FALLING | IN LOVE – die neue opulente Grandshow im Friedrichstadt-Palast Berlin

Fühlt Ihr Euch manchmal auch in der lauten Welt nicht gehört? Wisst Ihr manchmal auch nicht, zu welcher Gruppe Ihr gehört? Aber warum muss man sich überhaupt entscheiden? Reicht es nicht, einfach man Selbst zu sein? Ist nicht jede Farbe wunderschön?

Diese Fragen werden in „FALLING | IN LOVE“, der neuen opulenten Grandshow im Friedrichstadt-Palast unter der Regie von Oliver Hoppmann, beantwortet. Dabei wurde die farbenprächtige und glitzernde Show der Superlative von William Blakes Gedicht „The Garden of Love“ inspiriert.
Mit über 14 Millionen Euro Budget ist „FALLING | IN LOVE“ die bisher teuerste Produktion des Friedrichstadt-Palastes.

Am Samstag, den 20. Januar 2024, begaben wir uns auf eine Reise in die Diamond City, dem Handlungsort der Geschichte, und wurden Zeugen eines mit 100 Millionen Swarovski-Kristallen besetzten Kostüm- und Bühnenbildes und damit der glitzerndsten Grand Show in der Geschichte des Friedrichstadt-Palastes.
In der funkelnden Diamond City existieren nur drei Farben: Rot, Blau und Grün. Um ein Teil der Gesellschaft zu sein, muss man sich für eine dieser Farben entscheiden. Die drei unterschiedlichen Farben bilden keine Einheit, sondern stellen unterschiedliche Welten bzw. Gärten dar. Jede Farbe versucht, mit ihrem jeweiligen Vertreter die Menschen von den Vorzügen ihrer jeweiligen Farbenwelt zu überzeugen und für ihren Garten zu gewinnen.

Die drei unterschiedlichen Gärten werden von den drei talentierten Sängern Marc Chardon, Floor Krijnen und Jara Buczinski präsentiert. Mit starkem und voluminösem Gesang und einem farbintensiven Tanz mit dem Tanzensemble in den Farben ihres jeweiligen Gartens ziehen sie alle Register. Zur poppigen Live-Musik von Daniel Behrens werden von den Sängern drei aufeinanderfolgende groovige Lieder die drei unterschiedlichen Gärten vorgestellt. So weiß der Zuschauer am Ende nicht, für welche Farbe er sich entscheiden würde.

Auch der Hauptfigur der Geschichte in „FALLING | IN LOVE“ geht es nicht anders: You. You ist ein gehörloser Poet, der sich von der Gesellschaft nicht gehört und nicht verstanden fühlt. Der Hauptcharakter weiß nicht, wo er hingehört, was durch sein weißes Outfit verdeutlicht wird. You möchte sich für keine einzige Farbe entscheiden und wird deswegen von den drei Gärten aus der Stadt in die Unterwelt verstoßen. Doch auch dort gibt er seine Suche nach der wahren Liebe und seinem Platz in der Welt nicht auf.
Callum Webdale, ein ebenfalls gehörloser Künstler, interpretiert fantastisch die Rolle des träumenden Poeten. Mit seiner ausdrucksstarken Körpersprache verbildlicht er die Gefühle der Hauptfigur und tanzt sich mit dem Modern Dance in die Herzen des Publikums.

In der Welt der Außenseiter trifft You auf Leon, das letzte Chamäleon. Leon glaubt nicht mehr an die einzelnen Farben und zeigt You die Welten, in denen er verkehrt: u.a. eine mysteriöse Perlenwelt. Das Chamäleon erzählt You vom Garten der Liebe, in dem man sich nicht für eine Farbe entscheiden muss, weil alle Farben gleichberechtigt nebeneinander leben.
Olivier Erie St.Louis, dessen Gesang und Schauspiel ich bereits in der vorherigen Show im Friedrichstadt-Palast (Arise) mit viel Applaus honoriert habe, begeisterte mich auch in seiner Rolle des Chamäleon.

Auf seiner Reise mit Leon lernt You eine andere Außenseiterin kennen: Me, eine nach Freiheit strebende Rebellin, die nicht weiß, was Liebe ist. Während sie You das Gefühl der Freiheit näherbringt, zeigt ihr You, was wahre Liebe bedeutet. You und Me werden zu einer Einheit, die zusammen die Grenzen der starren und einseitigen Welt überwindet.
Laura Panzeri, vielen in der Rolle der Prinzessin Jasmin in Disneys Musical „Aladdin“ bekannt, entzückt dabei mit ihrem Gesang und Schauspiel in der Rolle Me.

Stage-Architekt Arthur Mamou-Mani kreierte in der Show fantastische Traumwelten, die uns entführen und uns alles Andere vergessen lassen. Eine Perlenwelt mit einem Pool aus Swaroswki-Kristallen, Meerjungfrauen und andere farbenprächtige Fantasywesen schaffen eine opulente und farbenprächtige Welt auf der Bühne. Jean Paul Gaultiers exzentrische Kostüme mit seinen typischen Besonderheiten wie dem spitzen „Madonna-BH“, der Matrosen-Kleidung und den erotischen Korsagen vervollständigen das Bild einer fantasievollen Parallelwelt.

Doch die Show ist nicht nur rasant und dynamisch, sondern bietet auch Momente der Entschleunigung, zum Beispiel mit dem „Sanddorn Balance Act“ des Künstlers Andreis Jacobs Rigolo. Fast 15 Minuten lang erlebt der Zuschauer, wie der Artist mit seinen bloßen Händen und einem unglaublichen Fingerspitzengefühl dreizehn übergroße und hölzerne Palmblätter zu einem Gebilde baut – nur von der Feder des Poeten zusammengehalten.

