90s Forever – Hits & Acrobatics im Wintergarten Berlin

Als Kind der 90-er Jahre liebe ich einfach alles an diesem Jahrzehnt: die Filme, die Mode, die Serien und … die Musik. Als ob der Wintergarten Berlin dies geahnt hätte, zelebriert er mit seiner neuen Show „90s Forever – Hits & Acrobatics“ unter der Regie von Frank Müller mein Lieblingsjahrzehnt. Und am Samstag, den 13. April 2024, feierten wir ausgelassen mit.

Es gab diesmal keine Moderatoren, sondern vier Sängergranaten, die durch die Show – eine Mischung aus einem nostalgischen Konzert und einer Weltklasse-Akrobatik – führten. Jay Khan, Keye Katcher (mir bereits aus der Show „Let’s Twist Again!” bekannt), Fannie (erlebte ich ebenfalls in „Let’s Twist Again!”) und Nadia Chavel bescherten uns viele wunderschöne Momente und gaben Lieder von den Backstreet Boys, Robbie Williams, Take That, Bon Jovi, Cher, Jennifer Lopez, Die Ärzte, Die Fantastischen Vier, Tic Tac Toe, Joachim Flut und Celine Dion zum Besten. Mit ihren sehr starken Stimmen, einer ausdrucksstarken Bühnenpräsenz und einem musikalischen Körpergefühl sorgten sie für eine fulminante Stimmung im Wintergarten. Alle Zuschauer sangen und tanzten begeistert mit. Es war schwer, auf seinem Stuhl sitzen zu bleiben.
Eine ausgelassene Stimmung, so noch nie zuvor im Wintergarten erlebt, ging mit von den vier Sängern hervorragend gesungenen Partyhits wie „Coco Jamboo“ (Mr. President), „Macarena“ (Los del Río), „Mambo No. 5“ (Lou Bega) und „I like to move it“ (Reel 2 Real) in Ekstase über, das Publikum kannte kein Halten mehr!

Doch es waren nicht nur die grandiosen Sänger und die beliebte Musik, die uns einen unvergesslichen Abend schenkten! Es waren auch die fabelhaften Weltklasse-Akrobaten, die die Bühne abfackelten! Ich habe schon so viele Shows im Wintergarten Berlin besucht, habe aber noch nie so viele Akrobatiknummern in einer Show erleben dürfen. Jeder der Artisten war in der Lage, mit seinem Talent eine ganze Show zu füllen.

Kashka (Katharina Lebedew) war für mich an dem Abend die Königin der Lüfte. Mit ihrer Nummer Hairhanging hat sie sehr viel Körpergefühl bewiesen und diese Nummer ganz leicht aussehen lassen. Dass sie auch am Boden in ihrem Element ist, zeigte sie mit ihrem ästhetischen Tanz auf der Bühne. Sie vertanzte jede Note mit ihrem Körper. Gänsehautmoment zum live gesungenen Lied „Nothing compares to you“ von Sinéad O’Connor.

Arsenii Khrapeichuk brachte mit seinem gut durchtrainierten Körper die Frauen zum Dahinschmelzen und mit seiner Körperbeherrschung in einer Handstand-Akrobatik zum Lied „Nothing Else Matters“ von Metallica das ganze Publikum zum anerkennenden Staunen.

Keine Zeit zum Durchatmen und Blinzeln hatten wir bei der Rollschuh-Artistik zu den Latin Pop-Songs „Living La Vida Loca” von Ricky Martin und „Let’s Get Loud” von Jennifer Lopez. Rasant, präzise und mit viel Leidenschaft für ihr Handwerk – das waren Skating Donnerts (The Skating Donnert’s).

Majestic Luxor war das Chamäleon auf der Bühne. Mit einem extravaganten Make-Up und einem Drag-Outfit fesselte er den Saal sowohl an den Strapaten als auch am Hula Hoop. Chers fantastisch in der Show interpretierten Lieder „Believe“ und „Strong Enough“ unterstrichen eine bedeutende Botschaft des Künstlers: Es gibt keine Grenzen in der Kunst.

Ein weiterer kraftvoller Act war das Duo Sienna. Am Vertical Pole und am Luftring verdrehten Sina Brunner und Vienna Holz mit einer synchronen Leichtigkeit ihre Körper und beeindruckten mit ihrer einzigartigen Performance den Saal.

„Mambo No. 5” und „Macarena“ sind zwei echte Partykracher, daher brauchte man auch einen Akrobatenkracher auf der Bühne. Nachdem Vladimir Omelchenko mit Olga Omelchenko zusammen jonglierte, raubte er mit seinem Rola Rola-Programm dem Letzten im Zuschauersaal den Atem. In drei Metern Höhe jonglierte Vladimir Omelchenko mit viel Lebensfreude auf mehreren übereinander gestapelten Brettern, als ob es das Einfachste auf der Welt wäre.

Jonglage präsentierte auch Selyna Bogino, aber ganz anders als erwartet. Mit ihren Füßen jonglierte sie sehr elegant mit fünf Bällen gleichzeitig. Ein Seltenheitswert in der Artistenwelt!

Doch es ging nicht nur schwungvoll auf der Bühne des Wintergarten zu, es gab auch die Momente der Entschleunigung, die aber mich umso mehr in ihren Bann zogen. Die Künstlerin Yurie nahm mit ihrem Federtanz zum Lied „The Show Must Go on“ von Queen das Publikum gefangen und entführte den Zuschauer in eine friedliche Traumwelt. Es war magisch!

