zuerst in das Herz der Kinder, dann der Mutter und anschließend in das Herz des Familienoberhauptes.
Diese Rolle beherrschte Elisabeth Hübert mit ihrem charmanten Lächeln meisterhaft und fesselte von der ersten Minute an mit ihrem schauspielerischen und gesanglichen Talent das Publikum. Nicht nur Mary Poppins, sondern auch die Hauptdarstellerin war für mich „völlig ohne Fehler“.
 
Doch wenn Mary Poppins mit Tieren spricht und Statuen tanzen lässt, bekommt sie meistens Unterstützung von ihrem guten Bekannten Bert, der genauso wie sie an Magie glaubt und der die personifizierte Lebensfreude ist. Diese Rolle wurde grandios von Tobias Joch verkörpert, der mich mit seinem Gesang und Tanz den legendären Dick Van Dyke vergessen ließ.
 
Genauso wie die beiden Hauptdarsteller war auch die Besetzung der Rollen der Eltern ein Volltreffer.
Der Vater George Banks hat für seine Ehefrau Winifred und vor allem für die beiden Kinder keine Zeit. Erfolg und Disziplin stehen für ihn an erster Stelle. Wer brauchst da schon Liebe und Zärtlichkeit? Dies alles hat ihm sein Kindermädchen Miss Andrew beigebracht und blinden Gehorsam erwartet er auch von seinen beiden Kindern. Doch, dass alles nur eine Maske ist, hinter der sich der strenge Vater versteckt, erkennt der Zuschauer schon bald. Livio Cecini spielt sehr authentisch diese Rolle und macht sehr schnell aus dieser auf den ersten Blick abstoßenden Figur einen Symphatieträger.
 
Auch Julia Lißel hat mich in ihrer Rolle der Winifred Banks unglaublich begeistert. Winifred Banks war eine begeisterte Schauspielerin und hat alles für die Familie aufgegeben. Doch ihr Mann weiß dies alles nicht zu schätzen und will, dass seine Frau sich gesellschaftlichen Aufgaben widmet. Aber Winifred fühlt sich bei diesen oberflächlichen Menschen nicht wohl und sehnt sich nach mehr Zeit mit ihrem Mann und ihren Kindern. Mir hat es sehr gefallen, wie Julia Lißel die Rolle der herzlichen, aber einsamen Winifred gesanglich und schauspielerisch gefüllt hat.
 
Die beiden Kinder Jane und Michael Banks haben mit ihrer rebellischen Art bis jetzt jedes Kindermädchen vergrault. Doch in Mary Poppins finden sie ihre Meisterin. Sie zeigt ihnen nicht nur, wie schön und bunt die Welt sein kann, sondern schenkt ihnen das, was ihnen am meisten fehlt: Zeit. Die Kinder Greta und Ben waren in ihren Rollen sehr überzeugend.
 
Das Musical „Mary Poppins“ war bis in die kleinste Rolle hervorragend besetzt. Kaatje Dierks hat mich in ihrer Rolle der Vogelfrau berührt und hat mit ihrem Gesang für meinen persönlichen Gänsehautmoment gesorgt.
Zwar stellt das autoritäre Kindermädchen Miss Andrew einen Gegenentwurf zu der liebenswerten Mary Poppins dar, doch die Darstellerin Maaike Schuurmans war in ihrer Rolle genauso brillant wie die Hauptdarstellerin – hervorragend gesungen und geschauspielert.
 
Die Musik und die einzigartigen Songs von Richard M. Sherman und Robert B. Sherman wurden auf der Bühne perfekt umgesetzt und die berühmten Lieder „Chim Chim Cheree“ oder 
„Supercalifragilisticexpialigetisch“ durften natürlich nicht fehlen. Die darauffolgenden Tage hatte ich Ohrwürmer und tanzte begeistert durch die Zimmer.
 
Die Darsteller haben mich nicht nur schauspielerisch, sondern auch gesanglich und tänzerisch auf der ganzen Linie überzeugt. Eine meisterhafte Leistung, wenn man bedenkt, wie schwer manche Liedtexte zu merken sind – und das, wenn man noch fast zwei Stunden lang so enthusiastisch tanzt wie der gesamte Cast.
 
Mein Fazit: Die Geschichte der Mary Poppins bleibt für immer zeitlos schön, denn jeder von uns sehnt sich nach Magie und Liebe. Die Umsetzung in dem Musical war für mich wie ein großer Löffel Zucker, süß und an dunklen Tagen wohltuend. In dem Musical stimmte für mich einfach alles. Alle Darsteller – allen voran Elisabeth Hübert – waren in ihren Rollen bezaubernd. Die Musik und die Tänze zauberten mir über zwei Stunden lang ein Lächeln ins Gesicht. Das bunte Bühnenbild rundete das Ganze ab und sorgte dafür, dass man dieses Musical nicht so schnell vergisst. Zurecht gab es viel Szenenapplaus und Standing Ovations am Ende. „Mary Poppins“ ist ein Must-See in Hamburg und läuft noch bis zum 18. August 2019 im Stage Theater an der Elbe.
 
Weitere Informationen zum Musical: