Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften in der Alten Nationalgalerie

„Der Maler soll nicht bloß malen, was er vor sich sieht, sondern auch, was er in sich sieht. Sieht er aber nichts in sich, so unterlasse er auch zu malen, was er vor sich sieht. […]“
(Caspar David Friedrich)

Das Jahr 2024 markiert ein besonderes Jahr in der Kunstwelt, denn in diesem Jahr wäre Caspar David Friedrich (1774–1840) 250 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses besonderen Jahres präsentiert die
Alte Nationalgalerie in Zusammenarbeit mit dem Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin über 60 Gemälde und über 50 Zeichnungen Friedrichs in einer großen Ausstellung und würdigt damit den bedeutendsten Maler der deutschen Romantik.

Das Werk des am 5. September 1774 in Greifswald geborenen Malers geriet zunächst bis Ende des 19. Jahrhunderts in Vergessenheit und wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts wiederentdeckt, als 1906 die Nationalgalerie in Berlin 93 Werke von ihm ausstellte und damit wieder seinen Status als den wichtigsten deutschen Maler der Romantik zementierte.

Heutzutage kennt und schätzt jeder Caspar David Friedrich, seine Bilder von der Rückenansicht eines Mannes, der auf eine Landschaft blickt, haben die Social Media-Welt maßgeblich beeinflusst.
So besuchte ich voller Vorfreude die neue Ausstellung am Samstag, den 20. April 2024.

Auf zwei Etagen werden weltberühmte Bilder wie „Hünengrab im Schnee“ (1807), „Kreidefelsen auf Rügen“ (1818/1819), „Das Eismeer“ (1823/24) und die „Lebensstufen“ (1834) gezeigt. Die Ausstellung beginnt mit dem berühmten Bilderpaar „Mönch am Meer“ (1808-1810) und die „Abtei im Eichwald“ (1809-1810). Das Bilderpaar wurde 1810 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. gekauft.

In allen Bildern gibt es wiederkehrende Motive: Natur, Einsamkeit und Sehnsucht. Sonnenauf- und -untergänge, der Mond und der Nebel, Gebirge und Küsten bestimmen das Werk des Ausnahmemalers und sein außergewöhnliches Spiel mit Licht und Schatten. Menschen sieht man nur von hinten. Caspar David Friedrich zeigt sie als unbedeutenden kleinen Teil im Vergleich zu der göttlichen Natur. Seine Bilder wirken melancholisch und regen zum Nachdenken über den Lauf des Lebens nach.

Auch Porträts des Künstlers findet man in der Ausstellung. Die Ausstellung wird durch das Werk des japanischen Künstlers Hiroyuki Masuyama (*1968) ergänzt, der Friedrichs Werke mit Fotomontagen rekonstruierte. Auch kann man die Farbpigmente in Form vom Pulver bestaunen, mit denen Friedrich gearbeitet hatte.

Mein Fazit: Eine bemerkenswerte und liebevoll zusammengestellte Ausstellung, die ich jedem Kunstliebhaber und dem Bewunderer von Caspar David Friedrichs Werk empfehle.
„Caspar David Friedrich – Unendliche Landschaften“: nur noch bis zum 4. August 2024 in der Alten Nationalgalerie!

Auch andere Städte werden das Schaffen von Caspar David Friedrich zelebrieren: im Albertinum in Dresden (24.08.2024 – 05.01.2025) und im Metropolitan Museum of Art in New York (07.02. – 11.05.2025).

Preise: Erwachsene 16€ (ermäßigt 8€)

Adresse: Alte Nationalgalerie
Bodestraße 1-3
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/caspar-david-friedrich/
https://www.facebook.com/altenationalgalerie

Text und Fotos © E. Günther

abfotografiert von E. Günther
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Viva Frida Kahlo – Immersive Experience im Nåpoleon Komplex

„Ich bin meine eigene Muse. Ich bin das Modell, das ich am besten kenne. Das Modell, das ich besser kennen lernen will.“
(Frida Kahlo)

Als ich den Film „Frida“ mit Salma Heyek und Alfred Molina in den Hauptrollen auf DVD gesehen habe, war ich ganz fasziniert von der Künstlerin Frida Kahlo und ihrer inneren Stärke, die sie trotz ihres qualvollen Lebens zum Weitermachen motivierte.
Frida Kahlo ist die bekannteste Malerin Mexikos und Lateinamerikas. Wegen ihrer privaten und politischen Kämpfe für die Rechte der Frauen und der indigenen Bevölkerung ist sie heute ein Vorbild in Mexiko. Frida Kahlo hat 143 Ölgemälde gemalt. Aufgrund einer Verfügung ihres Erben Diego Rivera dürfen ihre Gemälde Mexiko nicht verlassen.

Aber zum Glück hat man jetzt in Berlin die Gelegenheit, trotzdem das Schaffen der mexikanischen Künstlerin zu bestaunen. Die immersive Ausstellung „Viva Frida Kahlo – Immersive Experience“ im Napoleon Komplex gibt dem Besucher die Möglichkeit, Kahlos farbenfrohe Werke und ihr bewegtes Leben hautnah zu erleben und nachzuempfinden, was wir am Samstag, den 27. Januar 2024, auch taten.

Im Napoleon Komplex in Friedrichshain begibt man sich auf eine Reise nach Mexiko in die Casa Azul in Coyoacán und erforscht Frida Kahlos Leben und Schaffen in den 1920-er bis 40-er Jahren. Trotz ihrer farbintensiven Bilder wird der Besucher Zeuge eines Lebens voller Leid. In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin ihr hartes Leben, das durch die schwere Verletzung bei einem Busunglück und die daraus resultierenden gesundheitliche Probleme und ihre schwierige Ehe mit dem untreuen Künstler Diego Rivera bestimmt war. Auf vielen ihrer Kunstwerke ist sie selbst ihr eigenes Motiv. 1939 schrieb Frida Kahlo dazu erklärend, dass ihre Selbstbildnisse ihre Empfindungen am ehrlichsten widerspiegeln.

In der immersiven Ausstellung können wir Frida Kahlos Leben in einer Zeitlinie nachverfolgen, ihre nachdenklichen und inspirierenden Zitate bestaunen und ihr nachgebildetes Haus mit den blauen Wänden und einem Garten besuchen. In einem anderen Raum werden auf große Leinwände zwei Gemälde projiziert: ein Selbstbildnis mit Papageien und eine Busfahrt, auf der das schreckliche Unglück passierte. In einem weiteren Raum kann der Besucher auf weißen Sitzgelegenheiten in einem audiovisuellen 360-Grad-Erlebnis ein Teil von Frida Kahlos Werken werden. Hochleistungsprojektoren erwecken Kahlos farbgewaltige und bewegende Bilder zum Leben, indem sie auf bis zu 10 Meter lange und 5,5 Meter hohe Wände sowie auf den Boden der Ausstellungshalle projiziert werden. Dabei übernimmt eine Sprecherin die Rolle der Künstlerin und begleitet das Erlebnis mit Kahlos Zitaten und Gedanken. Zusätzlich zu den Zitaten und Gedanken hört man den eigens für die Ausstellung komponierten Soundtrack.
In einem Raum nebenan können die Besucher mit VR-Brillen eins mit Kahlos Werken zu werden und durch den Garten der Casa Azul spazieren. An interaktiven Stationen erfährt der Besucher mehr über das Leben Kahlos und die symbolische Bedeutung der Motive auf ihren Gemälden.

Mein Fazit: In der Ausstellung „Viva Frida Kahlo“ wurde mir wieder deutlich, was für eine Inspiration die Künstlerin noch immer ist. Trotz ihrer qualvollen Schmerzen und ihres schwierigen Lebens hat sie ihren Traum von der Kunst nie aufgegeben. Ihre Bilder sind durch ihre Farbexplosion und die Schwere der Themen bewegend. Aufgrund der vielen begeisterten Besucher wurde die immersive Kunstausstellung „Viva Frida Kahlo“ im Napoleon Komplex bis zum 07.04.2024 verlängert. Ein Must-See in Berlin!

