Excelsior Hotel Ernst in Köln – für mich eines der besten Hotels in Deutschland

Ich habe Euch bereits ausführlich und begeistert davon berichtet, dass ich Ende Mai 2023 das Musical „Moulin Rouge“ besucht habe. Hier könnt Ihr noch einmal meinen Bericht vom 27. Mai 2023 nachlesen:
https://meineventtipp.wordpress.com/2023/06/18/moulin-rouge-im-musical-dome-in-koeln-das-im-moment-spektakulaerste-und-extravaganteste-musical-deutschlands/

Für meine Städtereise habe ich im Vorfeld nach einem Hotel gesucht und bin dank meiner Lieblingsinfluencerin auf Instagram auf das wunderschöne und elegante 5-Sterne-Hotel Excelsior Hotel Ernst Köln gestoßen. Die Bilder und Videos haben mir auf Anhieb so gefallen, dass ich ein Doppelzimmer für den Zeitraum 26.05.23 bis 28.05.23 gebucht habe.
Das Hotel befindet sich gleich gegenüber dem imposanten Kölner Dom und nicht weit vom Kölner Musical Dom, in dem das Musical „Moulin Rouge“ läuft. Überhaupt ist das Hotel sehr zentral gelegen und man kann die Stadt am Rhein von dem Hotel aus sehr gut erkunden. Neben dem Hotel halten außerdem die Hop-On-Hop-Off-Busse an.

Das Excelsior Hotel Ernst Köln blickt auf einer traditionsreiche Geschichte und macht schon seit 1863 – also ganze 160 Jahre – seine Gäste glücklich. Das Grandhotel gehört zu den Vereinigungen „Leading Hotels of the World“ und „Selektion Deutscher Luxushotels“. Gleich bei unserer Ankunft in dem luxuriösen Hotel wussten wir, dass der Aufenthalt in diesem Hotel etwas Besonderes werden würde. Und unsere Erwartungen wurden sogar übertroffen. Das Hotel verfügt über 134 Zimmer und Suiten. Unser Hotelzimmer war sehr stilvoll eingerichtet, aus dem Fenster unseres Zimmers hatten wir einen guten Blick auf den Kölner Dom.
Das Hotel hat gleich mehrere kulinarische Trümpfe in seiner gastronomischen Hand:
In dem Sternerestaurant taku kann man die ostasiatische Gourmetküche des Sternekochs Mirko Gaul schlemmen. Da wir aber vor ein paar Tagen schon in Berlin Asiatisch gegessen haben, entschieden wir uns für unseren ersten Abend für das zweite hoteleigene Gourmetrestaurant: Hanse Stube mit der französischen Haute Cuisine des Küchenchefs Joschua Tepner. In dem Restaurant wählten wir das 6-Gänge-Menü, in dem die grüne Farbe dominierte, und durften Gerichte probieren, die wir in dieser Zubereitung noch nie so vorher gekostet haben. Ein Geschmackserlebnis, das einer Gourmetküche würdig ist! Wir erlebten einen unvergesslichen Abend mit einem königlichen Service und einer Gourmetküche, die uns Gaumenfreuden beherrschte. Zum Abschluss des Dinners werden dem Gast Pralinen mit verschiedenen Geschmacksrichtungen angeboten, die unseren Abend perfekt abgerundet haben.

Die Nacht war sehr gut, wir konnten in dem bequemen Bett sehr gut schlafen. Das Frühstück in dem Hotel lief keine Wünsche offen: nach individuellen Wünschen frisch zubereitete Eierspeisen, Sekt, Räucherlachs, frische Säfte und viele weitere Leckereien. So kann man in den Tag starten und die Stadt unter die Lupe nehmen, was wir auch taten. Da unsere Stadterkundung sehr lange gedauert hatte und wir es sonst nicht rechtzeitig zum Musical geschafft hätten, entschiedenen wir uns, unser spätes Mittagessen aufs Zimmer bringen zu lassen. Eine gute Entscheidung: Der Salat und der Lachs waren sehr schön angerichtet und schmeckten auch so.

Mein Fazit: Wenn ich wieder nach Köln reise, dann werde ich auf jeden Fall wieder einen Aufenthalt in dem Excelsior Hotel Ernst Köln buchen, denn hier wird man wie eine Königin behandelt! Es stimmt einfach alles: Das Essen in dem Gourmetrestaurant und zum Frühstück, der Service, die sauberen und schön eingerichteten Zimmer und die Nähe zum Kölner Dom. Bei meinem nächsten Aufenthalt werde ich auch das Essen in dem Restaurant taku probieren.

Adresse: Excelsior Hotel Ernst Köln
Trankgasse 1-5
50667 Köln

Weitere Informationen:
https://www.excelsiorhotelernst.com/
https://www.facebook.com/excelsiorhotelernst

Text und Fotos © E. Günther

Foto © E. Günther
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Moulin Rouge im Musical Dome in Köln– das im Moment spektakulärste und extravaganteste Musical Deutschlands

„Never knew I could feel like this
Like I’ve never seen the sky before
I want to vanish inside your kiss
Every day I love you more and more […]“
(Lied „Come what may“ von Ewan McGregor und Nicole Kidman aus dem Film „Moulin Rouge“)

Egal, wie viele Jahre vergangen sind, noch immer bekomme ich beim Hören dieser Zeilen Gänsehaut. Wie sehr habe ich mir gewünscht, dass Baz Luhrmanns oscarprämierter Filmerfolg „Moulin Rouge“ aus dem Jahr 2001 mit Nicole Kidman und Ewan McGregor in den Hauptrollen endlich auf die große Musicalbühne kommt. Und meine Gebete wurden von den Broadway-Produzenten erhört. Im Jahr 2020 wurde das Broadway-Musical mit ganzen 10 Tony Awards (u.a. für Bestes Musical) ausgezeichnet. Und am 6. November 2022 feierte endlich das Musical „Moulin Rouge“ auch auf deutschem Boden, im Kölner Musical Dome, Premiere.
Am Samstag, den 27. Mai 2023, besuchte ich diese audiovisuelle Meisterleistung. Unter der Regie von Alex Timbers, nach dem Buch von John Logan, der musikalischen Leitung, der Orchestrierung und den Arrangements von Justin Levine ist das Musical eine Hommage an die Wahrheit, Schönheit, Freiheit und – vor allem – an die Liebe.

Doch wovon handelt diese berühmte Geschichte, die jeden in ihren Bann zieht?
In Paris des Jahres 1899 verliebt sich ein junger und mittelloser Schriftsteller in das schillernde Aushängeschild des legendären Moulin Rouge: Satine. Doch die Liebe von Christian und Satine darf nicht blühen, denn der reiche Duke of Monroth will das finanziell angeschlagene Moulin Rouge übernehmen und Satine an sich binden. Um das Moulin Rouge und seine große Liebe zu retten, inszeniert Christian zusammen mit Clubbesitzer Harold Zidler, den befreundeten Künstlern Toulouse-Lautrec und Santiago ein musikalisches Stück mit Satine in der Hauptrolle. Doch, was keiner weiß: Satine ist sehr krank.
Gelingt es Christian, das Moulin Rouge und seine große Liebe zu retten?

Um 20 Uhr öffnete sich der Vorhang und wir wurden sofort Teil der sündhaften Lust im verruchten Moulin Rouge der Jahrhundertwende. Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus und wussten nicht, wohin wir zuerst schauen sollten. Vor allem die Hauptdarstellerin Sophie Berner, die ich schon als Sally Bowles im Musical „Cabaret“ live erleben durfte, hat mich von der ersten Sekunde an verzaubert. In ihrer Rolle der verführerischen Satine strahlte sie wie ein seltener Diamant. Die Rolle des Stars im Moulin Rouge ist ihr auf den Leib geschnitten. Sie überzeugte mit ihrer unglaublichen Bühnenpräsenz und ihrer rauchigen Stimme. Jeder im Saal fühlte ihre Zerrissenheit zwischen ihrer großen Liebe und Leidenschaft zu Christian und ihrem rationalen Wunsch, das Moulin Rouge durch eine Liaison mit dem Duke zu retten. Diese Unsicherheit spiegelte sich auch in ihrer Interpretation des emotionalen Liedes „Firework“ wider.

In Christian findet Satine endlich das, wonach sie ihr Leben lang unbewusst gesucht hat: die nicht nur rein körperliche Liebe. Christian, ein hingebungsvoller und mittelloser Künstler, empfindet im Gegensatz zu vielen Männern zuvor eine ehrliche Liebe zu Satine. Diese Rolle wird von Riccardo Greco, den viele Musicalfans aus den Musicals „Ghost – Nachricht von Sam“ und „We Will Rock You“ kennen, perfekt ausgefüllt. Greco überzeugte – sowohl als Schauspieler als auch Sänger – in seiner Rolle eines Mannes, der nur auf sein Herz hört und Satine aufrichtig liebt. Als Zuschauer nahm man ihm das Leiden, das besonders in dem berühmten und herzzerreißenden Lied „Roxanne“ offensichtlich wurde, ab.

Harold Zidler leitet mit viel Herz das Moulin Rouge. Bei der Rolle handelt es sich um eine historisch belegte Rolle: Charles Zidler (1832-1897) war der Mitbegründer des Moulin Rouges, das 1889 in Paris eröffnet wurde. Auf der Bühne wird diese historische Figur authentisch von Gavin Turnbull gespielt. Genauso wie im Film stellte Turnbull auch auf der Bühne einen exzentrischen und extrovertierten Leiter und Mann dar, dem aber das Schicksal seiner Mitarbeiter sehr am Herzen liegt.

Der Antagonist im Film und im Musical ist der reiche und von sich selbst überzeugte Duke of Monroth. Der Duke ist es gewohnt, das zu bekommen, was er will. Aus diesem Grund kauft er das Moulin Rouge, um das zu erlangen, was er aktuell am meisten begehrt: Satine. Er will sie aber nicht nur besitzen, sondern wünscht sich von ihr die gleiche Hingabe zu bekommen. So reagiert er sehr eifersüchtig, wenn er ihre wahren Gefühle für Christian erkennt.
Carsten Lepper gelang bei seiner Umsetzung der Rolle das, was einen starken Darsteller ausmacht: Seiner Figur gegenüber empfand man Antipathie, aber war als Zuschauer von dem Schauspieler begeistert. Den dominanten Charakter des Duke verdeutlichte uns Lepper nicht nur mit seiner Darstellung, sondern auch mit seiner Stimme und seinem Gesang.

In seinem Kampf um Satine ist Christian nicht alleine, sondern wird von zwei loyalen Weggefährten unterstützt: Toulouse (Alvin Le-Bass), dem sentimentalen Poeten und Regisseur, und Santiago (Vini Gomes), dem leidenschaftlichen Choreografen aus Argentinien. Beide sind in ihrem Wesen sehr unterschiedlich, doch halten beide bedingungslos zu Christian. Sehr stark von den beiden Musicaldarstellern Alvin Le-Bass und Vini Gomes verkörpert!
Dass im Musical „Moulin Rouge“ selbst die Nebenrollen hervorragend besetzt sind, bewies Annakathrin Naderer. Als Tänzerin Nini verdrehte sie nicht nur Santiago den Kopf. Spätestens in der verruchten Nummer im zweiten Akt lagen ihr die Männer im Saal zu Füßen.

75 Songs von 165 Komponisten – das ist „Moulin Rouge“. Im Gegensatz zu anderen Musicals gibt es keine eigens für die Show komponierten Songs, sondern u.a. Evergreens von Beyoncé, Marilyn Monroe, Madonna und Nirvana.
Alle beliebten Ohrwürmer aus der Verfilmung finden sich auch im Musical wieder: „Lady Marmalade“ (Christina Aguielera, Pink, Mya, Lil‘ Kim), „Roxanne“ (The Police), „Your Song“ (Elton John). Nur ein Lied wurde für „Moulin Rouge“ komponiert: „Come What May“, das neben „Your Song“ und „Roxanne“ zu meinen All time-Favoriten gehört.

Das Musical „Moulin Rouge“ in Köln ist die erste nicht-englischsprachige Produktion weltweit. 20 Prozent der Lieder werden in Englisch intoniert, der Rest wurde übersetzt. Es wurden neue Lieder in das Repertoire aufgenommen, darunter „Firework“ von Katy Perry und „Bad Romance“ von Lady Gaga, die alle sehr gut in die Geschichte passen. Auch originale deutsche Charterfolge finden ihren Platz in dem neuen Konzept und sorgten für viele Schmunzler im Zuschauersaal.
Die Musik steht neben der Liebesgeschichte und dem Bühnenbild im Vordergrund der Bühnenadaption. Justine Levine hat die berühmte Musikauswahl für die Bühne fantastisch der heutigen Zeit angepasst. Die Band unter der Leitung von Heribert Feckler interpretierte das grandios in dem Musical und sorgte für viele Gänsehautmomente.

Schon vor der eigentlichen Show wird man im Zuschauersaal in das reizvolle „Moulin Rouge“ der Jahrhundertwende entführt. Das Bühnenbild von Derek Mclane raubt einem beim Betreten des Saals den Atem. Für das Musical wurde der komplette Musical Dome zur roten Sünde umgebaut. Mit über 20 Millionen Euro ist es die bislang teuerste Produktion von Mehr-BB Entertainment in der Domstadt. Der ganze Musical Dome ist zu der berühmten roten Windmühle des Moulin Rouge im Montmartre geworden. Überall roter Samt, 39 Kronleuchter, zwei Kilometer Lichterkette und der blaue Elefant aus dem Film – das muss man alles mit eigenen Augen gesehen haben, um es zu glauben.

Auch die über 500 extravaganten Kostüme im Musical (Korsetts, Federboas und Samtanzüge) transportieren das Publikum direkt in das Moulin Rouge. Die Leistung der Kostümdesignerin Catherina Zuber wurde dafür mit dem Tony, Drama Desk und IRNE-Award honoriert.
Die fesselnden Choreografien von Sonya Tayeh runden dieses außergewöhnliche Musicalerlebnis ab. Anspruchsvolle Choreografien, authentische Etablissementnummern (z.B. der Cancan als das Markenzeichen des Moulin Rouge) und ein unfassbar schnelles Tempo. Hut ab vor dieser Leistung der Tänzer und Musicaldarsteller!

Mein Fazit: Die Bühnenadaption „Moulin Rouge“ in Köln ist ein audiovisuelles und betörendes Feuerwerk! Es handelt sich um ein detailverliebtes Kunstwerk, das die Herzen der Fans der Verfilmung zum Pochen bringt und die Herzen der Zuschauer, die den Film noch nie gesehen haben, im Sturm erobert. Brillante Musicaldarsteller – bis in die kleinste Rolle -, extravagante Kostüme, ein aufsehenerregendes Bühnenbild und die beliebten Ohrwürmer aus dem Film, gepaart mit neuen Evergreens – das macht alles das Musical in Köln aus. „Moulin Rouge“ ist ein Must-See im deutschsprachigen Raum!

Wichtiger Hinweis: Unbedingt den Zuschauersaal mindestens 15 min. vor der eigentlichen Show betreten und staunen! 15 Minuten vor Showbeginn beginnt die Pre-Show mit Tänzerinnen in Stapsen und Dandys in Käfigen.

Adresse: MUSICAL DOME
Goldgasse 1
50668 Köln

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/moulinmusicalDE
https://www.moulin-rouge-musical.de/cologne/home/

Text © E. Günther
Titelbild und Szenenfotos © Johan Persson
Fotos aus dem Zuschauersaal © E. Günther

Bild © Johan Persson
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Bild © E. Günther
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Palazzos neue Dinnershow „Eskapaden“ – Europas Dinnershow Nummer 1

Früher war es immer eine wichtige Familientradition: mit der gesamten Familie in den Wintermonaten die neue Dinnershow im Palazzo Berlin besuchen. Doch dann kam die Pandemie und wir mussten mit der Tradition brechen. Umso glücklicher waren wir, als wir erfuhren, dass Palazzo in seiner 14.Spielzeit eine neue Show auf die Beine stellt: „Eskapaden“.
Für Samstag, den 19. November 2022, buchte ich also gleich Karten. Mit Glück konnten wir feststellen, dass sich mit den Jahren nichts im Zelt am Bahnhof Zoo verändert hat: Im schön gestalteten Spiegelpalast angekommen wird man von dem netten Servicepersonal zum edel dekorierten Tisch mit Kerzen geführt.
Die Tische für die 370 Gäste stehen entweder direkt an der Bühne (Manege), in der Mitte des Saals (Rangbereich) oder im äußeren Rundgang (Logen). Trotzdem sieht man auch am weit entferntesten Tisch alles, was auf der Bühne passiert.

Die Sternenköche Kolja Kleeberg und Hans-Peter Wodarz waren auch in dieser Spielzeit Gastgeber der neuen Show „Eskapaden“ unter der Regie von Aitor Basauri und Verena Schmidt und servierten ein köstliches Vier-Gänge-Menü, zu dem ich nach der Vorstellung des Showprogramms kommen werde.
In der neuen Show „Eskapaden“ hatten wir gleich zwei Showmaster, den Comedian Gregor Schaller und die Clownin Mooky Cornish, die uns mit ihrem komödiantischen und gesanglichen Talent hervorragend durch den Abend führten. Die Slapstickeinlagen von Gloria (Mooky), die endlich ein Star werden wollte, verursachten viele Bauchschmerzen – vor Lachen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte in der Show die bezaubernde Niamh O’Reilly, die jedes Lied zu ihrem eigenen Lied machte. Doch sie konnte nicht nur als Sängerin jeden Ton treffen, sondern auch als Akrobatin. Als Artistin sang O‘Reilly auch während des einhändigen Handstandes auf den Balancierstützen einfach weiter. Musikalisch begleitet wurde sie von der Band Brothers in Law (Erez Frank, Joda Foerster, Magnus Bang Olsen, Leo Auri und Marcel Rainer), die für eine unglaublich gute Stimmung im Palazzo sorgte.