Nach der Pause geht es aber in der zweiten Hälfte noch schneller und bunter weiter.
Wer wie ich bis jetzt jede Show im Friedrichstadt-Palast besucht hat, weiß, was in keiner Show fehlen darf: die berühmte Chorus Line des Tanzensembles. Auch diesmal schafft es die Choreografin Alexandra Georgieva uns zu überraschen, in dem die Line anders als gewohnt dargeboten wird. Ganz in schwarz und mit langen weißen Handschuhen kommen die 15 Tänzer, diesmal sowohl Frauen als auch Männer, auf die Bühne und bringen das Publikum zu einem frenetischen Applaus.
Auch der Bungee Trapez Act und die Trampolin-Akrobatik versetzen die Zuschauer in Begeisterung.


Am Ende erlebt der Zuschauersaal eine optimistische und schöne Welt, die wahrscheinlich nur so auf der Bühne stattfinden wird: Es ist ein Neuanfang mit allen Gärten und Farben, die friedlich und respektvoll nebeneinander existieren. Was für eine schöne Botschaft und Würdigung der 28 Nationen und der verschiedenen Religionen, die im Friedrichstadt-Palast täglich harmonisch zusammen arbeiten. Ein Ende, das nicht nur mich zu Tränen rührte!

Mein Fazit: Dem Regisseur Oliver Hoppmann gelingt mit „FALLING | IN LOVE“ eine zugleich glamouröse und nachdenkliche Show. Der Zuschauer fühlt mit der Figur You, ihrer Suche nach der wahren Liebe und Zugehörigkeit und verinnerlicht die Botschaft der Show: Alle Farben und Menschen sind wunderschön! Die intensiven und farbenprächtigen Bilder, die gefühlvollen und schnellen Lieder der Sänger und die eindrucksvollen Akrobatik-Programmpunkte berühren und unterhalten. „FALLING | IN LOVE“ ist ein Must-See im Friedrichstadt-Palast.

Adresse: Friedrichstadt-Palast
Friedrichstraße 107
10117 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/friedrichstadt.palast
https://www.palast.berlin/show/falling-in-love/

Text © E. Günther
Titelfoto / Key Visual © Friedrichstadt-Palast
Fotos © Nady El-Tousny

Key Visual ©️ Friedrichstadt-Palast
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny
Foto © Nady El-Tousny

MAD MAGIC -The Crazy Variety Show im Wintergarten Berlin

Seit Jahren besuchen wir die Shows im Wintergarten Berlin, denn auch wenn die Shows unterschiedlich konzipiert sind, so haben sie sehr viel gemeinsam: Akrobatik auf hohem Niveau, interessante Showkonzepte, mitreißende Musik und eine hervorragende Küche im Wintergarten. Vier Gründe, warum wir auch die neue Show unter der Regie von Rodrigue Funke unbedingt besuchen wollten. Dies taten wir auch am Samstag, den 28. Oktober 2023.

Die neue Show im Wintergarten Berlin heißt „MAD MAGIC -The Crazy Variety Show“ und hat – wie der Name schon verrät – einen magischen roten Faden: Die Zauberei steht im Mittelpunkt. Doch diesmal gibt es noch einen fünften Grund, warum man in den Wintergarten Berlin unbedingt gehen sollte. Die Moderatoren der Show überzeugen mit einem bissigen Humor. Der immer schlechtgelaunte Moderator Hieronymus und Chantall, die mich sehr an die Komikerin Martina Hill erinnert hat, führen mit viel Witz durch die Show.

Wie immer präsentierte der Wintergarten Weltklasseakrobaten, die die erwachsenen Zuschauer wie kleine Kinder zum Staunen und Mitfiebern brachten. Zu meinen Highlights gehörten an dem Abend: Hermenegildo Gomes, der seinen Körper in unvorstellbare Formen mit einer Leichtigkeit verbog, und Kristina Bautina, die Königin am Trapez, die mit ihren Spann- und Fersenhängen das Publikum begeistert hat. Das Messerwerfer-Duo Igor und Tatjana hätte das Talent, eine ganze Show alleine zu füllen, denn aus jeder Nummer machten sie mit ihrem Showtalent etwas ganz Besonderes. Auch Jochen Schell zog mit seiner Jonglage und Kreisel-Manipulation den Saal in seinen Bann.

Aber diesmal standen nicht die Akrobaten im Mittelpunkt, sondern die zaubernden Illusionisten, die ihre Liebe zur Zauberei mit viel Humor verbanden und so auch das erwachsene Publikum packten. Sehr gefallen hat uns Darren Burrell an dem Abend. Mit Seifenblasen erzeugte er eine wahrlich magische Atmosphäre, die uns in eine Traumwelt führte. Charlie Mag war nicht nur eine Augenweide für das weibliche Publikum, sondern verband Zaubern mit Tanzen und zeigte uns mit seiner Kartenmanipulation, dass Kartentricks nicht langweilig, sondern innovativ sein können.

Das Wiedersehen mit dem französischen Kult-Zauberer Otto Wessely und seiner Christa ließ kein Auge trocken. Er beeindruckte alle mit einer parodistisch-burlesken Show, in der Plüschtauben und Gummihasen die Zauberei ad absurdum führten und für viele Lacher sorgten.
Der Zauberer Dion van Rijt demonstrierte seine Wandelbarkeit, indem er gleich mehrere Male in verschiedenen Rollen auf der Bühne erschien: als Miss Dion (Drag Queen) und als The Great Magician (klassische Zauberei wie das Zersägen einer Person mit einer Assistentin). Dabei gehörte es zu seinem Programm, dass er die Zuschauer zu allem Anschein nach hinter seine Tricks blicken ließ.
Neben der Zauberei und Akrobatik war auch der Tanz sehr wichtig in der Show. Dafür sorgten die Magic Girls Rachel Dowse, Alona Volynets, Diana Melnychuk und Isobel Skilton.