Adresse: Napoleon Komplex
Modersohnstraße 35-45
10245 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.vivafridakahlo.de/vfk/berlin?utm_source=google&utm_medium=localcards&utm_campaign=139389_qpp
https://www.facebook.com/napoleonkomplexberlin

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URBAN NATION: Museum for Urban Contemporary Art – ein Museum für Streetart

Spätestens seit Banksy ist Streetart salonfähig geworden und in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Im Jahre 2017 fand die urbane Kunst in Berlin endlich ein dauerhaftes Zuhause, denn am 16.September 2017 eröffnete mit dem Museum for Urban Contemporary Art das erste Streetart-Museum Berlins.

Am Dienstag, den 5. Dezember 2023, besuchte ich mit meinen Schülern selbst das Museum. Bei dem Museum handelt es sich um eine Stätte für Streetart-, Skulpturen- und Fotografieausstellungen. Über 100 Ausstellungsstücke können Besucher auf zwei Etagen bewundern. Viele gesellschaftskritische Bilder hängen in dem außergewöhnlichen Museum der künstlerischen Direktorin Yasha Young. In der ersten Etage kann man zudem die Geschichte des Museums in Form eines Zeitstrahls nachverfolgen.
Im Moment konzentriert sich das Museum auf die Ausstellung „Talking… & Other Banana Skins – Die Tücken der Kommunikation“, die den Besucher dazu auffordert, mehr miteinander zu kommunizieren und die Probleme der heutigen Gesellschaft aus mehreren Blickwinkeln zu betrachten, da viele Themen zu komplex sind.

Dies spiegelt sich auch in der Architektur des Museums wider. In dem Gründerzeitgebäude hat das Architekturenteam von GRAFT eine brückenartige Highline geschaffen, auf der der Besucher die Werke aus verschiedensten Blickwinkeln betrachten kann.
Urban Nation zeigt aber nicht nur drinnen Streetart. Die Außenfassade des Hauses wird regelmäßig von Streetart-Künstlern mit neuen Murals verschönert.

Mein Fazit: Das moderne Museum Urban Nation hat mich mit den Werken der jungen Steetart-Künstler beeindruckt. Es werden wichtige Themen der heutigen Gesellschaft thematisiert und in der Kunst dargestellt. Es ist schön, dass das Museum eine Plattform für diese Art von Kunst bietet und damit die Urban Art eine längst fällige kulturelle Wertschätzung erhält.

Adresse: Urban Nation: Museum for Urban Contemporary
Bülowstraße 7
10783 Berlin

Praktische Hinweise:
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch von 10 bis 18 Uhr, Donnerstag bis Sonntag von 12 bis 20 Uhr
Eintritt: kostenlos (eine Spende möglich)

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/urbannationberlin
https://urban-nation.com/de/

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Edvard Munch – Zauber des Nordens in der Berlinischen Galerie

In diesem Jahr kommen Kunstliebhaber wie ich in Berlin voll auf ihre Kosten. Nachdem ich Euch vor Kurzem berichtet hatte, dass ich die Bilder von Klimt, von Stuck und Liebermann bewundert habe, ging es für mich am Samstag, den 4.November 2023, mit der nächsten internationalen Ausstellung weiter.

Die Ausstellung „Zauber des Nordens“ in der Berlinischen Galerie präsentiert 80 Werke, darunter bekannte Gemälde, Drucke und Fotografien, von Edvard Munch und geht auf seine ambivalente Beziehung mit Berlin ein.
Der Titel „Zauber des Nordens“ bezieht sich auf das Zitat des Schriftstellers Stefan Zweig, der damit verdeutlichte, wie sehr die Kulturwelt um die Jahrhundertwende vom Zauber des Nordens fasziniert war und wie sehr man sich nach dem Norden sehnte. Aus diesem Grund lud man auch den Norweger Edvard Munch 1892 nach Berlin ein.
Doch Edvard Munch und seine Werke waren anders, als man es von einem nordischen Künstler erwartet hatte. Der norwegische Symbolist schockierte mit seiner radikalen Modernität.

Hatte man romantische und naturalistische Vorstellungen von Fjordlandschaften erwartet, wurde man nicht nur mit kräftigen Farben und skizzenhaften Bildern konfrontiert, sondern musste sich auch mit der psychologischen Interpretation von Munchs nostalgischen Gemälden auseinandersetzen. So wurde die Ausstellung nach nur acht Tagen geschlossen.
Ab 1933 wurde Munch von den Nazis hingegen als der „große nordische Künstler“ gefeiert. Doch wurden seine Werke von ihnen wenig später als „entartete Kunst“ abgewertet.
Heutzutage werden Edward Munchs Kunst und sein Weg in die Moderne von den Kunstkritikern und dem Publikum gefeiert.