Mein absoluter Höhepunkt in der Show war das Duo Waz’O. Dass eine Beziehung nicht nur gefühlvoll, sondern auch leidenschaftlich ist, bewies uns das Artistenpaar am Trapez. Marie-Christine Fournier und Louis-David Simoneau demonstrierten die Sensibilität und Leidenschaft in einer Beziehung zwischen zwei Liebenden – und das mit einer unbeschreiblichen Körperbeherrschung in einem sehr schwungvollen Showprogramm. Diese Balance zwischen Körperkraft und Eleganz in der Höhe raubte vielen Zuschauern den Atem.

Auch Lena Ries am Luftring und zur musikalischen Begleitung schuf viele magische Momente in der Show und bewies, dass eine Frau sowohl zerbrechlich als auch stark sein kann.
Energiegeladen wurde es mit dem Duo Ilya (Ilya Kotenyov) und Misha (Mikhail Murzalimov) am Schleuderbrett. Bis in die Kuppel des Spiegelpalastes schleuderten sie sich gegenseitig im Programm.

Den Gleichgewichtsjongleur Vladimir Omelchenko durfte ich schon einmal live erleben. Und auch in dieser Show überzeugte er uns mit einer erstklassigen Rola Bola-Performance. Über mehrere übereinander gestapelte Rollen zeigte er sein Können als Artist und Entertainer und das mit einer bewundernswerten Leichtigkeit.

Bertan Canbeldek kannte ich schon aus einer anderen Show und wieder beeindruckte er mich mit seiner Bouncing Jonglage mit Bodenkontakt. Erneut belegte der charismatische Canbeldek, wie man Jonglage modern und spritzig interpretieren kann.

Zwischen den einzelnen Showprogrammen wurden die vier Gänge des berühmten Sternekochs Kolja Kleeberg serviert. Jeder Gang bot sowohl etwas fürs Auge als auch für den Gaumen.
Als Vorspeise wird in dieser Saison ein Thunfisch-Tatar mit Zitronen-Kräuter-Sauce, Avocado-Olivensalat & Minz-Taboulé an den Tisch gebracht. Der Zwischengang ist diesmal ein indisches Tomaten-Linsen-Curry mit gebackenem Blumenkohl, Kichererbsen-Bällchen und Cashew. Als Hauptgang wird wie immer im Palazzo Berlin die Ente gereicht, in dieser Spielzeit mit eingelegter Zitrone, Panch Phoron, Spinat und roter Zwiebelcreme. Den süßen Abschluss bildet der Schokoladenkuchen „Königin von Saba“ mit eingelegten Kirschen und Stracciatella-Eis. Auch Vegetarier bekommen in der Show ein köstliches Menü serviert (siehe Foto).

Mein Fazit: Wie in jeder Spielzeit durften wir auch diesmal einen glamourösen Abend im Palazzo Berlin erleben. Wir wurden kulinarisch verwöhnt und vom Personal wie Könige behandelt. Doch nicht nur unser Gaumen, sondern auch unsere Augen und Ohren kamen dank des Showprogramms auf ihre Kosten. Bis zum 05. März 2023 könnt Ihr noch die Dinnershow „Eskapaden“ im Palazzo Berlin besuchen.

Adresse: Palazzo Berlin
Hertzallee 41
10787 Berlin

Übrigens gibt es auch in den Städten Hamburg, Wien, Nürnberg und Stuttgart eine Palazzo-Dinnershow, allerdings mit einer anderen Show, einem anderen Sternekoch und einem anderen Menü.

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/palazzoberlin
https://www.palazzo.org/berlin/de/home.html

Text und Fotos © E. Günther
Titelbild © Palazzo Berlin

Foto © Palazzo Berlin
Foto © E.Günther
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GOLDEN YEARS – die berauschende 20-er Jahre Varieté Revue No 2 im Wintergarten Berlin

Der Wintergarten Berlin feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und das mit der berauschenden 20-er Jahre Varieté Revue No 2: GOLDEN YEARS.
Am Samstag, den 8. Oktober 2022, besuchten wir die Show und wurden ein Teil der Hommage an die Roaring Twenties und an die musikalisch und künstlerisch fulminante Zeit.
Die Zwanziger Jahre standen für unbändigen Spaß, exzessive Feiern, ein exzentrisches Nachtleben und auch für die Emanzipation der Frau. Dieser glitzernden Seite der Goldenen Zwanziger widmet sich die aktuelle Show vom Regisseur Rodrigue Funke, der auch schon die Show „Staunen“ im Wintergarten auf die Beine stellte.

Und weil die Roaring Twenties so viele schöne und starke Frauen ins Rampenlicht brachten, stand es natürlich auch außer Frage, dass uns eine schöne und starke Frau durch den Abend führte:
Die Moderatorin und Sängerin Nina de Lianin war nicht nur verboten verführerisch, sondern bezauberte die Zuschauer auch mit ihrem starken Gesang und ihrem Charme. Diese wunderschöne Powerfrau zog uns sofort in ihren Bann und agierte als Sängerin, Moderatorin und Tänzerin ausdrucksstark auf der Bühne.
An ihrer Seite stand ein nicht minder starker Mann: der Regisseur der Show, Rodrigue Funke. Rodrigue Funke wusste ganz genau, dass er mit seiner Hundenummer mit dem Foxterrier Loulou das Publikum sofort entzücken wird. Aber auch alleine auf der Bühne war er der perfekte Entertainer in der Show.

Auch bei dieser Show bewies der Wintergarten, dass er nicht nur für hervorragende Livemusik, sondern auch für brillante und weltweit gefeierte Akrobaten steht. Den Anfang mache ich mit dem positiven und humorvollen Trio Czasar, das uns mit seinem Lächeln begeisterte, um uns anschließend mit einem dreifachen Salto Mortale am Schleuderbrett aufzuputschen.

Gefühlvoll wurde es mit dem Duo Dasha und Vadym. Zuerst beeindruckte uns das Duo mit seinem leidenschaftlichen Tanz auf dem Boden und raubte uns danach in der Luft am Vertikaltuch den Atem. Eine intensive Performance, die zu meinen Highlights an dem gestrigen Abend zählte.
Santeri Koivisto an der Pole zeigte, wie ästhetisch schön ein kraftvoller Körper sein kann. Ein hochklassiger Akrobat, der auch als Schauspieler auf der Bühne glänzte!

Mit Diva Tomasz, die ich schon in der Show „Atemlos“ im Wintergarten bewunderte, zog weiter Magie in den Wintergarten ein. Durch ihr ständiges Drehen und Wirbeln der Flügel erzeugte sie schöne Bilder. In Verbindung mit Marlene Dietrichs Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“, das von Nina de Lianin live gesungen wurde, tauchte ich in eine andere Welt ein und wischte mir wie viele andere im Publikum einige Tränen weg. Dieser bildstarke Gänsehautauftritt untermauerte, wie sinnlos Kriege sind. Eine heutzutage unglaubliche aktuelle und starke Botschaft!
Doch Diva Tomasz kann mehr als berühren. In der zweiten Showhälfte zeigte sie einen erotischen Bauchtanz, der uns in den Orient versetzte und dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Mit Oscar Kaufmann kam eine Augenweide auf die Bühne. Mein Herz pochte sofort stärker, als ich den Artisten sah. Doch Oscar Kaufmann belegte sofort, dass er nicht nur attraktiv ist, sondern auch unglaublich begabt. Am fliegenden Hutständer in Fred Astaire-Manier zeigte er, wozu er als Akrobat in der Lage ist. Am Cyr Wheel verdrehte er dem Publikum schließlich zum zweiten Mal den Kopf.

Das Duo Randols – Massimiliano Medini und Denise Garcia-Sorta – entzündete mit seiner rasanten Rollschuhakrobatik ein regelrechtes Feuerwerk.
Die Mohamed Brothers, die ich bereits aus einer Fernsehsendung kannte, hoben die Körperbeherrschung auf ein ganz neues Level. Ihre Hand-auf-Hand-Performance hat die Zuschauer mitgerissen und zu einem frenetischen Applaus verleitet. Eine energiegeladene Performance, von der man eine ganze Show sehen konnte.

Die Lady in Red, Samira Reddmann, schlüpfe am Trapez in die Rolle der erotischen Tänzerin Anita Berber und faszinierte mit ihren schellen und grazilen Bewegungen oben in der Luft. Dass Alter nur eine Zahl ist, bewies die über 70-jährige Eliane Baranton. Sie jonglierte mit ihren Füßen nicht nur Bälle, sondern auch einen großen Tisch.
Phil Os, der Diabolo-Bändiger, war gestern ein Phänomen. Sein Programmpunkt war innovativ, schnell und frech.

Neben den Moderatoren und den Artisten überzeugte mal wieder die Liveband im Wintergarten. Zu der Band Golden Boys gehörten Florent Mannant, den ich schon in „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ live erlebte (Tenor Saxophon, Klarinette), Camille Pheleps (Klavier), David Hagen (Tuba und Kontrabass) und Chris Farr (Schlagzeug). Gemeinsam versetzten sie die Zuschauer musikalisch in die Goldenen Zwanziger und sorgten für eine beschwingte Stimmung im Saal.