Mein Fazit: „MAD MAGIC -The Crazy Variety Show“ ist keine klassische Zaubershow. Viele traditionelle Zaubertricks werden absichtlich auf den Kopf gestellt und es gibt viel Neues zu bestaunen. Zauberei gepaart mit viel Comedy, lustigen Moderatoren, unterhaltsamem Tanz und sehr talentierten Akrobaten machen diese Show aus. Bis zum 18. Februar 2024 könnt Ihr die Show noch im Wintergarten Berlin live erleben!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Str. 96
10785 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin
https://wintergarten-berlin.de/shows/mad-magic/

Text und Fotos © E. Günther
Titelbild © Wintergarten Berlin

Titelbild © Wintergarten Berlin
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther

GOLDEN YEARS – die berauschende 20-er Jahre Varieté Revue No 2 im Wintergarten Berlin

Der Wintergarten Berlin feiert in diesem Jahr seinen 30. Geburtstag und das mit der berauschenden 20-er Jahre Varieté Revue No 2: GOLDEN YEARS.
Am Samstag, den 8. Oktober 2022, besuchten wir die Show und wurden ein Teil der Hommage an die Roaring Twenties und an die musikalisch und künstlerisch fulminante Zeit.
Die Zwanziger Jahre standen für unbändigen Spaß, exzessive Feiern, ein exzentrisches Nachtleben und auch für die Emanzipation der Frau. Dieser glitzernden Seite der Goldenen Zwanziger widmet sich die aktuelle Show vom Regisseur Rodrigue Funke, der auch schon die Show „Staunen“ im Wintergarten auf die Beine stellte.

Und weil die Roaring Twenties so viele schöne und starke Frauen ins Rampenlicht brachten, stand es natürlich auch außer Frage, dass uns eine schöne und starke Frau durch den Abend führte:
Die Moderatorin und Sängerin Nina de Lianin war nicht nur verboten verführerisch, sondern bezauberte die Zuschauer auch mit ihrem starken Gesang und ihrem Charme. Diese wunderschöne Powerfrau zog uns sofort in ihren Bann und agierte als Sängerin, Moderatorin und Tänzerin ausdrucksstark auf der Bühne.
An ihrer Seite stand ein nicht minder starker Mann: der Regisseur der Show, Rodrigue Funke. Rodrigue Funke wusste ganz genau, dass er mit seiner Hundenummer mit dem Foxterrier Loulou das Publikum sofort entzücken wird. Aber auch alleine auf der Bühne war er der perfekte Entertainer in der Show.

Auch bei dieser Show bewies der Wintergarten, dass er nicht nur für hervorragende Livemusik, sondern auch für brillante und weltweit gefeierte Akrobaten steht. Den Anfang mache ich mit dem positiven und humorvollen Trio Czasar, das uns mit seinem Lächeln begeisterte, um uns anschließend mit einem dreifachen Salto Mortale am Schleuderbrett aufzuputschen.

Gefühlvoll wurde es mit dem Duo Dasha und Vadym. Zuerst beeindruckte uns das Duo mit seinem leidenschaftlichen Tanz auf dem Boden und raubte uns danach in der Luft am Vertikaltuch den Atem. Eine intensive Performance, die zu meinen Highlights an dem gestrigen Abend zählte.
Santeri Koivisto an der Pole zeigte, wie ästhetisch schön ein kraftvoller Körper sein kann. Ein hochklassiger Akrobat, der auch als Schauspieler auf der Bühne glänzte!

Mit Diva Tomasz, die ich schon in der Show „Atemlos“ im Wintergarten bewunderte, zog weiter Magie in den Wintergarten ein. Durch ihr ständiges Drehen und Wirbeln der Flügel erzeugte sie schöne Bilder. In Verbindung mit Marlene Dietrichs Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“, das von Nina de Lianin live gesungen wurde, tauchte ich in eine andere Welt ein und wischte mir wie viele andere im Publikum einige Tränen weg. Dieser bildstarke Gänsehautauftritt untermauerte, wie sinnlos Kriege sind. Eine heutzutage unglaubliche aktuelle und starke Botschaft!
Doch Diva Tomasz kann mehr als berühren. In der zweiten Showhälfte zeigte sie einen erotischen Bauchtanz, der uns in den Orient versetzte und dem Publikum ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Mit Oscar Kaufmann kam eine Augenweide auf die Bühne. Mein Herz pochte sofort stärker, als ich den Artisten sah. Doch Oscar Kaufmann belegte sofort, dass er nicht nur attraktiv ist, sondern auch unglaublich begabt. Am fliegenden Hutständer in Fred Astaire-Manier zeigte er, wozu er als Akrobat in der Lage ist. Am Cyr Wheel verdrehte er dem Publikum schließlich zum zweiten Mal den Kopf.

Das Duo Randols – Massimiliano Medini und Denise Garcia-Sorta – entzündete mit seiner rasanten Rollschuhakrobatik ein regelrechtes Feuerwerk.
Die Mohamed Brothers, die ich bereits aus einer Fernsehsendung kannte, hoben die Körperbeherrschung auf ein ganz neues Level. Ihre Hand-auf-Hand-Performance hat die Zuschauer mitgerissen und zu einem frenetischen Applaus verleitet. Eine energiegeladene Performance, von der man eine ganze Show sehen konnte.

Die Lady in Red, Samira Reddmann, schlüpfe am Trapez in die Rolle der erotischen Tänzerin Anita Berber und faszinierte mit ihren schellen und grazilen Bewegungen oben in der Luft. Dass Alter nur eine Zahl ist, bewies die über 70-jährige Eliane Baranton. Sie jonglierte mit ihren Füßen nicht nur Bälle, sondern auch einen großen Tisch.
Phil Os, der Diabolo-Bändiger, war gestern ein Phänomen. Sein Programmpunkt war innovativ, schnell und frech.