In der Berlinischen Galerie kann man nun in der Ausstellung in Kooperation mit dem MUNCH in Oslo diese widersprüchliche Beziehung zwischen dem Künstler Munch und der deutschen Hauptstadt nachempfinden.
Man erkennt dabei, dass Munchs Landschaften nur ein Spiegel der menschlichen Seele sind. Daher finden sich in den farbgewaltigen Bildern Themen wie der Tod, die Trostlosigkeit, die Sexualität und die negativen Seiten einer Beziehung, z.B. Eifersucht, wieder.
Zu den berühmtesten Bildern in der Ausstellung gehören Munchs Gemälde „Rot und Weiß“, „Auge in Auge“ und „Der Kuss“. Aber auch Porträts von berühmten Personen wie Walther Rathenau gehören zu seinem Schaffen.
Neben Munchs Werken präsentiert die Ausstellung auch Werke anderer nordischer Künstler Ende des 19. Jahrhunderts, darunter von Walter Leistikow oder Akseli Gallen-Kallela.

Mein Fazit: Die beeindruckende Ausstellung „Edvard Munch – Zauber des Nordens“ ist ein Muss für jeden Kunstliebhaber. Munch trifft mit seiner melancholischen Darstellung des menschlichen Seelenlebens den Nerv unserer Zeit. Bis zum 22. Januar 2024 kann man noch die Werke in der Berlinischen Galerie betrachten.
Zudem ist die Berlinische Galerie, in der ich zum ersten Mal war, ein wunderbarer Ort der Kunst, wo in der zweiten Etage eindrucksvolle Bilder mit dem Thema „Berlin“ in einer Dauerausstellung ausgestellt werden.

Adresse: Berlinische Galerie
Alte Jakobstraße 124-128
10969 Berlin

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Montag von 10 bis 18 Uhr
Eintritt: 15 Euro, ermäßigt 9 Euro (Freier Eintritt bis 18 Jahre und für Geflüchtete)

Weitere Informationen:
https://berlinischegalerie.de/
https://www.facebook.com/berlinischegalerie

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Gemäldegalerie an einem Museumssonntag in Berlin

Wenn man meine Blogbeiträge genau verfolgt, dann weiß man, wie gerne ich ins Museum gehe und dass ich Kunst sehr schätze.
In Berlin können Kunstbegeisterte wie ich an jedem ersten Sonntag im Monat in ein staatliches Museum in Berlin umsonst reinkommen. Da aber die Karten für diese Events sehr beliebt und sehr schnell weg sind, sollte man sie auf jeden Fall im Vorfeld online buchen, was eine Woche vorher möglich ist.
Am Sonntag, den 5. Februar 2023, war es soweit und ich besuchte die Gemäldegalerie in der Nähe des Potsdamer Platzes, in der weltweit bedeutendste Sammlungen europäischer Malerei vom 13. bis zum 18. Jahrhundert ausgestellt wird. In 72 Räumen kann man über 1000 Gemälde bewundern. Die Werke europäischer Künstler, vor allem aus Italien, den Niederlanden und Deutschland, sind nach Epochen und Schulen der Künstler chronologisch aufgebaut.
Im Rembrandt-Saal findet man 16 Arbeiten des berühmten Malers. Aber auch Rubens, Tizian, Botticelli und Raffael sind hier vertreten.

Der nächste Museumssonntag findet am Sonntag, den 5.November 2023, statt. Hier könnt Ihr Eure Karten für die staatlichen Museen in Berlin eine Woche vorher kostenlos bestellen:
https://www.museumssonntag.berlin/de

Adresse: Gemäldegalerie Berlin
Matthäikirchplatz
10785 Berlin

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Das Kleine Grosz Museum – Berlins kleinste Kunstoase in einer ehemaligen 50er-Jahre-Tankstelle

In Schöneberg, in der Nähe des Nollendorfplatzes, liegt eine kleine Kunstoase: das Kleine Grosz Museum. Betritt man das Gelände des Museums, so geht man vorbei am grünen Kieferngarten und einem idyllischen Koiteich neben einer einladenden Terrasse des Museums und gelangt dann in den Ausstellungsbereich. In Berlins kleinstes Museum in einer ehemaligen Tankstelle passen 50 Besucher.

