Dark Matter – eine multimediale Licht-Raum-Klang-Ausstellung in Berlin

Auf der Suche nach was Neuem und Außergewöhnlichem sind wir am Samstag, den 26. Juni 2021, auf die multimediale Licht-Raum-Klang-Ausstellung „Dark Matter“ des Lichtkünstlers Christopher Bauder und seines Designstudios Whitevoid gestoßen.
Auf einem Industriegelände in Lichtenberg, neben dem Sisyphos, werden seit dem 4. Juni sieben multimediale Lichtinstallationen auf 1000 Quadratmetern dem Publikum präsentiert. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen realer und digitaler Welt. Licht, Klang, Formen und Bewegung werden zu einer Symbiose.

Folgende sieben Installationen kann man bei „Dark Matter“ erleben:
Liquid Sky: Die erste Installation in dem verspiegelten Raum besteht aus 800 einzelnen Lichtpunkten, die eine zusammenhängende Oberfläche an der Decke bilden. Man wird einerseits an einen funkelnden Sternenhimmel und andererseits an die Wellen des Ozeans erinnert.

Inverse gehörte zu meinen Lieblingsinstallationen. In diesem Raum werden 169 bewegte schwarze Kugelobjekte gezeigt, die durch ihre schnelle Bewegungen eine lebendige Einheit bilden, bis sie sich von einander wieder lösen. Mal senken sie sich, mal werden sie angehoben – wie der natürliche Rhythmus des Lebens.

In Circular tanzen drei Lichtringe eine Choreografie. Sie tanzen in einem Moment zusammen, in einem anderen wieder getrennt voneinander. Der Tanz symbolisiert Freiheit und Verbundenheit und ist ein Wechselspiel zwischen Einheit und Individualität.

Zusammen bilden die drei ersten Installationen ein Triptychon. Sie werden von einem 8-kanaligen Soundtrack des niederländischen Klangdesigners Boris Acket begleitet.
Bauder erklärt die zusammenhängenden drei Räume wie folgt: „Bei den drei Skulpturen erlebt man im ersten Raum vielleicht eine virtuelle Unterwassersituation. In den beiden angrenzenden Räumen sieht man dann die „Lebewesen“, die unter dieser Wasseroberfläche hausen“. Nach dem Besuch der drei Räume kommt man in einem Innenhof, wo man den MNS abnehmen und die sanitären Anlagen aufsuchen kann.

Danach geht es in den Raum Bonfire, wo man eine 5 m hohe, dreidimensionale Anordnung von 162 Leuchtkörpern mit über 20.000 einzeln steuerbaren Lichtpunkten bestaunt. Diese Installation simuliert ein Lagerfeuer, an dem man mit guten Freunden wundervolle Gespräche führt. Passend dazu wurden um die Lichtinstallation Klappstühle zum Verweilen aufgestellt. Das Gehirn wird so ausgetrickst, dass der Besucher tatsächlich das Gefühl hat, das Lagerfeuer würde ihn wärmen.
Aber Bonfire thematisiert auch die Entfernung des Menschen von der Natur und deren Nachahmung durch die Technik. Die Musik und das Sounddesign kommen von KlingKlangKlong. Bonfire gehört neben Inverse zu meinen zwei Lieblingsinstallationen.

Polygon Playground ist der fünfte Raum. Hier sieht der Besucher eine Art Eisberg, auf das durch Berührungen und Bewegungen der Besucher Muster projiziert werden.
Grid ist der größte Raum der Dark Matter-Dauerausstellung. In der Mitte des Raumes liegen viele Sitzkissen, auf denen man zur elektronischen Musik eine über den Gästen zu schweben scheinende Raumskulptur betrachtet. Zu Dreiecken zusammengefügte Leuchtröhren bewegen sich zur Musikkomposition von Robert Henke sowohl entspannend als auch dynamisch. Man sollte für diesen Raum die meiste Zeit einplanen.

In dem achten und letzten Raum werden aus gewöhnlichen drei Hausleitern mit Sensoren erweiterte Tonleiter, auf denen man selbst mit Händen und Füßen musiziert. Jede Stufe ist einem Sound-Sample zugeordnet und dieser löst eine passende Lichtanimation aus. Nur vier Personen dürfen gleichzeitig den Raum betreten.

Mein Fazit: Die Dauerausstellung „Dark Matter“ ist überraschend und wirkt oft berauschend. Wenn man sich auf die einzelnen Installationen in den dunklen Räumen einlässt, dann vermischt sich die digitale mit der realen Welt und man fühlt sich durch das audiovisuelle Gesamtkunstwerk in eine andere Welt versetzt.
Der Rundgang durch die Dauerausstellung dauert 45 min., eine Karte kostet 16 €.

Das Hygienekonzept beinhaltet folgende Maßnahmen: Pro Slot werden fünf Leute im 15-Minuten-Takt hineingelassen. Die Besucher tragen eine FPP2-Maske. Es gibt ein One-Way-System. Ein vorheriger Test ist nicht notwendig.

Öffnungszeiten: Mittwoch bis Donnerstag von 14 bis 21 Uhr, Freitag und Samstag von 12 bis 22 Uhr, Sonntag von 12 bis 21 Uhr (nur mit Zeitfensterticket)

Adresse: Dark Matter
Köpenicker Chaussee 46
10317 Berlin

Weitere Informationen:
https://www.darkmatter.berlin/
https://www.facebook.com/darkmatterberlin

Text und Fotos © E. Günther

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