Neben den Moderatoren und den Artisten überzeugte mal wieder die Liveband im Wintergarten. Zu der Band Golden Boys gehörten Florent Mannant, den ich schon in „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ live erlebte (Tenor Saxophon, Klarinette), Camille Pheleps (Klavier), David Hagen (Tuba und Kontrabass) und Chris Farr (Schlagzeug). Gemeinsam versetzten sie die Zuschauer musikalisch in die Goldenen Zwanziger und sorgten für eine beschwingte Stimmung im Saal.

Mein Fazit: Es war gestern ein berauschender und fulminanter Abend. Mit der Show „GOLDEN YEARS“ gelingt dem Wintergarten mal wieder ein Coup. Die Moderatoren, die Artisten und die Musiker sorgten für eine perfekte Unterhaltung, die uns die aktuell schwierige Zeit vergessen ließ. Bis zum 17. Februar 2023 verspürt Ihr noch den Flair der Goldenen Zwanziger im Wintergarten Berlin und könnt eine Show der Extraklasse erleben. Ein absolutes Must-See in Berlin!

Adresse: Wintergarten Berlin
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/WintergartenBerlin
https://wintergarten-berlin.de/

Text und Fotos © E. Günther
erstes Foto © Wintergarten Berlin

Foto © Wintergarten Berlin
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther
Foto © E.Günther

ARISE Grand Show im Friedrichstadt-Palast Berlin – Liebe ist stärker als die Zeit (2022)

Es kommt selten vor, dass ich eine Show unbedingt ein 2.Mal besuchen möchte. Bei der Show „Arise – Liebe ist stärker als die Zeit“ im Friedrichstadt-Palast Berlin war es aber der Fall. Und beim 2.Mal, 6 Monate nach dem 1.Besuch, war ich sogar noch mehr geflasht! Wunderbare Darsteller, Sänger und Akrobaten und eine schillernde Bühnenshow!

Mehr dazu hier oder auf meiner Blogseite „Mein Event-Tipp“ bei Facebook:
https://www.facebook.com/1520602494933179/posts/3040272439632836/?d=n

Text © E. Günther
Titelfoto © Friedrichstadt-Palast

Agatha Christies Meisterwerk „Mord im Orientexpress“ in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater

„Mord im Orientexpress“ ist mein Lieblingsroman von Agatha Christie. Nur wenn ich an diese spannende Geschichte denke, bekomme ich schon Gänsehaut. Der Krimiroman aus dem Jahr 1934 wurde unzählige Male verfilmt – zuletzt 2017 mit Kenneth Branagh als Poirot und mit Johnny Depp als Gangsterboss.
Und nun endlich kam Agatha Christies Meisterwerk auf die Theaterbühne in Berlin – und wie.

Seit Monaten warteten wir darauf, das Theaterstück mit und unter der Regie von Katharina Thalbach in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater erleben zu dürfen. Aber zuerst wurde die teuerste und größte Inszenierung, die je in dem Theater aufgeführt wurde, wegen Corona verschoben und dann waren alle Karten gleich ausverkauft. Das Theaterstück musste wegen einer gewaltigen Nachfrage verlängert werden und hier schlug unsere Stunde. Am Dienstag, den 29. März 2022, stiegen wir endlich in den Orientexpress ein und wurden in einem bis auf den letzten Platz ausverkauften Theater Zeugen einer der wendungsreichsten Kriminalgeschichte.

Doch wovon handelt Agatha Christies Meisterwerk „Mord im Orientexpress“?
Der belgische Meisterdetektiv Hercule Poirot möchte mit dem Orientexpress von Istanbul nach London reisen. Doch es gibt keine freien Plätze mehr im Zug. Nur wegen seiner Bekanntschaft zum mitreisenden Eisenbahndirektor Monsieur Bouc bekommt Poirot doch noch ein Abteil. Auf seiner Reise lernt er viele wichtige Leute kennen: Die russische Prinzessin Dragomiroff und die ungarische Gräfin Andrenyi sind nur ein Teil dieses illustren Kreises. Wegen Schnee kommt der Zug in Serbien zum Stehen und es wird jemand im Zug ermordet. Gelingt es, Hercule Poirot diesen mysteriösen Mord aufzuklären und den Täter zu finden?

Hercule Poirot ist ein belgischer Meisterdetektiv, der jeden noch so schwierigen Fall bravourös lösen kann. Dagegen benimmt er sich im zwischenmenschlichen Bereich nicht gerade meisterhaft. Stur, eigensinnig und mürrisch, so tritt er mit seinem gepflegten Schnurrbart überall auf und löst bei jedem Mordverdächtigen Unbehagen, aber auch Respekt aus. Peter Ustinov setzte diese Figur in den Verfilmungen perfekt um, doch auch Katharina Thalbach gelingt mit ihrer Interpretation des eitlen Privatdetektivs ein künstlerisches Meisterwerk. Thalbach lebt diese Rolle und geht in ihr auf. Ein französisch sprechender Detektiv, der das H nicht aussprechen kann, die Redewendungen stets falsch verwendet und ständig „oh, là, là, là, là“ zum Besten gibt – das Publikum brach mehrmals am Abend in Gelächter aus.
Katharina Thalbach präsentiert diese Rolle sehr herzlich und mit einem komödiantischen Augenzwinkern, was an manchen Stellen an den berühmten Charlie Chaplin erinnert. Doch dabei vergisst sie nie, auch die nachdenkliche und traurige Seite der Figur dem Publikum zu zeigen.