Der Schweizer Galerist und Kunstsammler Juerg Judin machte aus der alten 50er-Jahre-Tankstelle ein Wohn- und Atelierhaus, das 2009 mit einem Architekturpreis ausgezeichnet wurde. Im Jahr 2022 stellte Juerg Judin dieses Gebäude für Das Kleine Grosz Museum zur Verfügung. Das private Museum soll zunächst für fünf Jahre geöffnet sein und widmet sich dem politischen Künstler und Gesellschaftskritiker George Grosz (ehemals Georg Ehrenfried Gross, 1893-1953).
Am Samstag, den 23. September 2023, besuchten wir das Museum.

George Grosz zeigt in seinen Bildern einen schonungslosen Blick auf die Gesellschaft der damaligen Zeit. Mit seinem Abriss der deutschen Geschichte übte der überzeugte Pazifist viel Kritik: am Ersten und Zweiten Weltkrieg, am Kapitalismus und an der Ausbeutung des Einzelnen.
1933 konnte Grosz aus Deutschland fliehen, seine Kunst stufte man als „entartet“ ein. Doch auch von den USA, seinem Wunschland, wurde er spätestens mit dem Abwurf der beiden Atombomben maßlos enttäuscht.
Die beeindruckende Ausstellung kann man in verschiedene Phasen einteilen: Grosz‘ Jugendwerke; die Kunstrichtung Dada, deren Strömung er in Berlin mit John Heartfield und dessen Bruder Wieland Herzfelde aufbaute; der Erste Weltkrieg, die Weimarer Republik, der Zweite Weltkrieg, der Neuanfang in den USA und die Desillusionierung durch die USA, deren Konsumgesellschaft er in seinen Bildern kritisiert.

Grosz‘ Werke findet man auf zwei Etagen. Im Erdgeschoss kann der Besucher in einer multimedialen Dauerausstellung das Leben und Werk des politischen Künstlers in seinen Zeichnungen, Bildern, Fotografien und Originaldokumenten bewundern. In seinen Zeichnungen kritisiert er den Krieg und das Militär und die Zweiklassengesellschaft.
In der ersten Etage gibt es immer eine aktuelle Ausstellung. Bis zum 30. Oktober 2023 findet im Kleinen Grosz Museum die Ausstellung „The Stick Men“ statt. Die Ausstellung visualisiert, dass der Krieg fühlende Individuen in mordende Zombies verwandelt. Grosz schuf diese Werke, die niemanden kalt lassen können, unter den Eindrücken des Zweiten Weltkrieges. Aber auch den Schock nach dem Abwurf der zwei Atombomben verarbeitet er in diesen Bildern. Zudem setzt er sich in dieser Ausstellung mit seiner desillusionierten Bedeutung als politischer Künstler auseinander.

Nach dem Besuch der geschichtlich bedeutenden Ausstellung kann man wunderbar seine Ruhe im Café des Museums finden, indem man sowohl drinnen als auch draußen auf der Terrasse neben einem Koiteich verschiedene Kuchen schlemmen kann.

Mein Fazit: Das Kleine Grosz Museum überzeugt mit seiner Architektur und der zeitlichen Zusammenstellung von Grosz‘ Bildern. Ich war sehr froh, mehr über sein Werk und seine große politische Bedeutung zu erfahren. Seine Bilder und Zeichnungen regen den Besucher zum Nachdenken an und sind auch heute noch sehr aktuell. Beim nächsten Besuch zu wärmenden Sonnenstrahlen freue ich mich auf das idyllische Verweilen auf der Terrasse des Museums.