Mit SangSoon Kim wurde es ebenfalls magisch in der Show. Er zauberte mit seinen Sneakers, für mich ganz neu in der Zauberwelt. Mit seinem Charisma ließ er die Sneaker wachsen oder ihre Farbe wechseln.

Mein Fazit: „90s Forever – Hits & Acrobatics“ ist für mich die rundum beste Show, die ich im Wintergarten Berlin gesehen habe! Es ist die beeindruckendste Stimmung, die ich je so im Publikum im Wintergarten erlebt habe! In kurzen Wechseln werden mit viel Liebe zur Musik und Inbrunst die Hits der 90-er Jahre von vier Sängern live gesungen und dazu getanzt und von international bekannten Akrobaten waghalsige und atemberaubende Nummern gezeigt. Eine bombastische Show, noch bis zum 21. Juli 2024 im Wintergarten Berlin!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Str. 96
10785 Berlin

Dauer: ca. 160 Min. inkl. Pause

Weitere Informationen:
https://wintergarten-berlin.de/shows/90s-forever/
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin

Text und Fotos © E. Günther

Foto © E. Günther
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Showdown der preisgekrönten britischen Kompanie Upswing (Upswing Aerial) im Chamäleon Theater

Ich liebe die Shows im Chamäleon Theater und den zeitgenössischen Zirkus. Jedes Mal wird die Akrobatik einer international bekannten Zirkuskompagnie in einem facettenreichen Programm auf der Bühne des Chamäleon Theaters zelebriert. Ich habe schon also alles gesehen… Dachte ich…Bis Samstag, den 30. März 2024.

Upswing, preisgekrönt und eine der wichtigsten modernen Zirkuskompanien Großbritanniens, hat unter der Regie von Vicki Dela Amedume mit „Showdown“ ein innovatives und ein vorher noch nie so im Chamäleon gezeigtes Showprogramm auf die Beine gestellt.
In Showdown treten sieben Akrobaten jeden Abend in einer Castingshow gegeneinander an und wollen das „Gesicht des Zirkus“ werden, denn nur einer kann gewinnen. Eine extravagante Moderatorin (Nima Aida Sene) führt durch den erbarmungslosen Wettbewerb und wartet dabei immer auf den Anruf der Showproduzenten.

Das Publikum entscheidet mit Farbkarten über das weitere Kommen der sieben unterschiedlichen Ausnahmekünstler: Jimmy Wong (Strapaten / Aerial Pole), Rebecca Solomon (Seil / Aerial Pole), Rafiq Ffinch-Shah (Cyr Wheel), Shane Hampden (Cyr Wheel / Teeterboard / Banquine), Jaide Annalise (Cyr Wheel / Banquine),
Zebulon Simoneau (Tanztrapez / Banquine) und Francisco Hurtado (Banquine). Die sieben Gladiatoren zeigen ihr absolutes akrobatisches Können und werden im Laufen des Wettbewerbs zu gefühllosen Maschinen. Sie kämpfen mit allen Mitteln, verdrängen die anderen Kandidaten und geben dabei ihre eigene Identität auf, um zu gewinnen. Am Ende stehen durch die von den Produzenten ausgewählte Kleidung (u.a eine Kleidung in Regenbogenfarben) gekennzeichnete Stereotypen auf der Bühne.

Mein Fazit: Das Publikum sieht nicht nur eine unvorstellbare körperliche Kunst der Artisten, sondern hinterfragt das ganze Castingsystem, in dem es nicht um authentische Individualität geht.
In einer Kombination aus hochklassiger Akrobatik und einer Satireshow – begleitet von geistreichen Spoken Word Elementen des Comedy-Sterns Athena Kugblenu und zu einem berauschenden Soundtrack aus UK-Hip Hop, Grime und Afrobeat des Londoner Musikers Afrikan Boy – erlebt das Publikum einen fesselnden Abend. Bis zum 28. Juli 2024 könnt Ihr diese großartige Show im Chamäleon Theater erleben.

Die Vorstellung am 5. Mai 2024 findet mit einer Live-Übersetzung in die deutsche Gebärdensprache statt.

Adresse: Chamäleon Theater
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/chamaeleontheater
https://www.facebook.com/upswing.aerialarts
https://chamaeleonberlin.com/de/?utm_source=GMB&utm_medium=organic&utm_campaign=GMB-Home-Page
https://upswing.org.uk/

Text © E. Günther
Fotos © Andy Phillipson

Foto © Andy Phillipson
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Foto © Andy Phillipson

In_between – Traumwelten der finnischen Zirkuskompanie Circo Aereo im Chamäleon Theater

Ich falle… Ich falle stundenlang … Ich falle stundenlang und nichts hält mich auf.
Unsere Traumwelten mit den undurchsichtigen Labyrinthen und den grenzenlosen Möglichkeiten beschäftigten schon seit jeher die Kunst. So aktuell auch die Zirkuskompanie Circo Aereo aus Finnland, von ihrem künstlerischen Leiter Komaro 1996 mitbegründet, die in Koproduktion mit dem Chamäleon Theater die Show „in_between“ auf die Bühne gestellt hat. Für eine Stunde erkundet das Publikum die Grenzen zwischen Realität und Traum.