Monatelang konnte ich es nicht erwarten, Tobias Bonn in seiner Rolle des Monsieur Bouc und Christoph Marti in der Rolle der Helen Hubbard auf der Bühne zu bewundern. Seit dem Musical „Frau Luna“ und der Show „Cindy und Bert“ vergöttere ich das Talent der Geschwister Pfister, doch leider hatte Corona an dem Abend andere Pläne und die beiden konnten nicht auftreten. In die Rolle des loyalen und manchmal verpeilten Monsieur Bouc schlüpfte an dem Abend der Regieassistent und Helen Hubbard wurde von einer Tänzerin des Theaterstücks gespielt. Obwohl beide diese Rollen noch nie gespielt haben, haben sie uns im Theaterstück überzeugt und bekamen zurecht einen fantastischen Applaus am Ende.
Trotzdem werde ich wieder Karten für eine Aufführung im August kaufen, um die Geschwister Pfister doch noch im „Mord im Orientexpress“ zu sehen. Vor allem bin ich schon auf Christoph Martis Interpretation des singenden und trinkenden Vamps Helen Hubbard mit den vielen Bindestrichen im Namen gespannt.

An dem Abend fand ich Andreja Schneider (ebenfalls Geschwister Pfister) in ihrer Rolle der russischen Prinzessin Dragomiroff überragend. Die Prinzessin wirkt streng, stur und garstig und lächelt nie, doch hat sie ein goldenes Herz und ist sehr loyal. Meisterhaft von Andreja Schneider interpretiert!
Auch Anna Thalbach überzeugt mit ihrer Darstellung der Mary Debenham, einer englischen Hauslehrerin und verliebten Ehebrecherin. Im Kontrast zu dieser starken Frauenfigur steht die zerbrechliche und passiv wirkende Gräfin Andrenyi aus Ungarn, die sehr authentisch von Nellie Thalbach gemimt wird.
Ebenfalls stark stellen Wenka von Mikulicz als die strenge deutsche Zofe Hildegard Schmidt und Nadine Schori als die steife schwedische Kinderkrankenschwester Greta Ohlsson ihre jeweilige Rolle dar.

Die männlichen Rollen haben mich an dem Abend auch sehr gut unterhalten: Raphael Dwinger als der loyale schottische Offizier Colonel Arbuthnot und Geliebter der Englischlehrerin, Alexander Dydyna als der ehrgeizige und schüchterne Hector MacQueen, Max Gertsch als der besorgte Schaffner Michel und Mat Schuh als der skrupellose Gangsterboss Samuel Ratchett – alle Rollen wurden von den aufgezählten Darstellern großartig verkörpert.

Das im Vorfeld sehr gepriesene Bühnenbild von Momme Röhrbein ist das beste Bühnenbild, das ich je in einem Theaterstück gesehen habe und auch ein Grund, warum man dieses Theaterstück unbedingt gesehen haben muss. Das doppelstöckige Bühnenbild sorgt dafür, dass auch die Zuschauer auf den oberen Rängen alles gut bewundern können, darunter eine noble Hotelhalle in Istanbul, einen fahrenden Zug auf der Bühne und die detailliert nachempfundene exklusive erste Klasse im Orientexpress.
Auch die 100 Kostüme mit Pailletten, Federn, Pelz, Samt und Seide von Guido Maria Kretschmer kreieren eine wunderbare und authentische Atmosphäre der frühen 30-er Jahre.

Der Komponist Christoph Israel bricht mit den Tanz- und Gesangsparts in der Theaterfassung „Mord im Orientexpress“ mit den Grenzen der Kunstform Theater und vermischt durch den Einsatz eigens komponierter Musicalnummern, bekannter Broadway-Songs und Klassiknummern von Tschaikowsky und Prokofieff verschiedene Kunstformen miteinander, was das Theaterstück so einzigartig macht und von dem Publikum gefeiert wurde.
Auch die Choreographie, darunter ein sinnlicher Bauchtanz, von
Christopher Tölle nimmt das begeisterte Publikum in den geheimnisvollen Orient mit.

Mein Fazit: Zurecht sind die Vorstellungen „Mord im Orientexpress“ in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater schnell ausverkauft, denn die Aufführung ist ein Must-See! Der Cast ist nicht nur sehr bekannt und beliebt, sondern auch unglaublich talentiert! Jede noch so kleine Rolle wurde grandios besetzt. Das Bühnenbild ist aufwendig und extravagant. Auch die Kostüme, der Einsatz der Videoaufnahmen, die Musik und die Choreografie sorgen für eine einzigartige Atmosphäre auf der Bühne.
Die Themen des literarischen Meisterwerks werden auf der Bühne perfekt aufgegriffen: Loyalität, Freundschaft und Zusammenhalt und die Frage, was Gerechtigkeit bedeutet. Die Regisseurin schafft ein audiovisuelles Kunstwerk aus Theaterstück, Musical, Komödie und Pantomime. Das Theaterstück wird am 17. August 2022 wegen seines unglaublichen Erfolgs wieder aufgenommen und wird vorerst bis zum 11. September 2022 in der Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater gespielt. Unbedingt hingehen!

Praktischer Hinweis: Das Theaterstück dauert ca. 3 Stunden (inklusive einer Pause).