Adresse: Das Kleine Grosz Museum
Bülowstraße 18
10783 Berlin

Preise: Erwachsene 10 €, ermäßigt 6€
Öffnungszeiten: Dienstag und Mittwoch geschlossen, an den anderen Tagen 11-18 Uhr

Weitere Informationen:
https://www.daskleinegroszmuseum.berlin/

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Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann – noch bis zum 22. Oktober 2023 in der Alten Nationalgalerie

Gustav Klimts Gemälde „Dame mit Fächer“ ist das teuerste Gemälde, das jemals in Europa versteigert wurde. Es handelt sich dabei um Klimts letztes Porträt. Im Juni 2023 wurde das Gemälde für 86 Millionen Euro in London von einem Kunstsammler aus Hongkong ersteigert. Vielleicht bekommen wir dieses Bild nie wieder zu sehen, die Liebhaber und Bewunderer von Klimts Werken kommen aber im Moment in Berlin trotzdem auf ihre Kosten. Noch bis zum 22. Oktober 2023 kann man im Rahmen der Ausstellung „Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann“ in der Alten Nationalgalerie die Gemälde der Ausnahmekünstler Gustav Klimt, Franz von Stuck und Max Liebermann bewundern.

Die Ausstellung honoriert die drei Kunstmetropolen München, Wien und Berlin an der Jahrhundertwende im Vergleich: 1892 in München (Franz von Stuck), 1897 in Wien (Gustav Klimt) und 1899 in Berlin (Max Liebermann). „Secession“ bedeutet Abspaltung der Künstler von der traditionellen Kunstauffassung und verlangt künstlerische Individualität. Die bedeutendsten Künstler dieser Zeit und Kunstrichtungen waren Gustav Klimt, Franz von Stuck und Max Liebermann.
Die Ausstellung „Secessionen: Klimt, Stuck, Liebermann“ zeigt rund 200 Gemälde, Skulpturen und Grafiken. 80 Künstler sind in der Ausstellung vertreten, darunter neben Klimt, Stuck, Liebermann auch Max Klinger und Käthe Kollwitz.

Max Liebermanns Bilder kannte ich schon aus der Villa Liebermann, die ich als Ort der Idylle und Kunstbewunderung sehr empfehlen kann. Seine Werke befassen sich nicht mit der weiblichen Erotik und Emanzipation. Ganz nach dem Vorbild Manets malte er Landschaften, Landschaftshäuser und private Themen.
Klimts Werke dagegen kannte ich nur aus den Medien und habe sie nie live gesehen. Der „Star“ der Ausstellung war eindeutig Klimts „Judith“ von 1901 aus dem Wiener Belvedere. Mit dem Bild bezieht sich Klimt auf die biblische Figur Judith. Mit ihrer Schönheit betört sie den assyrischen Eroberer General Holofernes und tötet diesen schließlich. Auf dem Gemälde wirkt sie verführerisch und stark, eine Femme fatale.

Auch Franz von Stucks, mit dessen Schaffen ich mich bis jetzt nicht auskannte und der Klimts Vorbild war, symbolistisches Gemälde „Sünde“ aus dem Jahr 1912 verarbeitet die biblische Geschichte einer Verführung. Auf dem Bild erkennt man eine entblößte und mystische Frau, um sie herum eine blauschwarze Schlange. Das Gemälde erinnert stark an die biblische Eva.

Mein Fazit: Eine bemerkenswerte und liebevoll zusammengestellte Ausstellung, die ich jedem Kunstliebhaber empfehle. Nur noch bis zum 22. Oktober 2023 in der Alten Nationalgalerie!

Preise: Erwachsene 12 € (ermäßigt 6 €)

Adresse: Alte Nationalgalerie
Bodestraße 1-3
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/secessionen/

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Reisebericht 2023: Städtereise nach Zürich

Es war schon immer mein Traum, Urlaub in Zürich zu machen. Dieses Jahr habe ich mir diesen Traum erfüllt und war von Sonntag, den 2. April 2023, bis Donnerstag, den 6. April 2023, in dem wunderschönen Zürich, einem weltweiten Zentrum der Bank- und Finanzwirtschaft. Doch die Stadt kann so viel mehr und hat sehr viele beeindruckende Sehenswürdigkeiten und gemütliche Ecken zu bieten.

Sonntag, den 2. April 2023
Bei wunderschönem Wetter kamen wir in der Schweiz an und stellten unsere Koffer in dem sehr zentral gelegenen Hotel Central Plaza ab, um uns die 423 000 Einwohner-Stadt genauer anzuschauen. Die Sonne strahlte und lud uns dazu ein, an der Promenade Limmatquai und dem Lindenhof zu spazieren. Dabei entdeckten wir das Rathaus und die Polizeistation, die eher einem Museum ähnelte. Abends speisten wir im eleganten Hotelrestaurant Central Plaza.