Unter der Regie von Maksim Komaro kreierten die sieben Artisten gestern eine wundersame Welt, in der alles möglich zu sein schien. Sie flogen durch Wände, fielen vom Himmel und tanzten an Kronleuchtern und Vorhängen. Auf der Bühne menschliche Pyramiden, die als Ganzes harmonierten und sich immer wieder auflösten, um neue und beeindruckendere Formationen zu schaffen. Aber auch in Einzelperformances beeindruckten die sieben Akrobaten das Publikum.
Gleich zu Beginn der Show zeigte Sini Saari, die mich an Wendy aus „Peter Pan“ erinnerte, ihr ganzes Können am Vertikalseil mitten im Zuschauersaal des Chamäleon Theaters. So stark und doch so zerbrechlich. Saleh Yazdanis Showpartner war ein selbstständiges Skelett, das sowohl tanzte als auch rauchte. Das muss doch alles ein Traum sein?!
Vollkommen der Traumwelt hingegeben habe ich mich bei Alyssa Bunce, die gleichzeitig an drei Luftringen wie eine Fee aus einer anderen Welt glitt. Traumhaft schön! Ich habe schon jede Form von Jonglage gesehen. Onni Toivonen überraschte mich dennoch. Er tanzte mit den Keulen beschwingt um die Wette, um uns anschließend mit drei weißen Pfauenfedern auf seiner Stirn zu verzaubern. Anna Shvedkova wurde auf der Bühne mit der Musik eins, sie interpretierte jeden Ton tänzerisch und belegte in einer Hand-auf-Hand-Performance die Stärke einer Frau. Eetu Ranta präsentierte im Chamäleon etwas, was ich vorher noch nie gesehen habe: Peitschenschlagen.
Von Vejde Grinds Talent war ich besonders eingenommen. Der Artist hat eine unglaublich ausdrucksstarke Mimik und Bühnenpräsenz, die mich sofort gefesselt hat. Diese setzte er sowohl beim Tanzen am Cyr Wheel als auch allgemein in der Akrobatik ein.

Dass wir für 60 Minuten die Außenwelt vergaßen, verdanken wir nicht nur den Artisten, sondern auch dem Lichtdesign von Juho Rahijärvi. Durch die schlaglichtartige Beleuchtung der einzelnen Performances konnte man sich noch eindringlicher mit diesen auseinandersetzen und sich auf diese einlassen. Das Bühnenbild von Pavla Kamánova schuf verschiedene Traumsettings – egal, ob in einem vornehmen Zimmer oder einem Gespensterwald. Die melancholische und verträumte Musik des Sounddesigners Atte Kantonen rundete das Ganze ab.

Mein Fazit: Ich habe bis jetzt jede Show im Chamäleon Theater gesehen. Doch auch mit der neuen Show „in_between“ überraschte und fesselte mich das Chamäleon Theater. Die finnische Zirkuskompanie Circo Aereo entwickelte überzeugende und mitreißende Traumszenen. Nach der Show war man sich nicht sicher, ob man wach ist oder noch immer träumt. Aber überzeugt Euch selbst davon: Bis zum 30. Juli 2023 läuft die Show „in_between“ im Chamäleon Theater!

Adresse: Chamäleon Theater
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://chamaeleonberlin.com/de/shows/in_between/?_gl=11x34dx7_up*MQ..&gclid=EAIaIQobChMImtjDhPPi_gIVLhEGAB1_TABHEAAYASAAEgKiefD_BwE&gclsrc=aw.ds
https://www.facebook.com/chamaeleontheater

Text © E. Günther
Fotos © Andy Phillipson

Fotos © Andy Phillipson
Fotos © Andy Phillipson
Fotos © Andy Phillipson

Palazzos neue Dinnershow „Eskapaden“ – Europas Dinnershow Nummer 1

Früher war es immer eine wichtige Familientradition: mit der gesamten Familie in den Wintermonaten die neue Dinnershow im Palazzo Berlin besuchen. Doch dann kam die Pandemie und wir mussten mit der Tradition brechen. Umso glücklicher waren wir, als wir erfuhren, dass Palazzo in seiner 14.Spielzeit eine neue Show auf die Beine stellt: „Eskapaden“.
Für Samstag, den 19. November 2022, buchte ich also gleich Karten. Mit Glück konnten wir feststellen, dass sich mit den Jahren nichts im Zelt am Bahnhof Zoo verändert hat: Im schön gestalteten Spiegelpalast angekommen wird man von dem netten Servicepersonal zum edel dekorierten Tisch mit Kerzen geführt.
Die Tische für die 370 Gäste stehen entweder direkt an der Bühne (Manege), in der Mitte des Saals (Rangbereich) oder im äußeren Rundgang (Logen). Trotzdem sieht man auch am weit entferntesten Tisch alles, was auf der Bühne passiert.

Die Sternenköche Kolja Kleeberg und Hans-Peter Wodarz waren auch in dieser Spielzeit Gastgeber der neuen Show „Eskapaden“ unter der Regie von Aitor Basauri und Verena Schmidt und servierten ein köstliches Vier-Gänge-Menü, zu dem ich nach der Vorstellung des Showprogramms kommen werde.
In der neuen Show „Eskapaden“ hatten wir gleich zwei Showmaster, den Comedian Gregor Schaller und die Clownin Mooky Cornish, die uns mit ihrem komödiantischen und gesanglichen Talent hervorragend durch den Abend führten. Die Slapstickeinlagen von Gloria (Mooky), die endlich ein Star werden wollte, verursachten viele Bauchschmerzen – vor Lachen.