Mein Fazit: Es war gestern ein berauschender und fulminanter Abend. Mit der Show „GOLDEN YEARS“ gelingt dem Wintergarten mal wieder ein Coup. Die Moderatoren, die Artisten und die Musiker sorgten für eine perfekte Unterhaltung, die uns die aktuell schwierige Zeit vergessen ließ. Bis zum 17. Februar 2023 verspürt Ihr noch den Flair der Goldenen Zwanziger im Wintergarten Berlin und könnt eine Show der Extraklasse erleben. Ein absolutes Must-See in Berlin!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin
https://wintergarten-berlin.de/

Text und Fotos © E. Günther
erstes Foto © Wintergarten Berlin

Foto © Wintergarten Berlin
Foto © E.Günther
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Mord im OrientExpress in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater

Es ist gerade eines DER beliebtesten Events in Berlin! Die Interpretation des Kriminalromans „Mord im OrientExpress“ von Agatha Christie in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater! Mit der wunderbaren Katharina Thalbach in der Rolle des einzigartigen Meisterdetektivs Hercule Poirot. Die ganze Stadt spricht über das Theaterstück, das aufgrund der unglaublichen Nachfrage und Resonanz bereits in die dritte Spielzeit geht, und über die phänomenale Darstellung des beliebten belgischen Detektivs.

Und auch ich buchte dieses Jahr schon mein zweites Ticket für die pompöse und meisterhaft spannende Fahrt mit dem OrientExpress. Wie schon bei meiner 1.Fahrt am 29. März 2022 kann ich auch diesmal von diesem Großereignis nur schwärmen 🥰 Die Darsteller und deren Schauspiel ist fabelhaft schön, die schillernden Kostüme von Guido Maria Kretschmer und das aufwendige und sehr interessante Bühnenbild strahlen vor viel Liebe zum Detail! Die Umsetzung ist nicht schwer, sondern bringt das Publikum zum frenetischen Lachen, das sich im begeisterten Applaus nach jeder Szene entlädt.

Doch etwas hat mir am 29. März gefehlt. Bei meinem 1.Besuch waren die Geschwister Pfister leider wegen einer Erkrankung verhindert und das ist auch einer der Gründe, warum ich dieses Theaterstück unbedingt noch einmal besuchen musste. Und zum Glück waren Christoph Marti und Tobias Bonn am Samstag, den 20. August 2022, auf der Bühne in der Komödie am Kurfürstendamm. Obwohl ich die Umsetzung schon beim 1.Mal Gucken bombastisch fand, haben die beiden es geschafft, das Theaterstück zu etwas noch Besonderem zu machen! Mit ihrem Schauspiel und Gesang gehören sie zu denjenigen, die diese Geschichte mittragen und das Publikum zu Begeisterungsstürmen bringen.

Aber auch die anderen Darsteller zeigen ein Schauspiel, das man mit Preisen überhäufen müsste und sorgen dafür, dass die Geschichte über ein unmenschliches Verbrechen und die Frage, was Gerechtigkeit ist, die Zuschauer nie erschlägt, sondern wunderbar unterhält.

„Mord im OrientExpress“ in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater ist eine Must-See-Veranstaltung in Berlin! Also unbedingt einsteigen und diese Zugfahrt genießen!

Text von E.Günther
Illustration von Agi Dawaachu
Foto von Franziska Strauss

Hier mein ausführlicher Bericht von meinem 1.Besuch am 29.3.2022: https://www.facebook.com/1520602494933179/posts/3173846356275443/?d=n

Das zauberhafte Musical „Die Eiskönigin“ in Hamburg

Es gibt Veranstaltungen, die sind magisch und lassen einen für immer verzaubert zurück 🥰🫶 Dies war bei dem Musical Die Eiskönigin – Das Musical in Hamburg der Fall. Monate lang lebte ich von den schönen Erinnerungen an dieses Musical und musste es unbedingt noch einmal besuchen. Gestern war es dann soweit 🙏🏻🎊

Ich muss zugeben, dass ich jetzt noch mehr von der Umsetzung geflasht bin, weil ich endlich die unfassbar talentierte Sabrina Weckerlin – in ihrer Rolle der Elsa – live erleben durfte. Für mich ist sie eine der besten deutschsprachigen Musicaldarstellerinnen unserer Zeit. Sie spielt mit so viel Hingabe und ihre Stimme ist eine Wucht. Auch Willemijn Maandag war ein audiovisueller Genuss am gestrigen Abend: zuckersüß und sympathisch als Anna und mit einer voluminösen Stimme gesegnet! Der Olaf-Darsteller Elindo Avastia verzauberte wie schon bei meinem 1.Besuch die Zuschauer (siehe Bericht unten). Endlich durfte ich auch Milan Van Waardenburg als Hans auf der Bühne sehen. Seit dem Musical „Tanz der Vampire“ bin ich ein sehr großer Fan von ihm. Und auch gestern überzeugte er wieder als talentierter Darsteller und grandioser Sänger. Neu im Musical ist David Negletto in der Rolle des sympathischen und hilfsbereiten Kristoff. Als eine absolute Augenweide hat er gestern das Herz jeder kleinen und großen Frau erobert und mit seinem Gesang begeistert.

Der gestrige Abend und das Musical „Die Eiskönigin“ bleiben für immer unvergessen! Das Musical ist für jeden Musical- und/oder Disneyliebhaber ein Must-See! Die Bühne, das Lichtdesign, die Effekte und die Kostüme sind detailverliebte Kunstwerke 🥰💯

Hier der Bericht vom 16. Januar 2022: https://www.facebook.com/1520602494933179/posts/3117504425242970/?d=n

Text von E.Günther
Titelfoto von Stage Entertainment und Fotos von Disney/Johann Persson

Titelfoto © Stage Entertainment
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson
Foto © Disney/ Johan Persson

Cabaret – das bedeutendste Musical der Berliner Geschichte im Tipi am Kanzleramt

Das legendäre Musical „Cabaret“ aus dem Jahr 1966 begeistert bis heute unzählige Fans. Für die Verfilmung mit der wundervollen Liza Minelli gab es acht Oscars. Am Broadway ist „Cabaret“ noch immer ein Erfolgsgarant, mit acht Tony Awards ausgezeichnet. Über 300.000 Zuschauer sahen „Cabaret“ im Tipi am Kanzleramt und in der Bar jeder Vernunft. Nach zwei Jahren Pause wurde das bedeutendste Musical der Berliner Geschichte endlich wieder ins Programm des Tipi am Kanzleramt aufgenommen.
Und so war es selbstverständlich, dass ich auch „Cabaret“ besuchen musste. Am Freitag, den 5. August 2022, war es endlich soweit.

Die legendäre Inszenierung des amerikanischen Star-Choreographen und Regisseurs Vincent Paterson, die auf dem autobiographischen Episodenroman „Goodbye to Berlin“ von Christopher Isherwood basiert, stellt für mich das kontrastreichste Musical überhaupt dar. Man erlebt nicht nur zwei verschiedene Stimmungen auf der Bühne, sondern wird auch ein Teil der bedeutendsten Geschichte Berlins.

„Life is a Cabaret“
Der MC der Show nimmt uns auf eine Zeitreise ins Berlin der 30-er Jahre mit und zeigt uns den legendären Kit-Kat-Club, in dem alles möglich zu sein scheint und selbst die Grenzen der Geschlechter verwischt werden. Wir erleben eine fröhliche Gesellschaft, die keine Grenzen und keine Sorgen kennt. Tabus wie Homosexualität, Transsexualität, Sado Maso, ungezügelter Sex und Drogen werden hier gebrochen. Hier lebt jeder, wie es ihm gefällt, schließlich hat man auch keine Konsequenzen oder Repressalien zu befürchten.

Zur selben Zeit reist Clifford Bradshaw, ein junger amerikanischer Schriftsteller, von Paris nach Berlin, um dort endlich seine Schreibblockade zu überwinden. Im Zug lernt er den deutschen Ernst Ludwig kennen, der ihm die Pension von Fräulein Schneider und den verruchten Kit-Kat-Club empfehlt. Offenbar schmuggelt Ernst Ludwig etwas nach Berlin, doch die tragische Tragweite dieses Schmuggels wird erst viel später aufgedeckt.

Im Kit-Kat-Club lernt Clifford Sally Bowles, die vulgäre und koksende Sängerin und Tänzerin des Clubs, kennen, deren Stern aber im Club zu sinken scheint. Obwohl beide aus unterschiedlichen Milieus kommen, verlieben sie sich ineinander. Sally Bowles führt den naiven Bradshaw in das Partyleben Berlins ein und lässt ihn das Schreiben vergessen.