Montag, den 3. April 2023
Bevor wir eine interessante Stadtrundfahrt unternahmen, besuchten wir die beiden wichtigsten Sehenswürdigkeiten und die Wahrzeichen der Stadt am Zürichsee: Großmünster, eine romanische Kirche in der Altstadt von Zürich (erbaut zwischen 1100 und 1220), und Fraumünster mit den berühmten und farbenfrohen Glasfenstern von Marc Chagall. Frauenmünster, das frühere Frauenkloster für Frauen des europäischen Hochadels, hatte früher große Macht in Europa. Nach der sehr aufschlussreichen Stadtrundfahrt aßen wir in einer typischen und urigen Gaststätte.

Dienstag, den 4. April 2023
Ich liebe Kunst und daher stand am heutigen Tag der Besuch der sehr edlen Gemäldegalerie, dem Kunsthaus Zürich, auf dem Programm. Das Kunsthaus Zürich mit seinen 4.000 Gemälden macht den Besuch zu etwas Besonderem. Selbst das Interieur mit seinen Möbeln und Blumen wirkt sehr exklusiv. Wir bewunderten Bilder von Van Gogh, Edvard Munch, Claude Monet und Pablo Picasso. Unseren Abend beendeten wir in dem Hotelrestaurant King’s Cave. Das Grillrestaurant wirkt wie ein königliches Kellergewölbe und serviert hochwertige Küche.

Mittwoch, den 5. April 2023:
Zürich steht nicht nur für eine pulsierende Finanzwirtschaft und historische Sehenswürdigkeiten, sondern lässt das Herz jedes Shoppingfans höher schlagen. In der eleganten und exklusiven Bahnhofstraße reihen sich viele teure Geschäfte aneinander und hinterlassen mit detailverliebten Schaufenstern Eindruck. Als Kontrast dazu erkundeten wir anschließend die vielen kleinen und authentischen Gassen in Zürich.

Donnerstag, den 6. April 2023:
An unserem letzten Tag schauten wir uns das Opernhaus an und spazierten am Zürichsee und in der Altstadt. Der Zürichsee wirkte sehr beruhigend und wir vergaßen auf einer Bank die Hektik des Alltags.

Mein Fazit: Die Stadt Zürich bietet eine unglaublich hohe Lebensqualität, die sich in dem Lebensgefühl der Einwohner widerzuspiegeln scheint. Die Menschen sind sehr freundlich und aufgeschlossen. Die Stadt ist sehr sauber und ordentlich. Alles ist sehr gut organisiert. Man merkt, wie sehr die Bedürfnisse der Einwohner bei der Stadtplanung im Vordergrund standen. Ich fühlte mich sehr wohl und sicher in Zürich und kann mir ein Leben dort sehr gut vorstellen.
Allerdings ist das Leben dort für die Menschen, die nicht in Zürich wohnen und dort ihr Geld verdienen, sehr teuer.

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Sintra mit dem Neuschwannstein Portugals

Wie ich Euch bereits berichtet habe, verbrachte ich sechs wunderschöne Tage in Lissabon. An einem dieser Tage verließen wir Lissabon und machten einen Ausflug nach Sintra, das nur 40 Minuten von Lissabon entfernt ist.
Seit 1995 ist die Kulturlandschaft Sintra Weltkulturerbe der UNESCO. Besonders gefreut haben wir uns bei unserem Tagesausflug auf den auf dem Monte da Pena gelegenen Palast Palácio Nacional da Pena, dem Neuschwannstein Portugals. Und unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Der Palast mit seiner romantischen Architektur kombiniert arabische, nordafrikanische und europäische Einflüsse. Palácio Nacional da Pena mit seiner farbenfrohen Fassade in Gelb, Blau und Rot wurde nach 1840 im Auftrag Ferdinand II. auf den Ruinen eines Klosters errichtet und inspirierte mit seinem Baustil Ludwig II. von Bayern zum Bau von Schloss Neuschwanstein.