Für die musikalische Unterhaltung sorgte in der Show die bezaubernde Niamh O’Reilly, die jedes Lied zu ihrem eigenen Lied machte. Doch sie konnte nicht nur als Sängerin jeden Ton treffen, sondern auch als Akrobatin. Als Artistin sang O‘Reilly auch während des einhändigen Handstandes auf den Balancierstützen einfach weiter. Musikalisch begleitet wurde sie von der Band Brothers in Law (Erez Frank, Joda Foerster, Magnus Bang Olsen, Leo Auri und Marcel Rainer), die für eine unglaublich gute Stimmung im Palazzo sorgte.

Mein absoluter Höhepunkt in der Show war das Duo Waz’O. Dass eine Beziehung nicht nur gefühlvoll, sondern auch leidenschaftlich ist, bewies uns das Artistenpaar am Trapez. Marie-Christine Fournier und Louis-David Simoneau demonstrierten die Sensibilität und Leidenschaft in einer Beziehung zwischen zwei Liebenden – und das mit einer unbeschreiblichen Körperbeherrschung in einem sehr schwungvollen Showprogramm. Diese Balance zwischen Körperkraft und Eleganz in der Höhe raubte vielen Zuschauern den Atem.

Auch Lena Ries am Luftring und zur musikalischen Begleitung schuf viele magische Momente in der Show und bewies, dass eine Frau sowohl zerbrechlich als auch stark sein kann.
Energiegeladen wurde es mit dem Duo Ilya (Ilya Kotenyov) und Misha (Mikhail Murzalimov) am Schleuderbrett. Bis in die Kuppel des Spiegelpalastes schleuderten sie sich gegenseitig im Programm.

Den Gleichgewichtsjongleur Vladimir Omelchenko durfte ich schon einmal live erleben. Und auch in dieser Show überzeugte er uns mit einer erstklassigen Rola Bola-Performance. Über mehrere übereinander gestapelte Rollen zeigte er sein Können als Artist und Entertainer und das mit einer bewundernswerten Leichtigkeit.

Bertan Canbeldek kannte ich schon aus einer anderen Show und wieder beeindruckte er mich mit seiner Bouncing Jonglage mit Bodenkontakt. Erneut belegte der charismatische Canbeldek, wie man Jonglage modern und spritzig interpretieren kann.

Zwischen den einzelnen Showprogrammen wurden die vier Gänge des berühmten Sternekochs Kolja Kleeberg serviert. Jeder Gang bot sowohl etwas fürs Auge als auch für den Gaumen.
Als Vorspeise wird in dieser Saison ein Thunfisch-Tatar mit Zitronen-Kräuter-Sauce, Avocado-Olivensalat & Minz-Taboulé an den Tisch gebracht. Der Zwischengang ist diesmal ein indisches Tomaten-Linsen-Curry mit gebackenem Blumenkohl, Kichererbsen-Bällchen und Cashew. Als Hauptgang wird wie immer im Palazzo Berlin die Ente gereicht, in dieser Spielzeit mit eingelegter Zitrone, Panch Phoron, Spinat und roter Zwiebelcreme. Den süßen Abschluss bildet der Schokoladenkuchen „Königin von Saba“ mit eingelegten Kirschen und Stracciatella-Eis. Auch Vegetarier bekommen in der Show ein köstliches Menü serviert (siehe Foto).

Mein Fazit: Wie in jeder Spielzeit durften wir auch diesmal einen glamourösen Abend im Palazzo Berlin erleben. Wir wurden kulinarisch verwöhnt und vom Personal wie Könige behandelt. Doch nicht nur unser Gaumen, sondern auch unsere Augen und Ohren kamen dank des Showprogramms auf ihre Kosten. Bis zum 05. März 2023 könnt Ihr noch die Dinnershow „Eskapaden“ im Palazzo Berlin besuchen.

Adresse: Palazzo Berlin
Hertzallee 41
10787 Berlin

Übrigens gibt es auch in den Städten Hamburg, Wien, Nürnberg und Stuttgart eine Palazzo-Dinnershow, allerdings mit einer anderen Show, einem anderen Sternekoch und einem anderen Menü.

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/palazzoberlin
https://www.palazzo.org/berlin/de/home.html

Text und Fotos © E. Günther
Titelbild © Palazzo Berlin

Foto © Palazzo Berlin
Foto © E.Günther
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GOLDEN YEARS – die berauschende 20-er Jahre Varieté Revue No 2 im Wintergarten Berlin

Der Wintergarten Berlin feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und das mit der berauschenden 20-er Jahre Varieté Revue No 2: GOLDEN YEARS.
Am Samstag, den 8. Oktober 2022, besuchten wir die Show und wurden ein Teil der Hommage an die Roaring Twenties und an die musikalisch und künstlerisch fulminante Zeit.
Die Zwanziger Jahre standen für unbändigen Spaß, exzessive Feiern, ein exzentrisches Nachtleben und auch für die Emanzipation der Frau. Dieser glitzernden Seite der Goldenen Zwanziger widmet sich die aktuelle Show vom Regisseur Rodrigue Funke, der auch schon die Show „Staunen“ im Wintergarten auf die Beine stellte.