Die rührendste Liebesgeschichte des Musicals findet aber nicht wie fast in jedem Musical zwischen zwei jungen Leuten statt, sondern zwischen der älteren Pensionsleiterin Fräulein Schneider und dem Obstladenbesitzer Herr Schultz, der seine Angebetete mit Obst überschüttet. Ihre reine Liebe wird dadurch gekrönt, dass Fräulein Schneider den Heiratsantrag von Herrn Schultz annimmt.

„Die Party ist vorbei.“
Fräulein Schneider und Herr Schultz feiern mit anderen Pensionsbewohnern und dem Kit-Kat-Club-Ensemble ihre Verlobung. Die zunächst ausgelassene Partystimmung wird aber durch den Auftritt Ernst Ludwigs gestört, der eine NSDAP-Uniform trägt. Dem Publikum wird klar: Die Zeit der Nationalsozialisten ist angebrochen und ihr unmenschlicher Aufstieg ist damit unaufhaltsam.
Die Verlobungsfeier wird unterbrochen, weil Ernst Ludwig Fräulein Schneider indirekt droht, ihr den Gewerbeschein zu entziehen, falls sie Herrn Schultz, einen deutschen Juden, heiraten sollte.
Eine dunkle Zeit bricht über Berlin herein, die Party und damit die ausgelassene Stimmung sind zu Ende.

Jasmin Eberl spielt fantastisch das leichte Mädchen Sally Bowles, das keine Sorgen kennt und ihr Leben einfach in vollen Zügen genießen will. Eberls Stimme ist unfassbar stark und voluminös, ihre Mimik sehr ausdrucksstark. Wenn sie mit dem älteren Paar mitleidet und an ihren Beziehungsproblemen mit Clifford zerbricht, dann nimmt man ihr als Zuschauer das alles ab. An ihre Stimme habe ich noch das ganze Wochenende gedacht.

Luca Schaub verkörpert auf eine sehr überzeugende Weise den etwas naiven und in das Gute im Menschen glaubenden Clifford Bradshaw, der zum Schreiben in das weltoffene Berlin kommt und die Auffassung vertritt: „Mensch ist Mensch“. Im Laufe seines Aufenthalts wird er, bedingt durch die geschichtliche Entwicklung in Berlin, aber maßlos von der Stadt enttäuscht.

Barbara Schnitzler und Dirk Schoedon schaffen es auf Anhieb, mit ihrer herzlichen und sympathischen Darstellung der Fräulein Schneider und des Herrn Schultz und ihrem einzigartigen Charisma sich in die Herzen des Publikums zu spielen. Wir freuen uns für ihre Liebe und leiden mit ihnen, wenn ihre Liebe vor unüberwindbare Hindernisse gestellt wird. Meine Lieblingsszene im Musical findet zwischen den beiden Sympathieträgern statt: Herr Schultz bringt Fräulein Schneider eine Ananas mit, über die sich die ältere Dame aufrichtig freut, weil die Frucht zu der damaligen Zeit ein Luxusgut war.

Michael Kargus, dem MC, haben wir es zu verdanken, dass eine solch erschreckende Geschichte der Stadt Berlin auch in einem Musical gezeigt werden kann und den Zuschauer nicht erstickt, denn er bricht durch seine ständigen verdorbenen Gesangs- und Tanzperformances das Ganze auf und unterhält den Saal, wenn dieser gerade dabei ist, seine Tränen zu trocknen. Kargus hat als Darsteller und als Sänger das Publikum auf ganzer Linie überzeugt.

Jacqueline Macquala entlockt den Zuschauern mit ihrer Darstellung der Fräulein Kost, die ständig Matrosen in ihrem Zimmer empfängt und damit Fräulein Schneider an den Rand eines Nervenzusammenbruchs bringt, ein breites Grinsen im Gesicht. Hervorragend von Macquala verkörpert!

Überhaupt sollte man an dieser Stelle das ganze Ensemble und die aus vier Mann bestehende Live-Band, die durch ihre schnellen Tanznummern und ihr Entertainment für einen unvergesslichen Abend sorgt, loben! Damian Omansen hat mit seiner musikalischen Leitung eine sehr gute Arbeit geleistet. Die Musik von John Kander und die Gesangstexte von Fred Ebb (ins Deutsche von Robert Gilbert übersetzt) werden sehr gut interpretiert. „Maybe This Time“, „Money-Money“, „Mein Herr“ und „Willkommen, Bienvenue, Welcome“ – alle beliebten Evergreens kommen im Musical vor.
Die choreographische Einstudierung durch Paulina Plucinski, die Kostüme von Stefanie Krimmel und das Maskenbild von Beatrice Steppa sorgen dafür, dass Musical nicht nur eine geschichtliche Bedeutung hat, sondern auch sehr verführerisch wirkt.

Mein Fazit: Das Musical „Cabaret“ ist eine „Musical-Legende“ und ein wichtiger Teil der deutschen Geschichte. Man sollte daher das Musical unbedingt einmal in seinem Leben besucht haben. 2,5 Stunden lang (mit einer 30-minütigen Pause) wird das Publikum auf höchstem Niveau unterhalten und zum Nachdenken gebracht, ohne einen aufdringlich zu belehren. Vor allem die Tatsache, dass die Geschichte in Berlin, am Nollendorfplatz, spielt, lässt einen nicht kalt.
Die Besetzung der kleinsten Rolle ist sowohl im schauspielerischen als auch im gesanglichen Bereich perfekt. Die Musik und die Evergreens sind meisterhaft schön. Man empfindet in dem Musical so viele unterschiedliche und intensive Gefühle auf einmal. Zudem ist „Cabaret“ eines der erotischsten und verführerischsten Musicals.
Also nichts wie hin! Lasst Euch wunderbar unterhalten! Das Musical läuft noch bis zum 25. September 2022 im Tipi am Kanzleramt und ist ein Must-See!

Adresse: Tipi am Kanzleramt
Große Querallee
10557 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.tipi-am-kanzleramt.de/
https://www.facebook.com/TipiAmKanzleramt

Text © E. Günther
Fotos © Barbara Braun

Foto © Tipi am Kanzleramt
Foto © Barbara Braun
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Foto © E.Günther
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STAR DUST – From Bach to Bowie im Admiralspalast Berlin

– die aktuell angesagteste Tanzcompany zu Besuch in Berlin –

Tanzen ist die leidenschaftlichste Sprache der Welt, die die unterschiedlichsten Menschen verbindet, und das intensivste Stilmittel der Kunst. Und keine andere Tanzcompany beherrscht im Moment diese Sprache und dieses Stilmittel so gut wie das US-amerikanische Complexions Contemporary Ballet, das mit seiner diesjährigen Deutschlandtournee sein 27-jähriges Bestehen feiert.

Im Jahr 1994 gründete der mit mehreren Preisen ausgezeichnete Starchoreograf Dwight Rhoden, den ich schon in der Tanzshow „The Great Gatsby“ bewundern durfte, und der ebenfalls mit Preisen überhäufte Startänzer Desmond Richardson, der bereits mit mehreren Showgrößen gearbeitet hat, in New York das Complexions Contemporary Ballet.

Aktuell gehört das Complexions Contemporary Ballet zu den angesagtesten US-amerikanischen Tanzcompagnien. Die Tänzer der Company kommen aus den USA, Kanada, Australien, Kolumbien sowie aus Japan und Korea.

Und so stand es für mich außer Frage, dass ich am Dienstag, den 26. Juli 2022, zur Premiere im Admiralspalast Berlin gehen würde, um selbst über das außergewöhnliche Können der Tanzcompany des Chefchoreografen Dwight Rhoden und von Desmond Richardson, des ersten afroamerikanischen Solisten beim American Ballet Theatre, urteilen zu können.

Die Show „STAR DUST – From Bach to Bowie“ soll eine auf den ersten Blick musikalisch und tänzerisch nicht zusammenpassende Verbindung schaffen, zwischen den Tänzen zur Musik des Barockgenies Johann Sebastian Bach und seines Sohnes Carl Philipp Emanuel Bach und der Pop-Ikone David Bowie.
Um 19:30 Uhr öffnete sich schließlich der rote Vorhang im Admiralspalast Berlin und mit Bach 25 interpretierten 16 Ausnahmetänzer in der ersten Showhälfte tänzerisch die Musik von Johann Sebastian Bach (z.B. Klavierkonzert, D-Moll: „Adagio“), dem Inbegriff der Barockmusik, und die seines Sohns Carl Philipp Emanuel Bach, dem bedeutendsten Vertreter des Empfindsamen Stils.
Zur schweren und imposanten Barockmusik zeigten die grandiosen Talente in Gruppen, Paartänzen und Soli wunderschöne Choreografien, die eine unmenschliche Körperbeherrschung abverlangten. Diese vertanzte Körperkunst ließ mich sprachlos zurück: Wie kann man zur Barockmusik eine solche atemberaubende Choreografie auf die Beine stellen?!