Adresse: Komödie am Kurfürstendamm im Schiller Theater
Bismarckstr. 110
10625 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/komoedieamkurfuerstendammimschillertheater
https://www.komoedie-berlin.de/produktionen/mord-im-orientexpress.html

Text © E. Günther
Titelbild bzw. die Illustration am Anfang © Agi Dawaachu
Fotos © Franziska Strauss

Illustration © Agi Dawaachu
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss
Foto © Franziska Strauss

ARISE Grand Show im Friedrichstadt-Palast Berlin – Liebe ist stärker als die Zeit

„Ohne Glaube an ihre Dauer wäre die Liebe nichts, nur Beständigkeit macht sie groß.“ (Honoré de Balzac)

Diesem wunderschönen Thema – der Liebe, die die Zeit überwindet – widmet sich seit dem 7. August 2021 die neue und 11 Millionen teure schillernde Show „ARISE Grand Show“ im Friedrichstadt-Palast. Am Freitag, den 3. September 2021, wurden auch wir Zeuge davon, dass die Liebe über die Zeit siegen wird.

Das Leben des Fotografen Cameron (von Frank Winkels authentisch verkörpert) scheint perfekt zu sein. Mit seiner Liebe, die gleichzeitig auch seine Muse ist, reist er um die Welt und genießt das Leben. Doch eines Tages stirbt seine große Liebe und nimmt Cameron jeden Funken Hoffnung. Gefangen in Bildern, die ihn an die unbeschwerte Zeit mit ihr erinnern, kann er die Vergangenheit nicht hinter sich lassen. Gemeinsam mit der Zeit, dem Licht und einer Muse taucht er in eine Welt voller farbenprächtiger Bilder ein.

Auch das Publikum wird in eine wunderschöne Welt aus emotionalen und farbenfrohen Bildern mitgenommen und begleitet Cameron auf seiner Reise zu sich selbst. 33 spektakuläre Revuenummern von unglaublicher Intensität begeistern den Zuschauer in der Show.

Die Live-Musik der Showband unter der Leitung des Dirigenten Daniel Behrens ist eine Mischung aus Elektro-Pop, Funk, Balladen und Hip Hop und animiert zum Träumen und zum Mitgrooven auf den Sitzen. Zwei der Lieder hat Conchita WURST geschrieben. Tertia Botha als das Licht, Olivier St. Louis als die Zeit und Laurie Hagen als die Muse bilden auf der Bühne eine künstlerische Symbiose und sorgen mit ihrem Gesang für unvergessliche Momente.

Mal wieder landet der Friedrichstadt-Palast mit seinen Choreografen einen Coup: Neben Alexandra Georgieva, der Choreografiekönigin des Balletts im Friedrichstadt-Palast, kreieren diesmal Ohad Naharin, seit 1990 Leiter der „Batsheva Dance Company“, Ashley Wallen, der die Tanzszenen für den Film „The Greatest Showman“ auf die Beine gestellt hat, und der ehemalige Startänzer Eric Gauthier, einzigartige und gefühlsbetonte Choreografien in der Show „ARISE Grand Show“.
Für immer unvergessen bleibt Naharins neue Interpretation von „Echad Mi Yodea“: Männer auf Stühlen und mit gleichen Anzügen entledigen sich nach und nach ihrer Schuhe, ihrer Hemden und Hosen und damit auch ihrer inneren Lasten.

Dass das Publikum für über zwei Stunden in eine farbenreiche Welt mitgenommen werden kann, verdanken wir auch Frida Arvidsson, die ein bombastisches Bühnenbild geschaffen hat, und dem in Paris lebenden Modeschöpfer Stefano Canulli und seinen fantasievollen Kostümen. Vor allem die vielfarbige Unterwasserwelt mit den sprudelnden Fontänen hat es mir hier angetan. Der Fotograf Kristian Schuller, vielen aus der TV-Show „Germany’s Next Topmodel“ bekannt, sorgt mit seinen Bildern für eine weitere Intensität der erzählten Geschichte.

Die Akrobaten im Friedrichstadt-Palast sind auch diesmal eine Augenweide. Bei den Salti und Pirouetten – an zwei gegenüberstehenden Schaukeln – der Artistentruppe „Russian Swing Act“ von Alexey Pronin und dem halsbrecherischen Flying Trapez Act von The New Flying Caceres blieb dem Publikum oft der Atem stehen. Der begeisterte Applaus am Ende der Programmpunkte und am Showende war mehr als berechtigt.

Mein Fazit: Dem Regisseur Oliver Hoppmann gelingt mit „ARISE Grand Show“ eine zugleich glamouröse und nachdenkliche Show. Der Zuschauer fühlt mit der Figur Cameron, ihrer Zerrissenheit zwischen Licht und Schatten, Vergangenheit und Gegenwart und verinnerlicht die Botschaft der Show: Liebe ist stärker als die Zeit und überdauert mit ihrer mächtigen Kraft und Stärke alles. Man darf nur nie aufgeben und muss sich immer wieder vom Neuen erheben. Die intensiven und farbenprächtigen Bilder und die gefühlvollen und schnellen Lieder der Show berühren und unterhalten. „ARISE Grand Show“ ist ein Must-See!

Praktische Hinweise: Die Show dauert 2,5 Stunden (mit einer 30-minütigen Pause). Im Friedrichstadt-Palast gilt weiterhin die 3G-Regel. Das TÜV-geprüfte Hygienekonzept ist sehr gut durchdacht (Schachbrett-System im Zuschauersaal etc.). Es gibt eine
kostenlose Umbuchungsoption und eine Geld-zurück-Garantie bei Showausfall.