Auch der 85 Hektar große Schlosspark mit exotischen Pflanzen wie tasmanische Baumfarne, Azaleen aus Japan oder kalifornische Mammutbäume kann sich sehen lassen. Die Gartenanlage wurde 2013 mit dem Europäischen Gartenpreis in der Kategorie „Beste Weiterentwicklung eines historischen Parks oder Gartens“ ausgezeichnet. Wir verbrachten ungefähr drei Stunden in dem imposanten Schloss und kamen bei dem Anblick der Architektur und der noch immer im Original erhaltenen Inneneinrichtung aus dem Staunen kaum raus.

Nach dem Palastbesuch fuhren wir in Sintras Zentrum, wo ein weiteres Wahrzeichen der Stadt steht: der Nationalpalast von Sintra mit zwei 33 Meter hohen Schornsteinen über der Palastküche. Auch bei diesem Palast erkannten wir die islamischen (maurischen) Einflüsse. Diesmal gingen wir aber nicht in das Innere des Palastes, sondern entschieden uns für einen Spaziergang durch die wunderschöne Altstadt von Sintra.

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Schlossinsel Mirow in Mecklenburg-Vorpommern

Als wir Anfang Juli 2021 fünf erholsame Tage in Lychen verbracht hatten, haben wir einige Ausflüge unternommen, darunter zur Schlossinsel Mirow in Mecklenburg-Vorpommern – eine der Nebenresidenzen der Herzöge von Mecklenburg-Strelitz. Von Berlin fährt man mit dem Auto weniger als 2 Stunden zur wunderschönen Schlossinsel in Mirow.
Dort angekommen bestaunten wir zuerst das Schloss von innen und außen, das ab ca. 1709 als Witwensitz für Herzogin Christiane Aemilie Anthonie von Mecklenburg-Strelitz erbaut wurde. Die bekannteste Schlossbewohnerin war jedoch Queen Charlotte.
Das Schloss Mirow ist ein kleiner, zweigeschossiger Bau mit dem Grundriss eines H mit dreistöckigen Flügeln. Das Gebäude wurde ebenfalls wie das Kavaliershaus bis 2014 saniert und am 7. Juni 2014 als Museum wieder eröffnet. Seit 2015 kann man im Festsaal des Schlosses heiraten.

Eintritt: 4 €
Öffnungszeiten: täglich 10-18 Uhr
Weitere Informationen: https://www.mv-schloesser.de/de/willkommen-auf-schloss-mirow/

Gegenüber vom Schloss liegt das Kavaliershaus, dessen spätbarocke Bau dem eigentlichen Schloss in Breite und Achsenanzahl entspricht und mit diesem einen umschlossenen Hof bildet, wodurch ein herrschaftliches Ensemble entstanden ist. Das Kavaliershaus ist heute ein Informationszentrum, in dem kulturelle Veranstaltungen stattfinden. Hier besuchten wir auch das kleine Café und saßen draußen auf der Terrasse mit Blick auf den schönen Mirower See.

Auf der Schlossinsel Mirow befindet sich auch die Johanniterkirche, die in Teilen der Kirche der Johanniter aus dem 14. Jahrhundert entstammt. An die Nordseite der Schlosskirche wurde die mehrfach erweiterte Fürstengruft angebaut, in der bereits 1670 und 1675 Angehörige des Hauses Mecklenburg, ab 1704 Angehörige des Hauses Mecklenburg-Strelitz ihre letzte Ruhe fanden.
Nachdem man die 146 Stufen im Kirchturm erklommen hatte, kann man die Stadt Mirow überblicken.

Weitere Informationen: https://www.johanniterkirche-mirow.de/

Nach der Kirche gingen wir im Park und auf der Liebesinsel, die man über die kleine schmiedeeiserne Brücke erreicht, spazieren. Der Park ist im Stil englischer Landschaftsgärten angeordnet. Auf der „Liebesinsel“ entdeckt der Besucher das Grabmal von Adolf Friedrich VI., des letzten Großherzogs des Landesteils Mecklenburg-Strelitz. Er starb im Februar 1918 durch Selbstmord und wurde deshalb nicht in der Fürstengruft bestattet.

Mein Fazit: Die Schlossinsel Mirow ist romantisch und idyllisch und bietet einige historische Entdeckungen. Wir hatten auf jeden Fall einen fabelhaften Ausflug bei wunderschönem Wetter!

Text und Fotos © E. Günther