In der zweiten Showhälfte ging es mit einer innovativen Mischung aus Klassik, Ballett und Popkultur auf der Tanzbühne weiter. Die 16 Tanzgötter widmeten sich nun einem anderen Musikgenie: David Bowie, zu deren Welthits „Space Oddity“ (1969), „Life On Mars“ (1971), „Heroes“ (1977), „Let’s Dance“ (1983) und „Lazarus“ (2016) sie pulsierende Choreografien präsentierten. Vor allem die tänzerische Umsetzung des Liedes „Heroes“ hat mich tief bewegt. Im Gegensatz zur ersten Hälfte waren die Tänzer jetzt wie die Pop-Ikone David Bowie extravagant geschminkt und tanzten in den farbenfrohen Kostümen von Christine Darch mehr in Gruppen. Die Bühnenpräsenz der Tanzcompany vor allem in dieser Showhälfte war einfach sagenhaft.

Eine tänzerisch unglaublich beeindruckende und vielseitige Hommage an die Pop-Legende David Bowie, die am 8. Januar 2022 75 Jahre alt geworden wäre. Jeder der Tänzer übernahm in der Show die Rolle von David Bowie, dessen Persönlichkeit in jedem von uns widerspiegelt werden kann. Am Ende gab es im Zuschauersaal kein Halten mehr. Alle sprangen auf und tanzten ausgelassen zu David Bowies Musik.

Als Zuschauer bemerkte man, wie die Musik die durchtrainierten Körper der Tänzer durchströmte. Dwight Rhoden und die 16 Tänzer schufen sinnliche und leidenschaftliche Choreografien, die international ihresgleichen suchen. Das Lichtdesign von Michael Korsch verhalf diesen emotionalen Tänzen zu etwas Magischem.

Was mich an dem gestrigen Abend besonders inspirierte, war, dass in der Tanzcompagny unterschiedliche Menschen tanzten: Afroamerikaner (u.a.Christian Burse), (früher im Ballett undenkbar) große Frauen (Jillian Davis), kleine Männer (Thomas Dilley), Lateinamerikaner (Miguel Solano), Tänzer in ihrer ersten (u.a. Zion Pradier) oder in ihrer fünften Saison (Brandon Gray). Dieser Zeitgenössische Tanz verband die unterschiedlichsten Individuen zu einem poetischen Ganzen – so wie es David Bowie gewollt hätte – und bestätigte meine Eingangsthese, dass Tanzen verbindet und alle Grenzen überwindet.

Mein Fazit: „STAR DUST – From Bach to Bowie“ ist eine überwältigende Glam Rock-Tanzshow, die zurecht mit Beifallsstürmen und Standing Ovations quittiert wurde. Modern Dance und Ballett zusammen auf der Bühne, Barock und Klassik in einer Show – tänzerische und musikalische Grenzen wurden auf dem tänzerisch höchsten Niveau von 16 Tänzern und deren begnadeten Choreografen an diesem Abend gesprengt. Unfassbar schön! Bis zum 31. Juli 2022 könnt Ihr diese Ausnahmeshow noch im Admiralspalast Berlin besuchen.

Adresse: Admiralspalast Berlin
Friedrichstraße 101
10117 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/complexionsdance
https://www.facebook.com/bbpromotion
https://www.complexionsdance.org/
https://www.bb-promotion.com/

Text © E. Günther
Fotos © Sharen Bradford

Foto © Sharen Bradford
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Foto © Sharen Bradford
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Dornröschen – der märchenhafte Ballettklassiker in der Deutschen Oper Berlin

Das Ballett „Dornröschen“ ist ein Klassiker unter den Ballettaufführungen und seit seiner erfolgreichen Uraufführung im Jahre 1890 ein Erfolgsgarant unter den Ballettproduktionen.
Am Freitag, den 03. Juni 2022, kamen auch wir in den Genuss, „Dornröschen“ nach der Erzählung des Märchens „La Belle au bois dormant“ von Charles Perrault als Ballettaufführung in drei Akten mit Prolog zu der wunderschönen Musik von Peter I. Tschaikowsky und nach der Choreografie und Inszenierung der legendären Marcia Haydée – einer ehemaligen Ballerina des Stuttgarter Balletts und der Muse von John Cranko – zu erleben.

Doch wovon handelt dieser wunderbare Märchenklassiker?
Nach langem Warten bekommt die Königin endlich ein Kind, ein wunderschönes Mädchen namens Aurora. Der König und die Königin veranstalten daraufhin ein großes Fest und laden das ganze Volk und alle guten Feen, die Aurora Geschenke und gute Wünsche bringen, ein. Zum Fest kommen die Fee der Schönheit, die Fee der Klugheit, die Fee der Anmut, die Fee der Beredsamkeit, die Fee der Kraft und die Fliederfee. Allerdings hat das Königspaar die dunkle Fee Carabosse nicht zur Taufe eingeladen. Aus Wut darüber, dass sie keine Einladung erhalten hat, verflucht sie Aurora. An ihrem 16. Geburtstag soll sich Aurora an einer Spindel stechen und daran sterben. Die Fliederfee kann den Fluch allerdings abmildern: Aurora wird durch die Spindel in einen hundertjährigen Schlaf fallen und nicht sterben. Wenn sie dann von einem Prinzen geküsst wird, erwacht sie wieder aus ihrem Schlaf.

„Dornröschen“ beginnt mit einem Prolog und der Zuschauer ist von der ersten Minute an gefangen in einer mystischen Welt. Der elfenhafte Tanz der Feen, die auf Auroras Taufe erscheinen, entlockte Freitag Abend dem Publikum unzählige Male „Bravo“-Rufe: Aya Okumara als die Fee der Kraft und Weronika Frodyma als die Fee der Anmut, deren Können mir schon in „Jewels“ positiv aufgefallen waren, haben neben Danielle Muir als die Fee der Schönheit, Yuria Isaka als die Fee der Beredsamkeit und Eloïse Sacilotto als die Fee der Klugheit den ganzen Abend geglänzt. Zur Fliederfee werde ich an einer anderen Stelle noch genau kommen.

Im 1. Akt, der Auroras 16. Geburtstag zeigt, bekommt die junge Prinzessin vier Heiratsanträge von vier jungen Prinzen. Die vier Prinzen – Prinz des Norden (Murilo de Oliveira), Prinz des Westens (Olaf Kollmannsperger), Prinz des Südens (Marco Arena) und Prinz des Ostens (Alexandre Cagnat, mir schon in „Jewels“ sehr gefallen) – haben sehr nuancenreich getanzt und geschauspielert und haben nicht nur Aurora, sondern allen im Saal imponiert.

Der dritte Akt ist mein Lieblingsakt, da hier alle Märchenfiguren auf dem rauschenden Fest grazil und fantasievoll tanzen: Ali Baba (Yun Ishii), der gestiefelte Kater (Lewis Turner) und sein Kätzchen (Danielle Muir), Prinzessin Florine (Evelina Godunova, die ich schon in „Don Quixote“ überragend fand) und ihr blauer Vogel (Alexander Bird, mir seit „Onegin“ und „Jewels“ im Gedächtnis geblieben), Rotkäppchen (Yuka Matsumoto) und der Wolf (Dominic Hodal). Eine entzückende Märchenwelt! Alle Beteiligten waren tänzerische Virtousen, ließen das Fest noch farbenfroher erscheinen und bekamen am Ende zurecht einen leidenschaftlichen Applaus.

Tänzerisch hat mich an diesem Abend Ksenia Ovsyanick in ihrer Rolle der Prinzessin Aurora auf ganzer Linie begeistert. Ovsyanick bekam gleich bei ihrem ersten Auftritt einen Applaus von offensichtlich bekennenden Bewunderern, zu denen ich mich auch zählen darf, ihres unglaublichen Talents. Mit einer bemerkenswerten Leichtigkeit interpretierte sie die Rolle der Prinzessin Aurora. Ksenia Ovsyanick durfte ich schon in vielen Ballettaufführungen bewundern – zuletzt in „Jewels“ – und immer wieder tanzt sie mit ganz viel Hingabe und Leidenschaft.

Dinu Tamazlacaru gehört zu meinen Lieblingstänzern des Staatsballett Berlin. Genauso wie in „Jewels“ hat er die Rolle des Prinz Desiré, der sich in die schlafende Aurora verliebt und diese auch rettet, phänomenal vertanzt. Es gibt keinen zweiten, der über die Bühne so beschwingt und beflügelt tanzen kann wie er. Den über beide Ohren verliebten und schwärmerischen Prinzen konnte ihm daher der Zuschauer sehr gut abnehmen.

Mit den traumhaft schönen Pas de Deux im zweiten und dritten Akt haben Ksenia Ovsyanick und Dinu Tamazlacaru mal wieder das ganze Publikum verzaubert.

An diesem Abend bekam aber auch eine andere Figur einen frenetischen Applaus: Die Figur Carabosse wurde von dem männlichen Tänzer Alexei Orlenco, dessen Talent mich schon in den Ballettaufführungen „Onegin“ und „Don Quixote“ in den Bann gezogen hat, auf der Bühne verkörpert. Orlenco wirbelte wie ein wütender Wind auf der Bühne und schaffte es mit seiner Figur, das Bedrohliche der bösen Fee auf den Zuschauer zu transportieren. Im Gegensatz zu anderen Dornröschen-Interpretationen ist Carabosse hier die zentrale Figur in der Aufführung und immer präsent. Die geheimnisvolle Figur Carabosse fasziniert und erschreckt zugleich. Ganz in schwarz gekleidet und mit Hörnern als Krone, von bösen Trollen begleitet, tanzte Orlenco emotional und ausdrucksstark.