Weitere Informationen:
https://www.palast.berlin/
https://www.facebook.com/friedrichstadt.palast

Adresse: Friedrichstadt-Palast
Friedrichstraße 107
10117 Berlin

Text © E. Günther
Titelfoto © Friedrichstadt-Palast
Foto „Full of Dreams – Fontäne“ © Ralph Larmann
Foto „ARISE Kickline Time“ © Brinkhoff-Moegenburg
letzte Szenenbilder © E. Günther

Titelfoto © Friedrichstadt-Palast
Foto „Full of Dreams – Fontäne“ © Ralph Larmann
Foto „ARISE Kickline Time“ © Brinkhoff-Moegenburg
Foto © E.Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther
Foto © E. Günther

Humans – meine Lieblingscompanie Circa Contemporary Circus endlich wieder im CHAMÄLEON Theater

Nach unendlich langen und nervenaufreibenden 18 Monaten kann man im Chamäleon, einer unserer Lieblingsveranstaltungsorte, wieder Shows besuchen. Und für seine Wiedereröffnung hat sich das Chamäleon mit der preisgekrönten australischen Zirkuscompanie Circa für meine absolute Lieblingsartistentruppe entschieden. Im Rahmen einer viermonatigen Residency präsentiert die sechsmal mit dem Helpmann Award ausgezeichnete Truppe Circa gleich für vier Monate vier Stücke im Chamäleon. Die erste Show der Showreihe heißt „Humans“. Am Samstag, den 11. September 2021, besuchten wir die ausverkaufte Show und konnten unsere Vorfreude kaum verbergen.

Unter der Regie von Yaron Lifschitz erleben die zehn Akrobaten / Akrobatinnen (Fran Alvarez Jara, Marty Evans, Nancy Gutierrez, Sam Letch, Hamish McCourty, Daniel O’Brien, Kimberley O’Brien, Jarrod Takle, Luke Thomas, Georgia Webb und Christina Zauner) 70 min. lang ohne Pause, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und wozu der menschliche Körper alles in der Lage ist. Obwohl eins muss ich vorweg schriftlich festhalten: Es handelte sich gestern trotz des Titels der Show „Humans“ um scheinbar übernatürliche Wesen. Zwar schaffte es gestern keiner der Akrobaten / Akrobatinnen, mit der Zunge an seinen/ihren eigenen Ellbogen zu kommen, doch zeigten sie uns eine unmenschlich schöne und körperlich anspruchsvolle Show.

Die Show bot alles, was ein Fan von ästhetisch raffinierter Akrobatikkunst begehrt: menschliche Pyramiden, Verknotungen ineinander, Laufnummern über Schultern und Köpfe der anderen hinweg, Tuchakrobatik, Hand-auf-Hand-Programmpunkte und und. Dies alles passierte in einer unglaublichen Schnelligkeit und Präzision – ohne Absicherung und nur mit viel Vertrauen zu den anderen. 70 min. lang hielt das Publikum den Atem an und schaute ungläubig nach vorne, wo gerade akrobatische Virtuosen etwas Außergewöhnliches scheinbar mühelos auf der Bühne darstellten.

Die Zeit ging leider viel zu schnell um, zu gerne hätte ich mich weiterhin in dieser ausdrucksstarken Körperkunst verloren. Am Ende brach ein frenetischer Applaus im Zuschauersaal aus. Auf der Fahrt nach Hause hörten wir uns noch das leitmotivische Lied der Show „Humans“ an: „The Impossible Dream“ aus dem Musical „Der Mann von La Mancha“ und dachten darüber nach, dass wir gerade zehn akrobatische Kracher auf der Bühne gesehen haben, die bewiesen, dass Menschen alles schaffen können – außer mit ihrer Zunge ihren Ellbogen zu erreichen.

Mein Fazit: Gestern Abend erlebten wir eine akrobatisch hochkarätige Show im Chamäleon. Circa, Australiens Aushängeschild im Neuen Zirkus, zeigte uns mal wieder erstklassige Körperkunst. Ein Must-See, noch bis zum 30.10.2021 im Chamäleon.

Adresse: Chamäleon
in den Hackeschen Höfen
Rosenthaler Straße 40/41
10178 Berlin

Weitere Informationen:
https://chamaeleonberlin.com/?utm_source=GMB&utm_medium=organic&utm_campaign=GMB-Home-Page
https://www.facebook.com/chamaeleontheater
https://www.facebook.com/circacontemporarycircus

Text © E. Günther
Fotos © PEDRO GREIG

Wiederaufnahme der Show „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“

Am 15. Juli 2021 kehrt mit „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ eine der künstlerisch wertvollsten Shows wieder zurück in den Wintergarten Berlin! Unbedingt besuchen! Hier mein Bericht aus dem Jahr 2020:

https://meineventtipp.wordpress.com/2020/02/29/20-20-die-20er-jahre-variete-revue-im-wintergarten-berlin/

Text und Bilder im Bericht von E.Günther

Goodbye VIVID

Time to say „Goodbye VIVID!“ im Friedrichstadt-Palast

Donnerstag, 29. April, 19:15 – 20:30 Uhr

Donnerstag verabschiedet sich die sensationelle Show „VivID“ mit einem virtuellen Abschieds-Event.

Der Abend ist kostenlos, Ihr müsst Euch nicht registrieren und braucht auch kein Ticket.

Mein Bericht zu dieser tollen Show: https://www.facebook.com/permalink.php?story_fbid=2181816088811813&id=1520602494933179&__tn__=K-R

Text von E.Günther und Foto von Brinkhoff/Mögenburg

GOLDEN YEARS – Die berauschende 20-er Jahre Varieté Revue No 2 im Wintergarten Berlin

Am Samstag, den 22. Februar 2020, besuchten wir die Show „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ und wurden ein Teil der Hommage an die Roaring Twenties und der musikalischen und vor allem der geschichtlichen Verbindung zu den heutigen 20-er Jahren. Damals berichtete ich Euch davon, dass es für mich die künstlerisch bedeutendste Show des Wintergarten Berlin war, da sie den Zuschauer nicht nur hervorragend unterhielt, sondern auch davor warnte, nicht wieder die gleichen geschichtlichen und politischen Fehler zu machen wie vor 100 Jahren.