Und weil die Roaring Twenties so viele schöne und starke Frauen ins Rampenlicht brachten, stand es natürlich auch außer Frage, dass uns eine schöne und starke Frau durch den Abend führte:
Die Moderatorin und Sängerin Nina de Lianin war nicht nur verboten verführerisch, sondern bezauberte die Zuschauer auch mit ihrem starken Gesang und ihrem Charme. Diese wunderschöne Powerfrau zog uns sofort in ihren Bann und agierte als Sängerin, Moderatorin und Tänzerin ausdrucksstark auf der Bühne.
An ihrer Seite stand ein nicht minder starker Mann: der Regisseur der Show, Rodrigue Funke. Rodrigue Funke wusste ganz genau, dass er mit seiner Hundenummer mit dem Foxterrier Loulou das Publikum sofort entzücken wird. Aber auch alleine auf der Bühne war er der perfekte Entertainer in der Show.

Auch bei dieser Show bewies der Wintergarten, dass er nicht nur für hervorragende Livemusik, sondern auch für brillante und weltweit gefeierte Akrobaten steht. Den Anfang mache ich mit dem positiven und humorvollen Trio Czasar, das uns mit seinem Lächeln begeisterte, um uns anschließend mit einem dreifachen Salto Mortale am Schleuderbrett aufzuputschen.

Gefühlvoll wurde es mit dem Duo Dasha und Vadym. Zuerst beeindruckte uns das Duo mit seinem leidenschaftlichen Tanz auf dem Boden und raubte uns danach in der Luft am Vertikaltuch den Atem. Eine intensive Performance, die zu meinen Highlights an dem gestrigen Abend zählte.
Santeri Koivisto an der Pole zeigte, wie ästhetisch schön ein kraftvoller Körper sein kann. Ein hochklassiger Akrobat, der auch als Schauspieler auf der Bühne glänzte!

Mit Diva Tomasz, die ich schon in der Show „Atemlos“ im Wintergarten bewunderte, zog weiter Magie in den Wintergarten ein. Durch ihr ständiges Drehen und Wirbeln der Flügel erzeugte sie schöne Bilder. In Verbindung mit Marlene Dietrichs Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“, das von Nina de Lianin live gesungen wurde, tauchte ich in eine andere Welt ein und wischte mir wie viele andere im Publikum einige Tränen weg. Dieser bildstarke Gänsehautauftritt untermauerte, wie sinnlos Kriege sind. Eine heutzutage unglaubliche aktuelle und starke Botschaft!
Doch Diva Tomasz kann mehr als berühren. In der zweiten Showhälfte zeigte sie einen erotischen Bauchtanz, der uns in den Orient versetzte und dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Mit Oscar Kaufmann kam eine Augenweide auf die Bühne. Mein Herz pochte sofort stärker, als ich den Artisten sah. Doch Oscar Kaufmann belegte sofort, dass er nicht nur attraktiv ist, sondern auch unglaublich begabt. Am fliegenden Hutständer in Fred Astaire-Manier zeigte er, wozu er als Akrobat in der Lage ist. Am Cyr Wheel verdrehte er dem Publikum schließlich zum zweiten Mal den Kopf.

Das Duo Randols – Massimiliano Medini und Denise Garcia-Sorta – entzündete mit seiner rasanten Rollschuhakrobatik ein regelrechtes Feuerwerk.
Die Mohamed Brothers, die ich bereits aus einer Fernsehsendung kannte, hoben die Körperbeherrschung auf ein ganz neues Level. Ihre Hand-auf-Hand-Performance hat die Zuschauer mitgerissen und zu einem frenetischen Applaus verleitet. Eine energiegeladene Performance, von der man eine ganze Show sehen konnte.

Die Lady in Red, Samira Reddmann, schlüpfe am Trapez in die Rolle der erotischen Tänzerin Anita Berber und faszinierte mit ihren schellen und grazilen Bewegungen oben in der Luft. Dass Alter nur eine Zahl ist, bewies die über 70-jährige Eliane Baranton. Sie jonglierte mit ihren Füßen nicht nur Bälle, sondern auch einen großen Tisch.
Phil Os, der Diabolo-Bändiger, war gestern ein Phänomen. Sein Programmpunkt war innovativ, schnell und frech.

Neben den Moderatoren und den Artisten überzeugte mal wieder die Liveband im Wintergarten. Zu der Band Golden Boys gehörten Florent Mannant, den ich schon in „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ live erlebte (Tenor Saxophon, Klarinette), Camille Pheleps (Klavier), David Hagen (Tuba und Kontrabass) und Chris Farr (Schlagzeug). Gemeinsam versetzten sie die Zuschauer musikalisch in die Goldenen Zwanziger und sorgten für eine beschwingte Stimmung im Saal.

