The Mystery of Banksy – Berlin – die Werke des gesellschaftskritischen Streetart-Genies in STATION-Berlin –

Das erste Mal habe ich in London von dem britischen Straßen- und Graffitikünstler Banksy erfahren. Seine oft politischen und gesellschaftskritischen Werke haben mich sofort angesprochen und so habe ich die Kopie eines seiner bekanntesten Werke, „Girl With Balloon“, käuflich erworben.
In Berlin angekommen habe ich mich dann auch genauer mit dem aus Bristol stammenden Künstler Banksy beschäftigt. Banksy ist bis heute ein Mysterium, keiner hat den Künstler je live gesehen oder kennt seinen richtigen Namen. Nur so viel weiß man: In kurzer Zeit hat es Banksy von einem unbekannten Graffitikünstler zu einem weltweit gefeierten Streetart-Meister geschafft.

Am Samstag, den 22. Mai 2021, war es endlich soweit und wir fuhren zum Veranstaltungsort STATION-Berlin in dem denkmalgeschützten ehemaligen Dresdner Bahnhof am Gleisdreieck und betraten um 11 Uhr (Zeitfenster-Tickets) den nachgebildeten Eingang des Walled Off Hotels, das in Bethlehem steht.
Die Ausstellung präsentiert auf etwa 1600 Quadratmetern über 100 Reproduktionen von Werken – Bilder, Fotografien, Graffiti, Skulpturen, Objekte, Videofilme – des weltberühmten Streetart-Genies. „The Mystery of Banksy – A Genius Mind“ dokumentiert die besonderen Etappen in Banksys Schaffenszeit.

Die nicht durch Banksy autorisierte Ausstellung des bekannten Passauer Musical-Produzenten und Ausstellungsmachers Oliver Forster (COFO Entertainment) und des Berliner Concertbüros Zahlmann begeistert, indem sie fast alle polarisierenden Werke Banksys dem Publikum darbietet.
In seiner Gesellschaftskritik lässt Banksy kein noch so heißes Thema aus: Kritik an der staatlichen Überwachung, Kritik an Tierversuchen, Kritik an der toxischen Konsumgesellschaft, Kritik am Nahostkonflikt, Kritik am Umgang mit den Flüchtlingen, Kritik an der Klimaerwärmung, Kritik am Vietnamkrieg, Kritik an Tiertransporten – Banksy stellt alle unangenehmen Themen bildlich dar. Banksy rüttelt auf, legt den Finger in die Wunden der Gesellschaft und offenbart damit die Missstände auf der Welt.

Es gibt einfach zu viele Bilder, die mir gefallen, es ist schwer sich zu entscheiden. Zu meinen Lieblingsbildern gehören u.a.: „Festival – Destroy Capitalism“ (Punks wollen gegen den Kapitalismus protestieren, indem sie auf einem Festival T-Shirts mit der Aufschrift „Destroy Capitalism“ für 30 Dollar kaufen wollen.) und „Napalm“ (Kritik am Vietnamkrieg: Ein schreiendes junges Mädchen mit Verbrennungen am ganzen Körper läuft mit einer berühmten Filmmaus und einer Figur einer weltbekannten Fastfood-Kette.) und „Mediterranean Sea View“ (Eine idyllische Sicht auf eine Bucht im Mittelmeer – wären da nur nicht die vielen Rettungswesten der im Mittelmeer gestorbenen Flüchtlingen).
Ich liebe die Stilmittel der Ironie, des Sarkasmus und des Widerspruchs, denn nur so kann man die Menschen aus ihrer Gleichgültigkeit aufwecken.

Natürlich dürfen in der Ausstellung auch nicht die Nachbildungen weltberühmter Werke Banksys wie des Ölgemäldes „Devolved Parliament“, das Affen im britischen Parlament darstellt, oder das „Girl with balloon“ in der Ausstellung fehlen.

Mein Fazit: Die Ausstellung kann ich jedem Banksy-Bewunderer und Liebhaber gesellschaftskritischer Kunst empfehlen! Die Streetart-Legende erreicht mit ihrem schwarzen Humor und ihrer Provokation jeden und bringt einen über die Missstände auf der Welt zum Nachdenken. Bis zum 1. August 2021 läuft noch diese Ausstellung, die man auch in München und Heidelberg besuchen kann.

Besucher müssen vor dem Besuch ein aktuelles negatives Testergebnis durch eine Bescheinigung der Teststation vorlegen. Auf dem gesamten Gelände der Station-Berlin und den Ausstellungsräumen gilt eine FFP2-Maskenpflicht.

Weitere Informationen:
https://www.facebook.com/mysteryofbanksyberlin
https://mystery-banksy.com/

Adresse: Station Berlin
Luckenwalder Straße 4-6
10963 Berlin-Kreuzberg

Öffnungszeiten:
Di/Mi/So: 10 – 18 Uhr
Do/Fr/Sa: 10 – 20 Uhr
Sonderöffnungstag: Pfingstmontag, 24. Mai 2021

Preise: Di-Fr 17 € (ermäßigt 13 €), Sa-So 19 € (ermäßigt 15 €)

Text und Fotos © E. Günther

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