Doch die Zwanziger Jahre waren so viel mehr. Sie standen für unbändigen Spaß, fulminante Feiern, ein exzentrisches Nachtleben und auch für die Emanzipation der Frau. Dieser glitzernden Seite der Goldenen Zwanziger widmet sich die neue Show im Wintergarten Berlin: „GOLDEN YEARS – Die 20-er Jahre Varieté Revue No 2“ vom Regisseur Rodrigue Funke, der auch schon die Show „Staunen“ im Wintergarten auf die Beine stellte. Und am Samstag, den 9. Oktober 2020, wurden auch wir zu dieser berauschenden Feier eingeladen.

Und weil die Roaring Twenties so viele schöne und starke Frauen ins Rampenlicht brachten, stand es natürlich auch außer Frage, dass uns eine schöne und starke Frau durch den Abend führte:

Die Moderatorin und Sängerin Nina de Lianin war nicht nur verboten verführerisch, sondern bezauberte die Zuschauer auch mit ihrem starken Gesang und ihrem Charme.

An ihrer Seite stand ein nicht minder starker Mann: der Regisseur der Show Rodrigue Funke. Rodrigue Funke wusste ganz genau, dass er mit einer Hundenummer mit seinen beiden Hunden Loulou und Skipper – wie passend an einem Welthundetag – das Publikum sofort entzücken wird.

Auch bei dieser Show bewies der Wintergarten, dass er nicht nur hervorragende Livemusik, sondern auch für brillante und weltweit gefeierte Akrobaten steht. Den Anfang machte das positive Trio Czasar, das uns mit seinem Lächeln begeisterte, um uns anschließend mit einem dreifachen Salto Mortale am Schleuderbrett den Atem zu rauben.

The Woman in Red, Mareike Koch, verblüffte uns mit Luftakrobatik, bevor Santeri Koivisto an der Pole zeigte, wie ästhetisch schön ein kraftvoller Körper sein kann.

Ich liebe es ja, wenn man hochkarätige akrobatische Nummern mit Witz verbindet und dies taten der Italiener Michélé Chen und die Französin Michéle Demay – Hand auf Hand – perfekt. Ich musste bei ihren Auftritten schmunzeln und anerkennend nicken.

Mit Diva Tomasz, die ich schon in der Show „Atemlos“ im Wintergarten bewunderte, zog wieder Magie in den Wintergarten ein. Durch ihr ständiges Drehen und Wirbeln der Flügel erzeugte sie schöne Bilder. In Verbindung mit Marlene Dietrichs Lied „Sag mir, wo die Blumen sind“, das von Nina de Lianin live gesungen wurde, tauchte ich in eine andere Welt ein und wischte mir einige Tränen weg. Dieser bildstarke Auftritt untermauerte, wie sinnlos Kriege sind.

Doch Diva Tomasz kann mehr als berühren. In der zweiten Showhälfte zeigte sie einen erotischen Bauchtanz, der uns in den Orient versetzte.

Mit Oscar Kaufmann kam eine Augenweide auf die Bühne. Mein Herz pochte sofort stärker, als ich den Artisten sah. Doch Oscar Kaufmann belegte sofort, dass er nicht nur schön ist, sondern auch unglaublich begabt. Am Cyr Wheel verdrehte er dem Publikum zum zweiten Mal den Kopf und zeigte am fliegenden Hutständer in Fred Astaire-Manier, wozu er als Akrobat in der Lage ist.

Penelope Elena Scheidler stellte unsere Vorstellung von Akrobatik vollkommen auf den Kopf, als sie an ihrem Zopf in der Luft hing und scheinbar leicht und unbeeindruckt ein bewundernswertes Programm in der Luft präsentierte.

Das Duo Randols – Massimiliano Medini und Denise Garcia-Sorta – entzündete mit seiner Rollschuhakrobatik am Ende der Show ein regelrechtes Feuerwerk. Da sie nicht wie andere Showpaare zu diesem Programm ein schnelles Lied wählten, sondern auf ihren Rollschuhen zu einem Opernlied fuhren, verlieh dies dem Auftritt etwas Erhabenes.

Doch ein ganz besonderer Künstler machte die gestrige Show zu einer Show der Extraklasse. Der Clown und Komiker Monsieur Momo brachte uns den ganzen Abend zum Lachen. Mit seiner Mimik und Gestik erinnerte er an die ganz großen Clowns von früher.

Neben den Moderatoren und den Artisten überzeugte mal wieder die Liveband im Wintergarten. Zu der Band Golden Boys gehörten Florent Mannant, den ich schon in „20 20 – Die 20er Jahre Varieté Revue“ live erlebte (Tenor Saxophon, Klarinette), Joe Lutze (Klavier), David Hagen (Tuba und Kontrabass) und Chris Farr (Schlagzeug). Gemeinsam versetzten sie die Zuschauer musikalisch in die Goldenen Zwanziger und sorgten für eine beschwingte Stimmung im Saal.

Mein Fazit: Es war gestern ein unbeschreiblich schöner und stimmiger Abend. Mit der Show „GOLDEN YEARS“ gelingt dem Wintergarten mal wieder ein Coup. Die Moderatoren, die Artisten und die Musiker sorgten für eine perfekte Unterhaltung, die uns die aktuell schwierige Zeit vergessen ließ. Auch ein sehr gutes Hygienekonzept trug dazu bei, dass wir uns sorgenlos unterhalten lassen konnten. Bis zum 7. Februar 2021 verspürt Ihr noch den Flair der Goldenen Zwanziger im Wintergarten Berlin und könnt eine Show der Extraklasse erleben.

Adresse: Wintergarten Berlin

Potsdamer Straße 96

10785 Berlin

Weitere Informationen:

https://www.facebook.com/search/top/?q=wintergarten%20berlin

Startseite

Text und Fotos © E. Günther

erstes Foto (Titelbild) © Wintergarten Berlin