Mein Fazit: Es war gestern ein berauschender und fulminanter Abend. Mit der Show „GOLDEN YEARS“ gelingt dem Wintergarten mal wieder ein Coup. Die Moderatoren, die Artisten und die Musiker sorgten für eine perfekte Unterhaltung, die uns die aktuell schwierige Zeit vergessen ließ. Bis zum 17. Februar 2023 verspürt Ihr noch den Flair der Goldenen Zwanziger im Wintergarten Berlin und könnt eine Show der Extraklasse erleben. Ein absolutes Must-See in Berlin!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin
https://wintergarten-berlin.de/

Text und Fotos © E. Günther
erstes Foto © Wintergarten Berlin

Foto © Wintergarten Berlin
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The Elephant in the Room – Cirque Le Roux im Chamäleon Theater

Das Chamäleon ist ein Lebewesen, das sich ständig der umgebenden Natur anpassen und dementsprechend immer wieder verwandeln kann. In einigen Kulturen symbolisiert zudem das Chamäleon die Einheit aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Und diese beiden Definitionen treffen definitiv auch auf das Chamäleon Theater, Berlins Spielstätte Nummer 1, wenn es um den Neuen Zirkus geht, zu. Immer wieder erfindet sich das Chamäleon Theater neu und zeigt immer wieder verblüffende und besondere Shows, die den Zuschauer entzückt zurücklassen, so auch in der neuen Show „The Elephant in the Room“, die wir am Freitag, den 11. März 2022, besucht haben.

„The Elephant in the Room“ ist der neue Coup der im Jahr 2014 gegründeten französischen Zirkuskompanie Cirque Le Roux, die auch für die Kostüme, das Licht und den Sound in der Show verantwortlich ist, und erzählt eine Geschichte:
Wir befinden uns auf der Hochzeitsfeier von John Barick und Miss Betty, auf einem luxuriösen Anwesen in den 30-er Jahren des letzten Jahrhunderts. Der Trauzeuge Tony und die Bouchons, zwei tollpatschige Butler, tun alles dafür, dass diese Hochzeit ein besonderes Erlebnis wird. Und die Hochzeitsfeier wird auch ein besonderes Erlebnis, aber anders als erwartet – denn die Braut flieht in eine verruchte Raucherlounge. Kann das frisch gebackene Ehepaar noch zueinander finden und die Feier gerettet werden? Und was hat es mit dem liebeshungrigen Dandy Mr. Chance auf sich?

Die sechs Künstler (Craig Gadd, Lina Romero, Jack McGarr, Antonio Terrones y Hernandez, Kritonas Anastasopoulos und Naël Jammal) entführen uns unter der Regie von Charlotte Saliou in die Welt des Hollywood Film Noir und zelebrieren mit ihrem Retro Stück die 30-er Jahre. Die beiden Hälften unterscheiden sich grundlegend in ihrer Stimmung voneinander. Die erste Hälfte ist laut, wild und exzentrisch mit vielen Slapstick-Einlagen à la Charlie Chaplin. Die Neuinterpretation des Schwanensees vor der Pause lässt die Zuschauer im Saal nicht nur euphorisch zurück, sondern bildet auch einen Cut in der Atmosphäre der Show. Die zweite Showhälfte ist dagegen viel intimer und verführerischer und zog mich noch mehr in ihren Bann.

Die Artisten des Cirque Le Roux zeigten Unvorstellbares mit ihren Körpern auf der Bühne. Auch für mich, die schon viel auf der Bühne gesehen hat, gab es viel Neues. Vor allem die Akrobatik am Chinesischen Mast überraschte mich und der Stepptanz berührte mich. Mit ihrer Handstandperformance betonten die Akrobaten ihr perfektes Gefühl für Balance und Körperkraft. Zu der Musik von Alexandra Stréliski versetzte uns die Zirkuskompanie nicht nur in eine andere Zeit, sondern in eine Traumwelt, die uns alles vergessen ließ.

Mein Fazit: So eine Show habe ich zuvor noch nie im Chamäleon Theater erlebt. „The Elephant in the Room“ ist ein Gesamtkunstwerk aus Akrobatik, Film Noir und Theater. Es geht um Liebe zwischen allen Geschlechtern, Betrug, Eifersucht, Begehren und … Mord. Cirque Le Roux kreiert eine Hommage an die alte Kinokunst. Die Artisten bringen eine Show, die sowohl wild als auch zerbrechlich ist. Bis zum 29. Mai 2022 dürft Ihr diese Show noch auf der Bühne des Chamäleon Theaters erleben.

Praktische Hinweise: Die Show dauert 90 min., plus Pause. Seit dem 4. März gilt für den Besuch im Chamäleon die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet).

Adresse: Chamäleon Theater
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://chamaeleonberlin.com/de/shows/the-elephant-in-the-room/?gclid=EAIaIQobChMIzvuyub7C9gIVhhkGAB33NAacEAAYASAAEgJzdvD_BwE&gclsrc=aw.ds
https://www.facebook.com/chamaeleontheater
https://www.facebook.com/cirqueleroux

Text © E. Günther
Titelbild und Portraits © Olivier Gachen
Fotos © Jean Penninck, Eva Trifft, Francesca Torracchi

© Olivier Gachen
Foto © Jean Penninck
Foto © Jean Penninck
Foto © Jean Penninck
Foto © Jean Penninck
Foto © Jean Penninck

Humans – meine Lieblingscompanie Circa Contemporary Circus endlich wieder im CHAMÄLEON Theater

Nach unendlich langen und nervenaufreibenden 18 Monaten kann man im Chamäleon, einer unserer Lieblingsveranstaltungsorte, wieder Shows besuchen. Und für seine Wiedereröffnung hat sich das Chamäleon mit der preisgekrönten australischen Zirkuscompanie Circa für meine absolute Lieblingsartistentruppe entschieden. Im Rahmen einer viermonatigen Residency präsentiert die sechsmal mit dem Helpmann Award ausgezeichnete Truppe Circa gleich für vier Monate vier Stücke im Chamäleon. Die erste Show der Showreihe heißt „Humans“. Am Samstag, den 11. September 2021, besuchten wir die ausverkaufte Show und konnten unsere Vorfreude kaum verbergen.