Ein weiterer tänzerischer Stern an diesem Abend war für mich Krasina Pavlova, die ihrer Rolle der Fée des Lilas etwas Zauberhaftes verlieh. Auch sie ist fast ständig omnipräsent und beschützt die Prinzessin Aurora vor der Rache der dunklen Fee. Pavlova vertanzte phänomenal das siegreiche Gute und Reine in der Ballettaufführung.

Marcia Haydée hat hervorragend den immer schwellenden Konflikt zwischen Gut und Böse dargestellt und uns die Welt des Guten und die Welt des Bösen, zwischen denen sich die Menschen immer bewegen, präsentiert. Untermalt von der wunderschönen Musik von Peter I. Tschaikowsky, die unter der musikalischen Leitung von Paul Connelly ausgezeichnet dargeboten wurde.

Das opulente und farbenprächtige Bühnenbild (u.a. ein Palast mit Säulen und Treppen) in Rokoko-Anlehnung und die glanzvollen 300 Kostüme wurden von der preisgekrönten Designerin Jordi Roig geschaffen, die mit ihrer Liebe zum Detail ein rauschendes Fest für die Augen kreiert hatte.

Mein Fazit: Mit ihrer fürstlichen und farbstarken Inszenierung des Ballettmärchens „Dornröschen“ gelingt Marcia Haydée eine zauberhafte und fantasiereiche Version, in der wir zusammen mit den talentierten Tänzern in eine Märchenwelt voller Magie eintauchen. Ich konnte ca. zwei Stunden lang nicht aufhören, verträumt zu lächeln und war wie alle im Publikum hin und weg. Am Ende haben die Zuschauer die Tänzer zurecht begeistert gefeiert und wollten die Balletttänzer par excellence nicht von der Bühne gehen lassen. „Dornröschen“, eine Ballettaufführung, die das Publikum verzaubert und ein Must-See in der Deutschen Oper Berlin.

Adresse: Deutsche Oper Berlin
Bismarckstraße 35
10627 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/StaatsballettBerlin
https://www.staatsballett-berlin.de/de/

Text © E. Günther
Fotos © Yan Revazov
Applausbilder © E. Günther

Foto © Yan Revazov
Foto © Yan Revazov
Foto © Yan Revazov
Foto © Yan Revazov
Foto © Yan Revazov

Foto © E.Günther
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Das magische Theaterevent „Harry Potter und das verwunschene Kind“ im Mehr Theater am Großmarkt in Hamburg

„Nach all den Jahren?“ (Albus Dumbledore) – „Immer.“ (Severus Snape)

Für mich ist das nicht nur eine der schönsten und herzzereißendsten Textstellen in der Literaturgeschichte, sondern sagt auch auch viel über meine Liebe zu den Harry Potter-Büchern und Filmen aus, die schon seit sehr vielen Jahren besteht. Schließlich bin ich mit den Büchern und den Filmen aufgewachsen, kenne jede Figurenbiografie auswendig und habe auch die Harry Potter-Ausstellung in Potsdam besucht. Und nun lädt uns J.K. Rowling endlich wieder nach einer gefühlten Ewigkeit zurück nach Hogwarts ein.

Rowlings Theaterstück „Harry Potter and the Cursed Child“ (Originaltitel) wurde im Sommer 2016 in London uraufgeführt. Zeitgleich erschien das 8. Buch als Theaterskript. Seit seiner Uraufführung in London spielt das Theaterstück vor ausverkauftem Haus und ist die am meisten prämierte Produktion der britischen Theatergeschichte. Die Produktion wurde unter anderem mit neun Olivier Awards und sechs Tony Awards ausgezeichnet. Auch am Broadway, in Melbourne und San Francisco feierte „Harry Potter and the Cursed Child“ große Erfolge.
Nun ist endlich das fantastische Theatererlebnis „Harry Potter und das verwunschene Kind“ (deutschsprachiger Titel) in deutscher Sprache in Hamburg, live auf der Bühne des Mehr! Theaters am Großmarkt, zu erleben. Das aus zwei Theaterstücken bestehende Theaterevent von J.K. Rowling und Jack Thorne wird unter der Regie von John Tiffany mit viel Liebe aufgeführt.

Schon beim Betreten des Theaters taucht man in die magische Harry Potter-Welt ein: Viele Glühbirnen hängen an der Decke im Theaterfoyer und erinnern an die zahlreichen Kerzen in Hogwarts großer Halle. An den Wänden im Foyer erblickt man geheimnisvolle Patronus-Figuren. Im Eingangsbereich kann man Fotos mit den Bannern der vier Hogwarts-Häuser Gryffindor, Slytherin, Hufflepuff und Ravenclaw machen. Und im Theatersaal sind mystische Drachen-Lampen angebracht. Also die Reise von dem 9 ¾-Gleis nach Hogwarts kann hier endlich beginnen.

Doch wovon handelt dieses magische Theaterevent „Harry Potter und das verwunschene Kind“?
Die Geschichte spielt neunzehn Jahre nach dem Sieg über Voldemort und seine dunkle Armee. Harry Potter arbeitet im Zaubereiministerium, ist mit Ginny verheiratet und hat mit ihr drei Kinder. Auch Ron und Hermine sind glücklich verheiratet und sind ebenfalls Eltern.
Harrys und Ginnys elfjähriger Sohn Albus Severus Potter beginnt mit seinem ersten Schuljahr in Hogwarts, wird aber vom Sprechenden Hut nicht nach Gryffindor, sondern ins Haus Slytherin geschickt. Im Haus Slytherin freundet sich Albus mit Scorpius, dem Sohn von Draco Malfoy, an. Um den beim Trimagischen Turnier ermordeten Cedric zurückzuholen, stehlen die besten Freunde einen vom Ministerium beschlagnahmten Zeitumkehrer und reisen in die Vergangenheit zurück.
Aber natürlich hat diese Reise Auswirkungen auf die Gegenwart. So schmerzt Harry Potters Narbe wieder nach 19 Jahren. Kehrt die dunkle Macht wieder zurück? Wird damit der so mühsam hergestellte Frieden wieder bedroht?

„Harry Potter und das verwunschene Kind“ handelt auch von der komplexen Vater-Sohn-Beziehung zwischen Harry und Albus Potter. Es ist Fluch und Segen zugleich, der Sohn des berühmten Harry Potters zu sein. Alle erwarten von dem Sohn ein heroisierendes Verhalten und vergleichen ihn mit dem Auserwählten. Vincent Lang verkörpert hingebungsvoll Albus‘ Verzweiflung und Wut, die Last der Erwartungen, die durch den berühmten Vater auf ihm ruhen, seine Einsamkeit und seinen Kampf um Anerkennung. Dieses Gefühl der Einsamkeit und Zerrissenheit, die Vincent Lang auf der Bühne lebt, wird in Hogwarts verstärkt, denn Albus wird nach Slytherin geschickt. Doch dort findet er einen wahren Freund und die einzige Person, die ihn versteht: Scorpius Malfoy.

Mathias Reiser ist die ideale Besetzung für die Figur Scorpius Malfoy. Auch Scorpius ist unsicher, einsam und innerlich zerrissen, da ihn viele in Hogwarts für den Sohn Voldemorts halten. Mit aufgedrehtem Verhalten und unschuldiger Begeisterungsfähigkeit zeigt Scorpius, dass es auch in dem Haus Slytherin wahre und loyale Freunde mit einem guten Herzen gibt. Mathias Reiser mimt perfekt die gleichzeitige Verletzlichkeit und Stärke der neuen Figur in der Hogwarts-Welt und sorgt dafür, dass Scorpius Malfoy zum neuen Fanliebling wird.

Wenn ich vor dem Theaterevent angegeben hätte, wie ich mir den erwachsenen Harry Potter vorstelle, dann wäre es Markus Schöttl geworden. Markus Schöttl ist für mich der perfekte Darsteller des erwachsenen Harry Potters. Er überzeugt vollkommen in der sich widersprüchlichen Rolle, die einen inneren Kampf auf der Bühne austrägt: Als Leiter der Abteilung für magische Strafverfolgung tritt er erfolgreich und selbstbewusst auf, als Vater scheitert er oft, da er seinem Sohn die Luft zum Atmen nimmt und ihn nicht so akzeptiert, wie er ist. Dabei ist er einfach von Selbstzweifeln geplagt und hat Angst davor, Albus zu verlieren.