Unter der Regie von Yaron Lifschitz erleben die zehn Akrobaten / Akrobatinnen (Fran Alvarez Jara, Marty Evans, Nancy Gutierrez, Sam Letch, Hamish McCourty, Daniel O’Brien, Kimberley O’Brien, Jarrod Takle, Luke Thomas, Georgia Webb und Christina Zauner) 70 min. lang ohne Pause, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und wozu der menschliche Körper alles in der Lage ist. Obwohl eins muss ich vorweg schriftlich festhalten: Es handelte sich gestern trotz des Titels der Show „Humans“ um scheinbar übernatürliche Wesen. Zwar schaffte es gestern keiner der Akrobaten / Akrobatinnen, mit der Zunge an seinen/ihren eigenen Ellbogen zu kommen, doch zeigten sie uns eine unmenschlich schöne und körperlich anspruchsvolle Show.

Die Show bot alles, was ein Fan von ästhetisch raffinierter Akrobatikkunst begehrt: menschliche Pyramiden, Verknotungen ineinander, Laufnummern über Schultern und Köpfe der anderen hinweg, Tuchakrobatik, Hand-auf-Hand-Programmpunkte und und. Dies alles passierte in einer unglaublichen Schnelligkeit und Präzision – ohne Absicherung und nur mit viel Vertrauen zu den anderen. 70 min. lang hielt das Publikum den Atem an und schaute ungläubig nach vorne, wo gerade akrobatische Virtuosen etwas Außergewöhnliches scheinbar mühelos auf der Bühne darstellten.

Die Zeit ging leider viel zu schnell um, zu gerne hätte ich mich weiterhin in dieser ausdrucksstarken Körperkunst verloren. Am Ende brach ein frenetischer Applaus im Zuschauersaal aus. Auf der Fahrt nach Hause hörten wir uns noch das leitmotivische Lied der Show „Humans“ an: „The Impossible Dream“ aus dem Musical „Der Mann von La Mancha“ und dachten darüber nach, dass wir gerade zehn akrobatische Kracher auf der Bühne gesehen haben, die bewiesen, dass Menschen alles schaffen können – außer mit ihrer Zunge ihren Ellbogen zu erreichen.

Mein Fazit: Gestern Abend erlebten wir eine akrobatisch hochkarätige Show im Chamäleon. Circa, Australiens Aushängeschild im Neuen Zirkus, zeigte uns mal wieder erstklassige Körperkunst. Ein Must-See, noch bis zum 30.10.2021 im Chamäleon.

Adresse: Chamäleon
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://chamaeleonberlin.com/?utm_source=GMB&utm_medium=organic&utm_campaign=GMB-Home-Page
https://www.facebook.com/chamaeleontheater
https://www.facebook.com/circacontemporarycircus

Text © E. Günther
Fotos © PEDRO GREIG

Wiederaufnahme der Show „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“

Am 15. Juli 2021 kehrt mit „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ eine der künstlerisch wertvollsten Shows wieder zurück in den Wintergarten Berlin! Unbedingt besuchen! Hier mein Bericht aus dem Jahr 2020:

https://meineventtipp.wordpress.com/2020/02/29/20-20-die-20er-jahre-variete-revue-im-wintergarten-berlin/

Text und Bilder im Bericht von E.Günther

Goodbye VIVID

Time to say „Goodbye VIVID!“ im Friedrichstadt-Palast

Donnerstag, 29. April, 19:15 – 20:30 Uhr

Donnerstag verabschiedet sich die sensationelle Show „VivID“ mit einem virtuellen Abschieds-Event.

Der Abend ist kostenlos, Ihr müsst Euch nicht registrieren und braucht auch kein Ticket.

Mein Bericht zu dieser tollen Show: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2181816088811813&id=1520602494933179&__tn__=K-R

Text von E.Günther und Foto von Brinkhoff/Mögenburg

GOLDEN YEARS – Die berauschende 20-er Jahre Varieté Revue No 2 im Wintergarten Berlin

Am Samstag, den 22. Februar 2020, besuchten wir die Show „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ und wurden ein Teil der Hommage an die Roaring Twenties und der musikalischen und vor allem der geschichtlichen Verbindung zu den heutigen 20-er Jahren. Damals berichtete ich Euch davon, dass es für mich die künstlerisch bedeutendste Show des Wintergarten Berlin war, da sie den Zuschauer nicht nur hervorragend unterhielt, sondern auch davor warnte, nicht wieder die gleichen geschichtlichen und politischen Fehler zu machen wie vor 100 Jahren.

Doch die Zwanziger Jahre waren so viel mehr. Sie standen für unbändigen Spaß, fulminante Feiern, ein exzentrisches Nachtleben und auch für die Emanzipation der Frau. Dieser glitzernden Seite der Goldenen Zwanziger widmet sich die neue Show im Wintergarten Berlin: „GOLDEN YEARS – Die 20-er Jahre Varieté Revue No 2“ vom Regisseur Rodrigue Funke, der auch schon die Show „Staunen“ im Wintergarten auf die Beine stellte. Und am Samstag, den 9. Oktober 2020, wurden auch wir zu dieser berauschenden Feier eingeladen.

Und weil die Roaring Twenties so viele schöne und starke Frauen ins Rampenlicht brachten, stand es natürlich auch außer Frage, dass uns eine schöne und starke Frau durch den Abend führte:

Die Moderatorin und Sängerin Nina de Lianin war nicht nur verboten verführerisch, sondern bezauberte die Zuschauer auch mit ihrem starken Gesang und ihrem Charme.

An ihrer Seite stand ein nicht minder starker Mann: der Regisseur der Show Rodrigue Funke. Rodrigue Funke wusste ganz genau, dass er mit einer Hundenummer mit seinen beiden Hunden Loulou und Skipper – wie passend an einem Welthundetag – das Publikum sofort entzücken wird.

Auch bei dieser Show bewies der Wintergarten, dass er nicht nur hervorragende Livemusik, sondern auch für brillante und weltweit gefeierte Akrobaten steht. Den Anfang machte das positive Trio Czasar, das uns mit seinem Lächeln begeisterte, um uns anschließend mit einem dreifachen Salto Mortale am Schleuderbrett den Atem zu rauben.

The Woman in Red, Mareike Koch, verblüffte uns mit Luftakrobatik, bevor Santeri Koivisto an der Pole zeigte, wie ästhetisch schön ein kraftvoller Körper sein kann.

Ich liebe es ja, wenn man hochkarätige akrobatische Nummern mit Witz verbindet und dies taten der Italiener Michélé Chen und die Französin Michéle Demay – Hand auf Hand – perfekt. Ich musste bei ihren Auftritten schmunzeln und anerkennend nicken.

Mit Diva Tomasz, die ich schon in der Show „Atemlos“ im Wintergarten bewunderte, zog wieder Magie in den Wintergarten ein. Durch ihr ständiges Drehen und Wirbeln der Flügel erzeugte sie schöne Bilder. In Verbindung mit Marlene Dietrichs Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“, das von Nina de Lianin live gesungen wurde, tauchte ich in eine andere Welt ein und wischte mir einige Tränen weg. Dieser bildstarke Auftritt untermauerte, wie sinnlos Kriege sind.

Doch Diva Tomasz kann mehr als berühren. In der zweiten Showhälfte zeigte sie einen erotischen Bauchtanz, der uns in den Orient versetzte.

Mit Oscar Kaufmann kam eine Augenweide auf die Bühne. Mein Herz pochte sofort stärker, als ich den Artisten sah. Doch Oscar Kaufmann belegte sofort, dass er nicht nur schön ist, sondern auch unglaublich begabt. Am Cyr Wheel verdrehte er dem Publikum zum zweiten Mal den Kopf und zeigte am fliegenden Hutständer in Fred Astaire-Manier, wozu er als Akrobat in der Lage ist.

Penelope Elena Scheidler stellte unsere Vorstellung von Akrobatik vollkommen auf den Kopf, als sie an ihrem Zopf in der Luft hing und scheinbar leicht und unbeeindruckt ein bewundernswertes Programm in der Luft präsentierte.

Das Duo Randols – Massimiliano Medini und Denise Garcia-Sorta – entzündete mit seiner Rollschuhakrobatik am Ende der Show ein regelrechtes Feuerwerk. Da sie nicht wie andere Showpaare zu diesem Programm ein schnelles Lied wählten, sondern auf ihren Rollschuhen zu einem Opernlied fuhren, verlieh dies dem Auftritt etwas Erhabenes.

Doch ein ganz besonderer Künstler machte die gestrige Show zu einer Show der Extraklasse. Der Clown und Komiker Monsieur Momo brachte uns den ganzen Abend zum Lachen. Mit seiner Mimik und Gestik erinnerte er an die ganz großen Clowns von früher.

Neben den Moderatoren und den Artisten überzeugte mal wieder die Liveband im Wintergarten. Zu der Band Golden Boys gehörten Florent Mannant, den ich schon in „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ live erlebte (Tenor Saxophon, Klarinette), Joe Lutze (Klavier), David Hagen (Tuba und Kontrabass) und Chris Farr (Schlagzeug). Gemeinsam versetzten sie die Zuschauer musikalisch in die Goldenen Zwanziger und sorgten für eine beschwingte Stimmung im Saal.

Mein Fazit: Es war gestern ein unbeschreiblich schöner und stimmiger Abend. Mit der Show „GOLDEN YEARS“ gelingt dem Wintergarten mal wieder ein Coup. Die Moderatoren, die Artisten und die Musiker sorgten für eine perfekte Unterhaltung, die uns die aktuell schwierige Zeit vergessen ließ. Auch ein sehr gutes Hygienekonzept trug dazu bei, dass wir uns sorgenlos unterhalten lassen konnten. Bis zum 7. Februar 2021 verspürt Ihr noch den Flair der Goldenen Zwanziger im Wintergarten Berlin und könnt eine Show der Extraklasse erleben.

Adresse: Wintergarten Berlin

Potsdamer Straße 96

10785 Berlin

Weitere Informationen:

https://www.facebook.com/search/top/?q=wintergarten%20berlin

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Text und Fotos © E. Günther

erstes Foto (Titelbild) © Wintergarten Berlin