Jillian Anthony spielt sehr glaubhaft die erwachsene Hermine. Die neue Zaubereiministerin ist genau so, wie man sich Hermine immer als Erwachsene vorgestellt hat. Sie ist eine mutige und zielstrebige Karrierefrau, die aber auch eine treue Ehefrau und liebende Mutter ist.
Mit der Besetzung der beliebten Ron-Rolle ist der Theaterproduktion ein Coup gelungen. Sebastian Witt interpretiert fabelhaft den oft verpeilten, tollpatschigen, aber auch ehrlichen und treuen Ehemann und Vater Ron Weasley.
Hermines und Rons Tochter Rose Granger-Weasley kommt ganz nach ihrer Mutter: Sie ist intelligent, ehrgeizig und nimmt kein Blatt vor den Mund – authentisch von Madina Frey dargeboten.

Ich wollte schon immer wissen, wie sich Draco Malfoy als Erwachsener entwickelt und habe mir für die Figur eine Entwicklung wie in „Harry Potter und das verwunschene Kind“ gewünscht.
Michael Clauder beeindruckt mit seiner Rolle des einsamen und besorgten Vaters, der gegen Vorurteile kämpft und sich immer mehr der neuen Welt gegenüber öffnet.
Wie die junge Ginny Potter ist auch die erwachsene Ginny ein herzensguter Mensch und liebt ihre Familie über alles. Sie muss ständig zwischen ihrem Mann und ihrem Sohn vermitteln – eine Rolle, die Sarah Schütz wie auf den Leib geschnitten wurde.

Das Schauspiel von Glenna Weber als die Maulende Myrte hat uns an dem Abend vollkommen von dem Hocker gehauen. Wir dachten die ganze Zeit, dass wir die Film-Myrte auf der Bühne erleben. Glenna Weber lacht und heult, flirtet und kichert wie Myrte und geht vollkommen in ihrer Rolle auf. Ein grandioses Schauspiel, das sich auch in Webers zweiter Rolle widerspiegelt: Sie spielt auch die mysteriöse Delphi Diggory, die Cousine des verstorbenen Cedrics, und verdreht Albus genauso den Kopf wie dem Zuschauer.

Durch den Zeitumkehrer hat das Publikum die Möglichkeit, alle Lieblingscharaktere auf der Bühne wiederzusehen: Mit seiner Gestik, Mimik und der haargenauen Ausdrucksweise erweckt Uwe Serafin die Figuren Severus Snape und Voldemort zum Leben und beweist, was für ein talentierter Schauspieler er ist. Heidi Jürgens übernimmt gleich drei Rollen in dem Theaterevent: Dolores Umbridge, die Imbiss-Hexe und Tante Petunia. Bei jeder der drei Rollen stimmte jedes Detail, besser geht es nicht als Schauspielerin. Aber auch positive Charaktere wie Hagrid und der Sprechende Hut (Hans-Jürgen Helsig), Professor McGonagall (Anita Maria Gramser), Albus Dumbledore und Amos Diggory (Fritz Hille) dürfen in dieser Geschichte nicht fehlen und wurden fabelhaft von dem/der jeweiligen Darsteller/Darstellerin gespielt.

Die 560 Kostüme von Katrina Lindsay unterstreichen auf brillante Art und Weise das Schauspiel der beliebten und bekannten Figuren und lassen den Zuschauer die Filmfiguren vergessen.
Das Bühnenbild von Christine Jones ist eine nostalgische und originalgetreue Augenweide. Der gesamte Zuschauerraum erscheint mit seiner Wandverkleidung aus Holz, seinen bronzefarbenen Skulpturen und Lampen wie eine Fortsetzung der Bühne, die ein Bahnhofsportal darstellt. Die Seiten säumen schwere rechteckige Säulen mit geschwungenen stählernen Streben, die sich auch zu Baumkronen im Verbotenen Wald oder Säulengängen einer Kirche zusammensetzen können. Koffer, Tische und Stühle, hohe Holztreppen und Türen werden in fließenden Szenenwechseln (Movement Director: Steven Hoggett) über den Bühnenboden bewegt. Auf der Bühne sehen wir all die geliebten Plätze unserer Jugend: den Zug nach Hogwarts, die Flure und Zimmer von Hogwarts, die Räume des Zaubereiministeriums, das Haus der Dursleys, die Mädchentoilette mit der Maulenden Myrte oder das Dorf Godric‘s Hollow. Die Bühne verwandelt sich andauernd in andere Orte des Harry Potter-Universums.

Das Lichtdesign von Neil Austin und die Illusionen und Magie von Jamie Harrison sind ein Geniestreich. Vor unseren Augen entstand eine Fantasiewelt. Die Effekte und Magie wirkten unglaublich echt. Sogar in der 5.Reihe und damit nah an der Bühne konnte man nur erahnen, aber nicht sehen, wie diese Zauberei umgesetzt wurde. Wir lachten, als Scorpius der Dampf aus den Ohren kam, staunten bei den zahlreichen Kämpfen, bei denen die Charaktere leicht durch die Luft wirbelten und erschraken bei den Dementoren. Mehr darf ich leider nicht verraten, um Euch die Magie, die Überraschungsmomente und die unerwarteten Wendungen nicht zu nehmen.

Die Musik von Imogen Heap rundete das Gesamtkunstwerk ab und schuf viele Gänsehautmomente. Das Theaterstück hat vier Teile, die Musik teilt sich auch in vier sogenannte Suiten. Im Zauberministerium klingt die Musik enthusiastisch, dann wird sie etwas dunkler. Die dritte Suite ist elektronisch und das Finale orchestral.

Mein Fazit: Die Fortsetzung „Harry Potter und das verwunschene Kind“ erzählt wie die Vorgänger von essentiellen Werten im Leben: Familie, Freundschaft, Liebe, Loyalität, Suche nach der eigenen Identität und Akzeptanz dieser und natürlich von dem Kampf gegen die dunklen Mächte, die es immer wieder schaffen, zurückzukommen – wenn auch diesmal sehr unerwartet.
Die beiden Teile sind spektakulär und magisch. Eine solche Magie authentisch wirken zu lassen, ist eine grandiose Kunst. Auf keiner Bühne haben wir bis jetzt Vergleichbares gesehen. Das Bühnenbild und die Effekte erscheinen so unglaublich echt und transportieren das Publikum an alle bekannten Plätze unserer geliebten Harry Potter-Welt. Zusammen mit der Musik entsteht ein audiovisuelles Gesamtkunstwerk – Nostalgie und Gänsehaut garantiert! Dass wir ein Teil dieser magischen Welt werden durften, haben wir aber auch dem unglaublichen Cast zu verdanken! Wir sehen auf der Bühne alle Fan-Lieblinge noch einmal und schließen auch die neuen Charaktere sofort ins Herz. Die einzelnen Charaktere werden in ihrer Mimik und Gestik bis ins kleinste Detail perfekt und liebevoll von den Darstellern verkörpert. Genau so habe ich mir immer Harry Potter, Hermine, Ron und die anderen als Erwachsene vorgestellt. Und so habe ich mir die Kinder von Ron und Hermine und Harry und Ginny ausgemalt.
„Harry Potter und das verwunschene Kind“ ist für jeden Harry Potter-Fan und Liebhaber der großen Kunst ein Must-See! Die Umsetzung des Theaterstücks auf der Bühne ist genial, originell und bezaubernd. Also nehmt so schnell wie möglich einen Zug und fahrt endlich ins Mehr! Theater am Großmarkt in Hamburg, wo sowohl Zauberer als auch Muggles in eine zauberhafte Welt eintauchen.

Praktische Hinweise: Die Fortsetzung wird in zwei Teilen gezeigt. Das erste Theaterstück läuft von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr (inkl. Pause) und das zweite Theaterstück beginnt um 19:30 Uhr und endet um 22:30 Uhr (inkl. Pause). Gegenüber von dem Theater liegt gleich ein kleines Gebäude, in dem man vor dem Theaterstück oder in der großen Pause etwas Leckeres essen kann (Burger, Pizza, Suppen, Kuchen etc.). Man kann aber auch den 1. Teil an einem Tag und den 2. Teil am darauffolgenden Tag besuchen. Allerdings kann man nicht nur ein Theaterstück besuchen, sondern muss die beiden Teile zusammen buchen und sehen.
Wir nächtigten in dem Hotel Mercure Hamburg City, das nur 300 min. von dem Theaterhaus liegt und über maritime Zimmer und ein reichhaltiges Frühstück verfügt.
Man darf keine Fotos und Filmaufnahmen von dem Theaterstück machen – auch nicht am Ende! In dem Theater gibt es einen wunderbaren Fanshop, der jedes Harry Potter-Herz schneller schlagen lässt. Ich habe mir gleich einen Harry Potter-Schal gekauft, was auch aus praktischen Gründen sinnvoll war, da in dem Theatersaal eine wirklich sehr gute Klimaanlage läuft.

Adresse: Mehr! Theater am Großmarkt in Hamburg
Banksstraße 28
20097 Hamburg

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/MehrTheateramGrossmarkt
https://www.facebook.com/HPTheaterDE
https://www.harry-potter-theater.de/

Text © E. Günther
erstes Bild / Titelbild © Mehr! Theater am Großmarkt
Fotos © Manuel Harlan

© Mehr! Theater am Großmarkt
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Foto © Manuel Harlan
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